Dienstag, Februar 06, 2024

060224 srsly?

Ich sags, wie es ist: was für ein doofer Tag.

Gestartet eigentlich echt ok, aber ein klassisches Sender-Empfänger-Missverständnis mit dem Hübschen resultierte in einer aufgrund nichtexistenten Nervenkostüms auf beiden Seiten zu einem unschönen Start in den Arbeitstag (meine Güte, erst Schminken und DANN nochmal was klären wollen, 10 Minuten vor dem ersten Meeting ist schon auch eine supergute Idee. Immerhin ist die Laptopkamera echt schlecht, ich hatte die grössten Wimperntuschenspuren aus dem Gesicht gewischt und meine Nase war wegen kaltem Entzug eh schon vorher dicht). 
Wir haben uns dann natürlich noch sortiert, ein Satz zum Nachdenken blieb mir im Kopf "Ich glaube, das ist ein Problem unserer Generation, bei unseren Eltern war das nicht so, dass die Arbeit SO VIEL Raum eingenommen hat und das Privatleben so beeinflusst". Interessanter Aspekt in dieser Generationendiskussion, wo es ja sonst gefühlt immer nur darum geht, dass Millennials / Gen Z entweder egoistische, verwöhnte Faulpelze oder aber achtsame, selbstwirksame Kämpfer gegen die Ausbeutung durch Corporate Blabla sind. Und ich muss immer wieder mal an den Satz einer Kollegin denken aus unserem gemeinsamen Italienprojekt, als wir mal wieder aufgeregt an einer der italienischen Mautstationen standen: "Ich wüsste gern, wie es ist, einen Job zu haben, der einem einfach egal ist. Man geht morgens hin, kassiert 8 Stunden lang 3.70€ von jedem, der vorbeikommt, geht abends wieder heim und macht sich keine Gedanken mehr darüber, was man heute erreicht hat und was man morgen macht."

Naja. Heute war kein "mir egal"-Tag, ist es eh nie, aber heute war echt wild. Ich hatte literally zwischen halb sieben morgens und sechs Uhr abends eine Pause von 7 Minuten, und das auch nur, weil ich beschloss, dass es sich nicht lohnt, für 7 Minuten in ein Meeting einzuwählen. In dieses 7 Minuten habe ich Essen warmgemacht, Pinkelpause eingelegt, gegessen und einen Espresso runtergestürzt. Und um sechs war es auch nur deshalb vorbei, weil ich das Meeting von sechs bis sieben verschoben habe auf "wenn es mal besser passt".

Das ist natürlich alles nicht gut, aber es ist halt auch nicht gut, so wie es gerade ist. Ich habe mich heute in einem schwachen (hellsichtigen?) Moment dabei ertappt, dass der Fakt, dass ich das Jöbli / die Verantwortung für genau dieses Produkt, mit dem ich seit fast 10 Jahren immer enger und mit immer mehr Verantwortung verbandelt bin, abgeben müsste, wenn ich denn den Job wechseln würde, vielleicht nicht das Ende der Welt wäre? Hm. (Ich wäre ja gern die, die es geschafft hat, dieses Produkt endlich in ruhige, kontrollierte Fahrwasser zu bringen. Und wir sind eigentlich auf einem so guten Weg. Eigentlich.)

Naja. Abends dann von aufgedrehten Kindern und Mann berieseln lassen (es hat was gutes, als Extrovert unter Extroverts zu leben, man kann einfach abschalten und sich mal ausklinken und es gibt trotzdem kein awkward silence, das man füllen muss, um nicht durchzudrehen), für wenigstens eine minimale Bewegung heute noch ein paar Schritte ums Quartier gedreht in der Hoffnung, rauszufinden, wo Sansa sich im Moment draussen am liebsten rumtreibt. In der Hinsicht übrigens erfolglos, ich habe alles umkreist, mit meinem Katzenkaustangerl geraschelt und zB L. erschreckt, der auf dem Weg zum Piohock war, aber keine Sansa gefunden. Kaum habe ich das Haus dann betreten, kam sie durchs Törchen mit einem "War was?"-Gesicht. Naja.

Ich habe den Eindruck, je durcher, desto mehr "Naja" in einem Post. Naja.

Jetzt warte ich, dass ich zum Duschen dran bin, dann gibt es noch eine Folge "Slow Horses" und dann geht es ab ins Bett. Mit Buch. Und das ist natürlich eine gute Überleitung für die

 Wunschlistenfrage heute ein Klassiker :-): 
Frage zum Kindle: Lesen Sie nur noch damit oder auch noch gedruckte Bücher? Kaufen oder leihen Sie die Bücher? Vorteile/Nachteile gegenüber Gedrucktem
Seitdem ich einen aufgezwungen bekam :-), kann man die Anzahl Bücher, die ich in Papierform gelesen habe, an einer Hand (naja, zwei) abzählen. Ich habe mittlerweile das zweite Gerät (einen Oasis (Affiliatelink) der allerersten Generation, der bald die Grätsche machen wird, denke ich, der Ladeanschluss ist ganz schön ausgeleiert) und bin grosser Fan.
Vorteil: klein, leicht, immer dabei, nie "Buch ausgelesen und kein neues dabei", man kann im Dunkeln lesen ohne alle wachzuhalten, man hat soviel mehr Platz im Haus ohne die Unmengen an Bücher, die man eh nicht nochmal lesen wird.
Nachteil: Mit Kindle ist man an Amazon gebunden (ich kaufe alles, s. hier, leihen geht nicht), für mich passt das. Wenn man leihen möchte, kann man auf andere Ebookreader ausweichen.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Lesen Sie eigentlich Leseproben? Oder wie suchen Sie neue Bücher aus? Ziehen Sie dann immer durch oder geben Sie auch schon mal ein eBook zurück, wenn Sie merken, dass es für Sie gar nicht geht?

Frau Brüllen hat gesagt…

Leseproben nehme ich relativ selten, eigtl nur dann, wenn ich von Autor/Buch gar nichts weiss. Ich lese super viele Reihen, d.h. da ist der nächste Band eine sichere Wahl, es gibt AutorInnen, von denen lese ich einfach alles, ich orientiere mich viel an Empfehlungen von Leuten, wo ich weiss, dass wir einen ähnlichen Geschmack haben. Und wenn ich eineN für mich neueN AutorIn entdecke über so eine Emfpehlung, lese ich erstmal ALLES, was es von Ihm/ihr gibt. Zurückgegeben habe ich bisher nur ein oder zwei Ebooks, meistens ziehe ich durch

PaulineM hat gesagt…

"Ich glaube, das ist ein Problem unserer Generation, bei unseren Eltern war das nicht so, dass die Arbeit SO VIEL Raum eingenommen hat und das Privatleben so beeinflusst"
Meine Eltern (Kriegsgeneration) haben ihr Leben lang schwer gearbeitet, aber haben es fast täglich geschafft einen Mittagsschlaf zu machen. Ich bin in den 1950igern geboren, habe zeitweise im sozialen Bereich Schicht- und Wochenenddienst gearbeitet, später im psychiatrischen Bereich, wo man auch nicht abends alles so abschüttelt und habe mich mit 50 noch selbständig gemacht. Trotzdem gab es ein ausgiebiges Familienleben, Zeit für eigene Interessen und Zeit für Mittagsschlaf. Um nichts in der Welt möchte ich in der heutigen Zeit noch berufstätig sein.