130723 Back to the "roots"
Heute nacht bin ich ein bischen aufgeregt aufgewacht, weil ich das Gefühl hatte, Sansa hätte ihr "Ich hab euch eine lebendige Maus mitgebracht und freigelassen"Miauen miaut. Suche um vier im Dunkeln hat erstaunlicherweise nichts ergeben, ausser, dass ich viel runtergeworfen habe. Morgens um halb sieben haben wir unter sehr interessierter Beobachtung von Sansa gesucht, aber ausser dem runtergeschmissenen Zeug von mir nix gefunden. Wir werden sehen.
Perfekteste Temperatur zum Radeln und ich glaube, mir sitzt die Erzählung des Kollegen von gestern noch in den Knochen: grad eine nicht gefährliche, aber hätte sein können, Situation auf dem Hinweg erlebt, wo es eine 90 Gradkurve auf die Kraftwerksschleuse gibt. Diese Kurve schneiden alle, die aussen fahren und alle, die innen fahren, fahren einen Rucksack aus. Das hätte heute doof ausgehen können, aber ich habe die schneidende Frau gesehen und eine rutschende Bremsung hingelegt. Gibt wohl einen blauen Fleck am Oberschenkel, aber nix schlimmes. Und auf dem Rückweg kam grad an der Unfallstelle des Kollegen ein Auto von rechts, zwar kein Laster, aber das hätte auch gereicht. Wie gut, dass ich angehalten hatte.
Dann war ich heute mittag mal wieder beim Yoga, die letzten paar Wochen kam immer was dazwischen, entweder war der Raum besetzt oder ich konnte aus irgendwelchen Gründen nicht. Heute war eine Ferienvertretung da, die die Shivamukti-Stunde mal ganz anders gemacht hat, ohne Chanten und Meditation und Ommmm, auch ohne Anfassen, dafür aber mit Klangschale am Schluss und zwischendrin mit "inversion practice of your choice". Ich habe unter Anleitung endlich mal einen Kopfstand in einem "feetup" probiert und das ist ja bubieinfach! Mindestens genauso gefreut hat mich die optisch nicht ganz so spektakuläre "Child's pose", die ich heute zum ersten Mal seit Beinbruch wieder richtig machen konnte. Die letzten Male tat mir mit flachen Füssen immer noch das Knie so weh, dass ich gar nicht entspannen und nur einen Bruchteil Gewicht auf die rechte Pobacke nehmen konnte. Jetzt: alles tutti, wenigstens heute mittag. Als ich es dem Hübschen nochmal zeigen wollte, ging es wieder nicht mehr.
Sonst war es recht gemütlich, ich habe die Afterworkdrinks abgesagt, weil: der Hübsche hat für uns beide heute abend einen Tisch im "Roots" reserviert. Ich freue mich sehr auf eine Neuauflage des wunderbaren Erlebnisses letztes Jahr!
Vorher muss ich noch drandenken, die Nachbarskatzen zu füttern, da habe ich die letzten paar Tage schon mehrere Schreckmomente gehabt, aber es geht erst heute los. (und: es gibt keine Fische mehr zu füttern. Ich hatte ja da immer eine irrationale Panik, dass die rausspringen und vertrocknen oder ich die glitschigen Dinger einfangen muss, und dann, eine gar nicht irrationale Sorge, dass der Siamkater NOCHMAL ins Aquarium fallen würde beim Füttern.)
Weil ich alo nur wenig Zeit habe, beantworte ich nur eine kurze Frage aus der Contentwunschliste:
"Warum bezeichnen Sie die GLS-Bank als wissenschaftsfeindliche Schwurbler?"
Meine kurze Antwort wäre gewesen: deshalb. Wer "Biozide/ Pestizide", "Embryonenforschung" und "Gentechnik in der Landwirtschaft" in einen Topf mit "Rüstung und Waffen", "Massentierhaltung" und "Suchtmittel" wirft, hat sich diese Bezeichnung redlich verdient.
Die längere Antwort, nachdem ich die Langversion ihrer "Anlagen- und Finanzierungsgrundsätze" gelesen habe, wäre: korrekt müsste ich sie wissenschaftsfeindliche, opportunistiche, schönfärbende, clickbaitende Schwurbler nennen.
Allein der Abschnitt zu "keine Tierversuche" ist grosssartig. Da steht:
"Tierversuche: Als Verstoß gelten zu Forschungszwecken durchgeführte Tests von Konsumgütern (z. B. Kosmetika, Waschmittel) mit lebenden Tieren, die nicht gesetzlich vorgeschrieben sind und die das Risiko beinhalten, den Tieren Schaden zuzufügen. Tierversuche im Rahmen einer notwendigen biomedizinischen Forschung (z. B. zur Entwicklung von Pharmazeutika) sowie gesetzlich vorgeschriebene Tierversuche stellen keinen Verstoß dar. Nicht als Verstoß gelten zudem Tests, die in der Regel nicht mit negativen Folgen für die Tiere verbunden sind."
Also: damit sagen sie, sie unterstützen keine Unternehmen, die Tierversuche, die eh per Gesetzt VERBOTEN sind, durchführen. Alle anderen Terversuche sind ok.
Das ist ein bischen albern, oder? Und wenn ich mir vorstelle, dass ich jetzt eine Holzkettenursula wäre, die lieber sterben würde, als dass auch nur eine Maus gegen den Strich gebürstet wird, um lebensrettende Medikamente zu testen/entwickeln und ganz glücklich ihr Geld bei der GLS Bank in mausfreundlichen Händen wähnt, wäre ich ganz schön enttäuscht, wenn ich rausfände, dass alle Tierversuche ok sind, ausser halt die eh verbotenen.
Dazu ein bisschen passend mein Radloutfit heute:
2 Kommentare:
Guten Abend, liebe Frau Brüllen,
hinter der GLS-Bank stecken ziemlich viele Anthroposophen…ich hatte mich da einst schlau gemacht, weil mir die eine Seite mit keine Rüstung etc. gefallen hat. Nach Corona mag ich selbst meine geliebte, nach Rosen duftende Creme von Wel**a nicht mehr kaufen, weil das alles so unterirdisch ist. Ich mochte einfach den Duft, völlig losgelöst von Allem. Das geht jetzt nach Corona (mal davon abgesehen, dass es ja nicht vorbei ist, sondern wir halt damit leben) für mich nicht mehr. Ich kann einfach nicht mehr sagen, lass die Spinner rumspinnen. Ich komme aus der bösen Schulmedizin und die Gräben sind für mich unüberwindbar geworden.
Danke, dass Sie immer so scheinen, als ob Sie für diese Kämpfe noch Energie übrig haben. Mein Akku ist leer (aber die Schwurbler kriegen mein Geld nicht!).
Herzliche Grüße
Eva
Huh. Danke für den Absatz zur GLS-Bank. Ich hatte jetzt kurz über ein Wort wie Tugendwashing überlegt und dann fiel mir der altehrwürdige Ausdruck Heuchelei ein.
(Ich trage keine Holzkette, aber einen selbstgefundenen Bernstein :-) )
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