Montag, September 27, 2021

270921 Stroheltern, halb

 Heute morgen ist L. ins Klassenlager zwischen dem Thuner und Brienzer See abgereist. Er ist sehr aufgeregt und freut sich sehr, ich hoffe, sie haben eine tolle Woche! 

Es scheint weit verbreitet Lager- und Reisewoche zu sein, Q. hat deswegen heute und morgen nachmittag frei. Wie praktisch es ist, grosse Kinder zu haben, die dann einfach heimkommen und Hausaufgaben machen und Katzen füttern und wieder gehen, wenn es Zeit zu gehen ist. 

Ich war nämlich heute .... nicht daheim. Nach dem Verabschieden von L. am Bahnhof habe ich mich aufs Rad geschwungen und bin viel später als sonst zur Arbeit geradelt. Wie ist das schön! Also, das Radeln, nicht unbedingt das Späterradeln, wobei ich so immerhin der Auspuffwolke der Schüler, die auf MEINER Radstrecke mit ihren stinkenden Mofas zur Schule tuckern, ausgekommen bin. Und gelernt habe, dass die Fahrradampel am Joggeli offensichtlich zwischendrin mal einfach 4000 Ampelphasen rot bleibt ausserhalb der Stosszeiten.

Ich bin heute sozusagen ausserhalb der Reihe ins Büro gegangen, weil ein Kollege, mit dem ich ein monatlich sich wiederholendes Mittagessen im Kalender habe, nach anderthalb Jahren meinte: "Heute wäre ich da, wie schauts aus?" und was soll ich sagen, ich habe es nicht bereut. Es kommen tatsächlich immer mehr Leute zurück (irgendwas müssen sie sich mit der Kantine ausdenken, das geht nicht mit noch mehr Leuten), die Standardbegrüssung ist: "Boah, lang nicht gesehen! Wie geht's dir?" und das ist schon schön. Ich muss mir das immer wieder in Erinnerung rufen, wenn ich mir denke, dass es doch viel zeitsparender und einfacher wäre, einfach ein Stockwerk nach oben zu gehen und von daheim zu arbeiten.

Ich bin wirklich neugierig, wie sich das bei uns etablieren will, von Arbeitgeberseite haben wir nahezu alle Freiheiten im Rahmen der gesetzlichen Gegebenheiten (die ja für die Grenzgänger normalerweise recht rigide sind), man soll sich innerhalb der Abteilung einigen. Die wenigsten wollen 100% zurück, kaum einer (keiner?) will ganz zu Hause bleiben.

Heimradeln war dann noch schöner (wobei: Nebel ist auch toll!), L. hatte zwischendrin Bilder von der Fahrt geschickt, so lange sie die Handies noch nicht abgegben musste. (Nach der Fahrt werden die Handies in Verwahrung genommen und vor dem Abendessen eine halbe Stunde ausgegeben. Ich nehme an, das basiert auf der Erfahrung der letzten Lager :-).)

So. Q. hat ein Vortreffen für seinen Pfadileiterkurs in Basel, der Hübsche ist beim Sport, L. in den Bergen und ich hatte eigentlich geplant, mich aktiv zu beruhigen und mir keine Sorgen zu machen, dass Jonny unterwegs ist und ihn NICHT von seinen üblichen Plätzen abzuholen, um mich und uns dran zu gewöhnen, dass wir ihn in den Islandferien auch nicht abholen werden können. Keiner von uns hat nämlich Lust, die panischen Nächte, die wir im Sommer in Bayern verbracht haben mit Jonny nicht zu Hause, zu wiederholen. Tja. Und was macht der Racker? Kommt um viertel vor vier nach Hause, frisst und legt sich in L.s Bett schlafen. Ok.

So hätte ich eigentlich GAR nichts zu tun und hatte schon überlegt, Fazits zu schreiben und was sich ganz neu normal anfühlt und warum ich kein schlechtes Gewissen habe, mich drüber zu freuen, dass ich wieder mehr Leute treffe und so, aber .... jetzt hat sich Q., man darf es eigentlich gar nicht sagen, das als "bisschen versteckt gelegen, man findet uns via blablablabla" beschriebene Pfadihaus, in dem das Treffen heute stattfindet, falsch gemerkt und sich vom Hübschen auf dem Weg zu Sport an das ganz falsche Ende der Stadt mitnehmen lassen und ist jetzt zu spät und allein auf dem Weg zu dem VERSTECKTEN Pfadihaus, sein Handy hat nur noch 11% Akku und er antwortet mir nicht, ob er es jetzt gefunden hat oder nicht.

Ist mir wenigstens nicht mehr langweilig :-)

Gegessen:

Zwetschgendatschi

Cracker

Frühlingsrollen mit BRatnudeln und Zuckerschoten, dazu einen Salat mit fancy Namen, der nach NIX geschmeckt hat

Montagspizza


Gesehen: GA

Gelesen: "Wir gegen euch" (bin gespannt, ob das noch wird, so sehr mich "Stadt der grossen Träume" begeistert hat, so sehr nervt mich die Art des Schreibens mittlerweile. Immer so bedeutungsschwanger und mit Vorahnungen / Vorankündigungen und eigentlich passiert überhaupt gar nichts und der Typ fährt immer noch einfach nur mit dem Auto durch den Wald und ich weiss nicht, ob schon wieder oder immer noch, was aber auch egal ist, weil es passiert eh nix. Vielleicht ist es wie mit dem "Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg": das geht einmal ganz gut und danach wirds schlimm. Vielleicht wird es aber auch noch super.

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