190321 Alles bleibt, wie es ist
Freitag ist Bundesratsentscheidungstag und heute lag ich sehr falsch mit meiner Einschätzung. Ich hätte drauf gewettet, das man einknickt nach der massiven Stimmungsmache von Kantonen und Interessensverbänden (neues Hassobjekt: Gastrosuisse, der ganz offen von Gastronomen kritisiert wird, wie ich durch meine durch Corona aufgeflammte Lektüre von Schweizer Tagespresse gelernt habe) und ab Montag Restaurants etc aufmacht. Etc heisst btw: ich habe total den Überblick verloren, was auf und was zu und was angedacht ist, wir machen ja nix ausser Arbeiten und Schule und Lebensmitteleinkaufen (und ab und zu Verbandswechsel im Kinderspital). Und Pfadi. Und Volleyballtraining. Und Klavierunterricht. Und L.s bester Freund, der zu Besuch kommt. Und unsere Putzhilfe. Und Küchenplanen.
Aber nein, die einzige Lockerung, die entschieden wurde, ist, dass Treffen bis zu 10 Personen jetzt auch privat erlaubt sind. Theoretisch würde das eine Geburtstagsfeier für L. erlauben nächste Woche, aber das sehe ich wirklich nicht. Das Argument "Die Kinder sehen sich eh jeden Tag in der Schule" zieht nur so mittel, weil dort tragen sie Maske ohne Pause und das ist halt schwierig auf einer (Übernachtungs)Party, wir verschieben das also wieder mal auf Sommer.
Von Bundseite werden die seit letzten Montag immer und überall kostenlosen Schnelltests propagiert, die man als Automatismus in seinen Alltag einbauen soll. Bevor man Freunde oder Familie trifft, einfach schnell in die nächste Apotheke, Schnelltest, 15min warten, los gehts. Ich habe mal recherchiert, die nächste Apotheke, die Schnelltests anbietet, ist in Basel, d.h. 20min mit dem Auto (ohne Parkplatzsuche) weg, man muss telefonisch einen Termin vereinbaren und naja, niederschwellig ist anders. Macht uns jetzt nix, wir sehen uns eh mental noch nicht bereit für Treffen mit Freunden oder Familie (die allergrösstenteils jenseits irgendeiner Grenze leben und demenstsprechend nicht treffbar sind, ausser man nistet sich grad für die Quarantänezeit für Einreise aus einem Risikogebiet bei ihnen ein), und ab April gibt es eventuell die gratis Selbsttests für alle, die den Schweizer Kriterien für Sensitivität etc entsprechen (das sage ich btw ganz wertfrei.), die werden wir für die o.g. "und, und, und" Aktivitäten nutzen und sonst .... sind wir eigentlich ok, im Sinn von: wir halten das aus. Nicht super, nicht euphorisch, aber wir kriegen das hin.
Sonst: gearbeitet, eingekauft, ein Emailinterview mit einer englischen Journalistin über Crowdfarming geschrieben. Ich habe eine neue Telefonfreundschaft mit einer Patientin im Spital Zofingen, die mich respektive mein Handy als Kontakt angegeben und auch schon selber angerufen hat. Und die Pflege. Und die Ärztin. Und alle ein paar Mal. Und alle sind sehr nett und ich habe ja eh wenig Kontakt, vielleicht sage ich das nächste Mal nicht direkt auf "Hallo, Elena?!" oder "Sie sind die Nichte von Frau xxx?" "Sorry, ich glaube, das ist ein Nummerndreher", sondern "Mhmmm?!"
In diesem Sinne: ein schönes Wochenende, ich muss jetzt Pizza ausrollen.
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