Sonntag, Juni 30, 2019

300619 oidapopoida

Es ist zu heiss. Ich bin erstmals froh, dass die Kinder ab nächstemWochenende Ferien haben (bisher war ich immer högscht überrascht, wenn sie Ende Juni auf einmal mit dem Zeugnis in der Hand da standen, weil SCHULE IST BIS AUGUST. MINDESTENS.) Nach nur 9 Jahren im Schweizer Schulsystem habe ich mich langsam damit abgefunden, dass das nicht mehr so ist. Die Kinder sind ferienreif, wir auch, und ich halte uns Grossen zugute, dass wir das (meine Güte, ich kann kein Deutsch mehr) acknowledgen und in Sachen "Das haben wir aber schon drölfzigtausend Mal gesagt" einen Gang zurückschalten.

Heute: Frühstück war noch auf der Terrasse möglich, Kuchenbacken (es gibt bei uns in der Gruppe die neue Initiative "Make Mondays sweet again" und ich habe mich für morgen für Kuchen eingetragen, wegen Wetter einen Zitronenkuchen) ging auch noch, dann aber nix mehr. Die Katzen kennen nix, die sind ohne Pause von 7:00 bis drei oder so draussen und haben dann echt, echt Durst und müssen erstmal flach auf dem Parkett liegen.
Gegen eins (naja, selber schuld) sind wir ins Freibad geradelt. Es ist schon erschreckend: die Radparkplätze sind nahezu leer, dafür stehen Millionen Autos mit Kennzeichen von bis zu 40 km weit weg (ihr habt alle eure eigenen Freibäder!!!!) auf dem Radweg, in den Feldern, fahren gegen die Fahrtrichtung auf Rad/Fusswegen, das ist schon kein Spass mehr. Erster Rheinschwumm wurde erledigt, sehr, sehr angenehm, aber holla: echt starke Strömung! Leider hatten wir essenstechnisch zwar einerseits mitgedacht (nix mit Schokolade, aber mit Zucker wegen Unterzucker), andererseits halt auch nicht, weil "Ich mag echt überhaupt keine Nüsse"-L. lieber Unterzuckerzitterer bekommt als eine halbe Karlsbader Oblate zu essen. Und dann macht auch noch der "Nur Eis"-Kiosk zu und man müsste eine Dreiviertelstunde in der Knallsonne für Eis oder was auch immer am Hauptkiosk anstehen? (Wenn ich mal Zeit habe --> spätestens, wenn ich in Rente bin, dann werde ich Consultant für Freibadgastronomie, das ist ja kaum auszuhalten, wie da ineffizient rumgekaspert und gemotzt wird, während das gerade bei diesem Wetter doch eine Gelddruckmaschine sein müsste!) So sind wir dann halt früher als geplant wieder heimgeradelt und haben ein Eis (naja, jeder eins) aus dem heimischen Eisschrank im heimischen Gartenpool verdrückt. Auch ok. (incl Haareschneiden für alle männlichen Familienmitglieder ausser Jonny).

Ich habe beschlossen, den Kuchen für morgen erst genau morgen superfrüh zu dekorieren, sonst wird das ein Zitronenblumenmatsch bis morgen. Let's see, ich habe grosse Pläne mit Kornblumenblüten, Schokominze, eingelegten Zitronenzesten und Dekoschmetterlingen.

Ausserdem: meine Güte, ich bin ja viel zu alt, um Whats-App-Dramen in Beziehungsdingen miterlebt zu haben, wieviele Häkchen ab wann und tralalala, aber hey: irgendwann ist immer das erste Mal und immerhin ist es nicht in einer romantischen Beziehung. Und dann ist es sehr befreiend, sich bewusst zu machen, dass man nicht mehr 8, 12, 16, 20 Jahre alt ist, sondern einfach erwachsen und mehr als unabhängig. Ein Hoch auf die Blockfunktion. Fast Ganz ohne schlechtes Gewissen.

Sonst so:

gegessen:
frischen Hefezopf mit Honig auf der Terrasse. Göttlich!
Eis
Kaffee
Vietnamesische Reisnudeln mit scharfem knusprigem Hackfleisch und Karottensalat (auch die Kinder, wenn auch eins mit Gurkensalat)


Getragen:
Jeansshort, T-Shirt und/oder Bikini

Gelesen:
Stehanie Mailer (echt kein Buch für zwischendrin und wenig Lesezeit am Stück)

Stressleveldurchschnitt gestern: 23
Selbstbeweihräucherung: die Mutter gewesen, die ich gerne sein möchte.