Freitag, Oktober 07, 2022
Was für ein toller Tag das heute war!
Wir sind früh aufgestanden und waren schon um kurz vor acht auf der Fahrt Richtung þingvellir mit frischen Zimtschnecken im Gepäck.
Auf der Fahrt dann wie immer neben dem Gefühl durch einen Bildband zu fahren auch immer wieder skurrile Bilder wie....dieses Dampfventil mitten im Nichts:
Und dann natürlich der Klassiker: Geysire! Ich weiss nicht, ob Strokkur auch 2014 so unregelmässig gesprotzt hat, heute war es auf jeden Fall ein Glücksspiel, ob man eine grosse, zwei kleine Spritzer oder nur einen halbherzigen Rülpser nach etwa einer halben Stunde Warten zu sehen bekommt. Aber: tollstens! Auch der Ausblick vom Aussichtspunkt oben. Es war, wie man sieht, strahlender Sonnenschein, windig und eisig kalt.
Nächster Stopp: Gullfoss. An sich so ein bisschen wie die Schaffhauser Rheinfälle, nur halt in viel grösser, beeindruckender, mit weniger Leuten und halt nicht in Schaffhausen.
Der nächste Stopp auf meiner Reiseroute wäre Selfoss gewesen. Was soll ich sagen: WAR Selfoss. Was ich nicht (mehr) wusste: es gibt in Island 2x Selfoss. Einmal eine Stadt in Südisland (laut "Lonely Planet" "Unglaublich hässlich, der einzige Grund, dort zu halten, ist Proviant für die Weiterfahrt zu kaufen") und einmal ... den grossartigen Wasserfall. In Norwestisland. Wir hatten auf unserer Tour beides besucht und ich hatte vergessen, dass das sozusagen die Washington-Falle Islands ist. WIr haben also in Selfoss nicht mal Proviant gekauft, sondern nur kurz recherchiert und dann, als wäre nix gewesen, die Fahrt zu den nächsten beiden Wasserfällen aufgenommen: Dem Seljalandsfoss, hinter dem man durchgehen kann:
Und den Gjlufrabui einen halben ilometer weiter, der erst nicht so spektakulär ausschaut, aber wenn man keine Angst vor potentiell nassen Füssen hat und sich über ein paar Trittsteine den Unterlauf in die Höhle hineinhangelt, dann schon.
Hier ungefähr wurde ich ein wenig übermütig und dachte mir: "Was für ein Glück wir haben, alle Welt warnt vor Island ausserhalb Juli, und wir brauchen wirklich die Sonnencreme, die wir dabei haben, genau wie letztes Jahr!" Little did she know.
Wir waren dann ein bisschen arg früh am Hafen für die Fähre zu den Westmännerinseln. Ich hatte eigentlich mit einem ... naja, Hafen in einem Fischerdorf gerechnet, aber es war halt genau der Fähranleger und sonst nix. Aber: Sonne. Und Meer. Und kohlrabenschwarzer weicher Sand.
Und Aussicht auf die Westmännerinseln.
Ich checkte ein bisschen die Wetterapp, flachste noch, dass wir heute mit 1.30m hohen Wellen für die 2.30m hohen Wellen am Sonntag für die Rückfahrt üben könnten. Und dass die Sturmwarnungen alle nur für die Ost/Westfjorde und das Hochland gelten würden.
Tja. Und dann gingen wir kurz mal in das Hafengebäude, fragen, wo wir uns denn jetzt hinstellen sollten mit dem Auto etc. und die Fährfrau schaute uns an und sagte etwas, was ich auf Anhieb nicht verstand. Einerseits, weil sie ungefähr die einzige Isländerin ist, die nicht perfektes Englisch spricht, aber andererseits, weil ich mit "Sind Sie sicher, dass Sie am Sonntag zurückfahren wollen, es wird einen Riesensturm geben, die Fähre wird vermutlich nicht fahren!" halt auch nicht gerechnet hatte.
Wir haben uns dann mit Händen und Füssen verständigt, gelernt, dass 2.30m hohe Wellen NICHT gut sind, dass die Sturmwarnung ab Sonntag auch für Südisland gilt, die Fähre, die wir gebucht haben (9:30H) wohl nicht fahren wird, weil die (alte) Fähre (die neue wurde nach "Norwegen oder Polen" verliehen? verkauft? --> ich habe gerade nachgelesen: sie ist GESTERN ABEND zum Service gefahren. Meine Güte, Timing können wir wirklich!) eh nicht so gut bei Sturm fahren kann und zweitens auf gar keinen Fall in den neuen Hafen, der eben nur 40 Min von den Inseln weg ist, sondern in den alten, der 2.30h weg ist und dementsprechend fährt auf jeden Fall die erste und dann vielleicht keine mehr oder auf jeden Fall nur sehr wenige Touren, weil die ja eben 3-4x so lang brauchen. Wir haben auch gelernt, dass Samstag nachmittag oder Sonntag umbuchen keine gute Idee ist, weil das dann alle machen und es gibt nur wenige Autoplätze. Also haben wir jetzt direkt auf Sonntag morgen um 7 umgebucht und versuchen uns auf eine stürmische Überfahrt, die dafür aber 3-4x so lang dauert, einzustellen.
Und dann haben wir überlegt, wie wir weitermachen, weil für So und Mo die Wetterwarnung für die Strecke, die wir fahren (und wo wir eine Eishöhlentour gebucht haben) sagt: "Starke Sturmwarnung, 100km/h bis 150km/h, es kann Sandsturm und "Rocks" wehen. Travel is not advised".
Naja. Wir haben von den Eishöhlenleuten gehört, dass es Mo schon wieder besser werden soll, warten auf Rückmeldung unserer Unterkunft für So / Mo und irgendwie wird das schon.
Aber es ist schon beeindruckend, wenn sogar der Kellner in der (sehr skurrilen) Pizzeria sagt: "Oh yes, Sunday is going to be just HORRIBLE." In diesem Sinne.. ne? Abenteuerurlaub it is.
Die Überfahrt fand ich als Binnenlandbewohner schon ganz schön windig, gekotzt habe ich aber nicht, nicht mal schlecht war mir.
Stühle stehen stabil!
Was wir in der letzten halben Stunde Tageslicht gesehen haben: WOW!
Morgen dann erkunden wir die Insel, mit ins 16km Fahrtstrecke ist das recht überschaubar. Und dann: hey ho!
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