270819: Zu früh
Sonst: ein leicht unwirkliches Gefühl, ich habe alles erledigt, was im alten Job zu erledigen ist, das letzte Dokument wurde am Montag approved, die Umzugskisten sind gepackt und beklebt (ich habe noch Adressaufkleber übrig und überlege, ob ich entwede rauf Möbelshoppingtour durch den Turm gehe "Ach, dieses Sofa hier, nett, bitte mitnehmen", "Oh, hübsche Lampe, bitte einpacken" oder ob ich dem Lieblingskollegen ein Bapperl auf den Rücken klebe. Die Produkthandovers sind erledigt, die meisten Abschiedsmails geschrieben, meinem Chef habe ich eine nach Produkten und Due Dates sortierte Liste and jetzt schon vorhersehbaren Aktivitäten für (noch) meine Produkte bis Ende nächstes Jahr überreicht, ich habe nach langem Suchen den Button zum "Bestellen eines Zwischenzeugnisses" gefunden (etwas unerwartet ist er NICHT im global HR-Tool, dort kann man aber mit einem Klick kündigen, auch gut zu wissen, wenn das mal pressieren sollte, sondern im "OnePortal", was ja besonders dann sinnvoll wäre, wenn das vor allem das "oneandonlyportal" wäre, aber egal, jetzt hab ich ihn ja), hm.
Fühlt sich so ein bisschen an wie mein übliches "2 Stunden vor Abflug am Gate sein". Da würde ich jetzt noch Jo Malone-Düfte schnuppern, Handcremes ausprobieren und Gin kaufen. Das Äquivalent dazu jetzt ist lesen von ALLEN Emails, die mir geschickt werden, auch die, die ich normal einfach weggeklickt habe und Teilen potentiell wertvoller Information mit den Kollegen. zB dürfen wir privat keine Corporate Social Media Beiträge teilen oder liken (oder disliken). Diese Tatsache ist sogar Teil unserer Email-Direktive (die aber anders heisst, deshalb habe ich sie nicht gleich gefunden), daran habe ich mich erinnert, aber meine Kollegen, für die ich jetzt der "go-to-digital native" bin, wollten das natürlich noch genauer wissen. Dabei bin ich auf noch ganz viele andre Direktiven gestossen, die mich bisher nicht betroffen haben, aber holla, wir haben Regeln für alles. Wirklich alles.
Ich habe kurz überlegt, warum sich das das letzte Mal bei auch einem internen Wechsel so anders angefühlt hat, aber ja stimmt, da hatte ich statt zu früh fertig ja Laternenpfahl und Niere. Ist schon viel besser so!
Danach dann noch mein allerletztes Facetoface mit meinem Chef, ein allerletzter dringender Complaint, der bearbeitet werden muss, und, das finde ich sehr rührend, eine Einladung als guest speaker auf dem Offsiteworkshop meiner aktuellen Gruppe zu einem Thema aus dem neuen Bereich. Im Oktober. Das heisst, zackizacki Einarbeiten :-)!
Daheim dann Crosstrainern, kleiner Disput über "wer müsste wissen, wo das Blatt mit dem Übungsdiktat ist?", ein bisschen Sorgen, weil Jonny noch nicht da war, weder beim Heimweg des Hübschen noch irgendwann danach, noch auf der Suchmission, auf die Q. (frisch geduscht und schon im Pyjama, ich muss mir eine Scheibe von diesem "Fucks given: zero" abschneiden) geschickt wurde, deshalb für mich nach dem Abendessen (mir schlagen Sorgen immer krass auf dem Magen: es geht nix rein, aber alles muss raus) noch ein eigentlich sehr lauschiger Abendspaziergang. Ich habe eine schwarze Katze wegen "Das ist nicht Jonny" nicht mitgenommen und Jonny dann, und das ist neu, aus dem Zuschauerbereich des Fussballplatzes, auf dem der Dorfverein gerade ein Spiel in keine Ahnung welcher Liga absolvierte, abgeholt. VON UNS HAT ER DAS NICHT! (ich bin mir nicht sicher, ob er da schon länger war, oder ob ich ihn vorher gerade vom Reiterhof nebendran kommen gesehen hatte. AUCH DAS HAT ER NICHT VON UNS! Nun denn. Alle wieder da (auch das Diktatblatt dank Kollegeneltern), alle wieder friedlich.
Gegessen:
Zwetschgendatschi mit Sahne
"Omas Hörnliauflauf", Blumenkohl, Gurkensalat, alles mit viel Extrasalz, Pfirsich
Käsebrot, Salat, Vanilleeis für die Nerven nach allem
Getragen:
taupefarbenes langes Sommerkleid
Gelesen:
"Todesreigen" (Nemez/Sneijder 4), Affiliatelink
Geguckt
OITNB / Mindhunter
Stressleveldurchschnitt gestern: tadaaaaaaa, erst ab Nachmittag, aber it's a start: 16
Selbstbeweihräucherung: Später gekommen, früher gegangen