120321 Schnippschnapp (kratz, kratz)
Good news:
Q.s Zeh ist operiert und muss "nur noch" heilen. Der grosse Junge, der als kleinerer Junge bei Spritzen, Fingerpieksen, Spreisseln, dem kleinsten Kratzer ("AUS MIR LÄUFT BLUT") regelmässig den sterbenden Schwan (oder aber den Rottweiler mit Tollwut, ich erinnere mich an Impfungen im Schwitzkasten mit hysterischem Nasenbluten) gegeben hat, hat heute wie die coolste Socke (höhö) auf Erden erst ordentlich Lachgas zu sich genommen ("Langsam atmen, langsam, hallo, nicht alles auf einmal!!!", dann drei Spritzen in den Zeh bekommen und mit "Linkin Park, full volume" auf den Ohren seine Zehoperation abgesessen. Ich habe erst nicht verstanden, warum ich dazu genötigt wurde, bittedanke doch nicht rumzustehen, sondern auf einem Stuhl zu sitzen, bis die Schwesternschülerin ("Lehrtochter FaGe" heisst das, glaube ich) interessiert fragte: "Gell, das Chratze, das is da Chnoche?!".
Sie haben dann noch einen Schonschuh in Grösse 43 aufgetrieben (nicht ganz die Zielgruppe des Kinderspitals), der geht einigermassen, Q. nimmt jetzt 3 Tage Ibuprofen und soll sich schonen und dann kommt noch Verbandswechsel und Fädenziehen und dann wars das hoffentlich.
Wir haben den UKBB-Nemo von L. gegrüsst, der Pandemiebetrieb ist bis auf Security-Typ vor der Tür (naja, die Clubs haben ja zu zur Zeit), der überprüft, ob wirklich nur eine Begleitperson pro Patient kommt und Leuten ohne eine Maske anreicht, und keine Spielsachen (auch der versehrte Bär und Hase im Eingangsbereich sind nicht mehr da) und natürlich Masken kaum zu merken. "Ja, hier ist alles fast wie immer, für Kinder merken wir praktisch nix" ist ja auch mal schön, von Fachleuten an der Front zu hören.
Nicht so schön: in Q.s Klasse gibt es mittlerweile einen dritten positiven Test, eine Handvoll Kinder wurde vom Contact Tracing in Quarantäne geschickt, dementsprechend hat Q.s gesamte Klasse noch eine Woche weiter Distanzunterricht.
Dickes Lob an die Schule und die involvierten Lehrer, btw.. Nachdem am Dienstag 90% der Klasse einfach nicht aufgetaucht ist, sondern zum Testen und dann heimgegangen ist, lief am Dienstag nachmittag der Distanzunterricht, der seit Anfang Mai auf Eis lag, wie auf Knopfdruck wieder an. Heute morgen kam der Link zur Chemiestunde per Zoom etwas knapp, aber auch hier: kudos an den Lehrer, der sich vors leere Klassenzimmer gestellt hat und für die eine Klasse, die nicht da ist, eben alles in die Kamera erzählt hat (auch wenn die Klasse noch im Pyjama und mit angereichtem Frühstück vor den Monitoren sass, weil die meisten dachte, sie müssten eben NICHT zu einem festen Zeitpunkt parat sein). Kudos aber auch an die Klasse, die per Chat den Link an alle, die vielleicht noch geschlafen haben, verteilt und das Aufwecken per Whatsapp optimiert hat, an die jungen Menschen, die sich so schnell vernetzen, austauschen und kompetent reagieren, dass das tatsächlich gut funktionierende Contact Tracing nur noch hinterherhecheln kann. Q. hat sich heute mit frisch operiertem Fuss zB mit seinem Vortragsbuddy für den Geschichtsvortrag im ... Mai? (April wäre passender) zusammengezoomt, um das Gerüst für den Halbstundenvortrag über Tschernobyl vorzubereiten. Freitag nachmittag. Mit unglaublicher Begeisterung. (Aktuell bekommen wir zu ALLEM vorgerechnet, wieviel das in Millisievert ist. "Können wir mal wieder einen Smoothie machen?" "Weisst Du eigentlich, Millisievert man mit EINER BANANE aufnimmt? Und mit rauchen?" Gottseidank rauchen wir keine Bananen.)
Anyway: noch eine Woche Distanzunterricht, und für uns ist das sogar ziemlich praktisch. Wir hätten Hinke-Q. mit seinem Holzschuh die nächste Woche ja zur Schule gebracht und geholt, das fällt jetzt natürlich weg. Andererseits haben wir einen Esser mehr über Mittag (aber JEMAND hat ja für den Quarantänefall eingekauft, das sollte also machbar sein) und ich muss meinen Bürostuhl/Q.s Zimmer und Schreibtisch teilen. Das werden wir aber hinkriegen.
Mittelgood news aus L.s Schule, aber darüber mache ich mir vor Montag keine Gedanken. Ich habe zwar eine grosse, aber anscheinend doch begrenzte Kapazität für Sorgen.
In diesem Sinne: ein erholsames Wochenende! (Nicht vergessen, also ich: keine Zopf am Samstag abend backen, Sonntag ist Pfadizmorge, wir werden beliefert!)
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