Dienstag, März 10, 2020

100320: Elster, Wartezustand

Gestern mal wieder früher (also um 11) ins Bett, zack, um fünf hellwach. Nuja, dann ist das halt so.
Bus- und S-Bahn voll wie eh und je.
Bei der Arbeit hingegen wird es dünn. Mehrere Abteilungen haben mittlerweile "wer kann, soll wfh machen" ausgerufen (das ist hier mit der Grenzgänger-Steuer-Geschichte nicht so ganz easy peasy, abgesehen davon, dass es (nicht bei uns im Bau, aber halt insgesamt bei uns) viele Jobs gibt, die man einfach nicht von zuhause aus machen kann, da können die Digitalisierungsjünger noch so sehr die Präsenzkultur als Auslaufmodell hinstellen, Produktion, Analytik, Lager, Forschung: das läuft halt einfach nicht von daheim). Langsam wirkt es ein wenig gespenstisch, heute war beide Male, als ich Kaffee holen war, die Maschine im Standby, normalerweise muss man anstehen.


Ansonsten begann der Arbeitstag vielversprechend, ich wurde nämlich schon vor neun als "Goldschatz" bezeichnet, auch wenn das vielleicht etwas übertrieben war, ich hatte halt nur ein echt sehr überschaubares Dokument sehr schnell reviewt. Aber: sowas schraubt die Erwartungen an den Tag halt leider hoch, und der Rest des Tages konnte nicht mehr ganz mithalten.
Immerhin habe ich es geschafft, dass mein Google Kalender auf dem Iphone wieder synchronisiert, auch wenn das viel mehr Zeit und Mühe gekostet hat, als ich eigentlich bereit war, dafür aufzuwenden, aber irgendwann war ich soweit, dass ich mein Apple-Passwort zurückgesetzt hatte und ... naja, das hat mich etwas nervös gemacht, ich habe mich nämlich daran erinnert, dass mir das ganz am Anfang schon mal passiert war und dann rauskam, dass der IT-Typ die Antworten auf meine Kontrollfragen mit Tippfehlern registriert hat und das alles schon mal sehr hässlich wurde. Langer Rede, kurzer Sinn: es geht wieder, mein Passwort habe ich geändert, und nachdem mein Iphone gar nicht mehr kompatibel mit dem neuesten (und vermutlich auch einigen davor) Softwareupdate ist, könnte es sein, dass ich eh bald ein Neues bekomme. Dabei hatte ich mich so schön an den Sprung quer übers Display gewöhnt, eine wunderbare Erinnerung daran, wie ich in Hyderabad fast den Flieger verpasst ist und mir dann auch noch das Hand auf die Fliesen gedonnert ist.
Sonst: 1000 Sachen parallel und gleichzeitig, allerdings erst nachmittags, so dass ich den Morgen Zeit hatte, ein sehr, sehr, sehr komplexes Dokument eine Stunde lang auf Vordermann zu bringen und in die Reviewrunde zu schicken.


Auf dem Heimweg habe ich noch ein Paket abgeholt, das wegen "Zollgeld war nicht passend im Haus" nicht abgegeben werden konnte, aber dank unserer tollen Mypost-Station geht das jetzt ja alles sehr easy.
Daheim dann die Nachricht des Tages: Jonny ist grössenwahnsinnig und hat eine lebendige Elster durch das Katzentürchen gestopft. Gottseidank ist sie durch sofort geöffnete Fenster / Türen rausgeflogen, die Sauerei hielt sich wohl in Grenzen, Jonny war ein wenig geknickt ob des mangelnden Supports.


Sonst so: unklarer Wartezustand auf ... irgendwas. Jedes Gespräch dreht sich nur noch um Corona, egal ob privat oder Arbeit, nicht mal ich plane mehr gross voraus (naja, doch. Ich habe die Stornobedingungen für unsere Airbnb-Buchungen überprüft und wir können die eine bis 4 Wochen, die andere bis 1 Woche vorher kostenfrei stornieren. Das und dass uns auch ein Verlust der gesamten Summe im Zweifel nicht schmerzen würde, weil wir dieses Jahr ungewohnt unspektakulär gebucht haben, beruhigt mich sehr. Somit können wir das alles ohne Bauchschmerzen auf uns zukommen lassen und spontan entscheiden). Es ist schon spannend, es ist klar, dass unser Betrieb in jedem Fall weiterlaufen MUSS, sonst gibt es neben den akuten Corona-Problemen noch ganz schnell ganz andere Probleme. Erfahrung mit solchen Situationen ist da, es gibt jede Menge Kollegen, die die gesamte HR-Statistik mit ihren Überstunden aus den letzten beiden Pandemien immer noch kaputt machen...


Gegessen:
Mohndingsi
viel Obst
Salat (das Salatbuffet wurde in bedienter Form wieder eröffnet!)
Reste (aka für mich "Drunken Noodles" nochmal mit einem Ei drüber)


gelesen:
"Der Verräter"


Getragen:
grauen Wollrock, weisse Bluse


Gesehen: "Parasite"


Stressleveldurchschnitt gester: 29
Selbstbeweihräucherung: "GOLDSCHATZ!"