061022 Reykjavik

Eigentlich wäre heute eine 15km Wanderung zu einem aktiven Vulkan auf dem Programm gestanden, der letztendlich der Trigger für die ganze Reise war. Leider hatte der keinen so langen Atem und lauwarme Lava hatten wir ja letztes Mal schon  gesehen und ich wollte meine Motivationskünste nicht dafür aufwenden, evtl. nur mittelbegeisterte Teenies steil bergauf durch eine Mondlandschaft zu scheuchen, wenn Mordor schon geschlossen hat.

Stattdessen haben wir den "Ausschlafen und Bummeln"-Tag an den Anfang gelegt. Ich persönlich dachte ja, dass die 2h Zeitverschiebung dazu führen würden, dass alle ganz früh wach wären und wir voll viel vo.Tag hätten, aber naja. L. und ich waren ab halb sechs hellwach, ich hab sieben voll bekleidet und ausgehfertig, Internet leergelesen, unterkoffeiniert und unterzuckert und es war für niemanden uneingeschränkt schön, bis wir um viertel nach acht dann wirklich endlich brim Frühstück sassen. 

Daa war gewohnt super und wir dann bereit für Reykjavik.

Wir sind einfach losgelaufen, wie immer via Harpa und Penismuseum am Rathaus gelandet, wie immer am Islandmodell gestanden (diesmal war es an den Rand geschoben, weil nebendran eine Veranstaltung des Reykjaviker Filmfestivals lief, um den See gelaufen, den Berg hoch zur Hallgrimskirkja (diesmal an der deutschen Botschaft vorbei, die Officesharing mit den Engländern machen).In der Kirche habe ich erstmals den Tauf"stein" gesehen.

Bei "Braun & Co" haben wir zu dem Kaffee der Reykjavik Roasters (mein Handy hat sich automatisch in deren WLAN eingebucht) frische Zimtschnecken geholt (ich nach dem Probierstück letztes Jahr eine ganze Blueberry & Licorice, das war dann fast bisschen arg heftig)

Wir sind zurückgebummelt und durch 66Northläden, Giftshops, Hotdogstände, Fotospots (sehr interessant zu sehen, was die Kinder in WA-Status oder Instastories teilen) zu Fischersund mäandert. Ich hatte mir ja letztes Jahr "Utilykt" als festes Parfum gekauft, das erstens fast leer ist und zweitens war ich unglaublich neugierig auf den Rest. Als Sigur Ros-Fanboy & -girl haben wir natürlich auf eine "zufällige" Begegnung gehofft, aber als ich die plante, sah ich, dass sie heute (oder morgen?) in Zürich spielen. Tja.

Anyway. Wir haben die gesamte "Scent-Experience" bekommen, ausserdem eine Führung durch die Kunstausstellung im Keller des uralten Häuschen, ich habe jetzt Parfumnachschub, viel gelernt und gesehen und doch, es lohnt sich sehr, das versteckte Häuschen zu suchen.

Jetzt sind alle (ausser mir) schlapp und keiner möchte mit mir zur Ausstellung zur isländischen Badekultur fahren, bevor wir sie heute Abend in der Skylagoon selber zelebrieren. Naja, kommt das halt mit auf die Liste mit dem nördlichsten Heringsfischereimuseum, weswegen ich nochmal wiederkommen muss.

Was für ein  toller Start,  was für tolle Reisegefährten.