Freitag, Februar 08, 2019

08.02.2019: Nicht viel los

Wie angekündigt: ein Kranktag.
Und das war auch gut so, auch leichte Aktivität liess mich zittrig und matschig aufs Sofa plumpsen.

Was mich in vielerlei Hinsicht nachdenklich stimmte, war die kurze Hangout Kommunikation mit einer Kollegin. Wir hätten heute beide an einer TC teilnehmen sollen, ich habe mich mit der Bemerkung: "Krank" abgemeldet.
Sie schrieb mir irgendwann heute morgen:
"Hi, how are you feeling today?"
Und weil ich nie einfach nicht antworten kann, schrieb ich:
"Still sick"
Und schluckte schon, als als Antwort kam:
"Oh, sorry. Are you working from home? Dialling in in the afternoon?"
Ich habe ganz kurz überlegt, ob ich das machen sollte und dann, weil erstens: krank ist krank und zweitens gibt es im Moment da nichts so dringendes, das nur von mir und unbedingt heute erledigt werden muss, entschieden, ehrlich zu sein:
"No, none of it,  my plans are: sleeping and feeling sorry for myself."

Ach, ich möchte mir da gar keine Gedanken drüber machen und ich habe auch kein schlechtes Gewissen dem Team oder dem Projekt oder der Firma gegenüber und das will was heissen, schlechtes Gewissen ist sozusagen meine Werkseinstellung, aber irgendwie ist das schon die Kehrseite von den vielgepriesenen "New ways of working": dadurch, dass uns mehr oder weniger freigestellt ist, wo und wie und wann wir wollen zu arbeiten, geht ein bisschen das Bewusstsein verloren, dass man überhaupt gar nicht immer arbeiten muss und schon gar nicht, wenn man krank ist. Ich bleibe nämlich nicht nur deswegen daheim, um meine Kollegein nicht anzustecken, sondern auch, um selber gesund zu werden und es ist schon ein bisschen erholsamer mit warmer schwarzer Katze auf dem Bauch auf dem Sofa zu liegen und zu dösen, anstatt ins Headset zu husten und über Exposure Measurements und Delivery schedules zu parlieren.

Aber nun zu den spannenderen Dingen: eben jener schwarzer Kater hat heute einen Vogel ... gemetzelt. Und zwar richtig. Ich kam nach kurzer Einkaufsrunde keuchend und zittrig und schnaufend daheim an und fand auf der Fussmatte in der Garderobe ein Vogelbein mit ein paar Federn und ein bisschen Vogel dran. Mit einem leicht flauen Magen suchte ich nach dem Rest, aber immerhin, der war weder auf noch unter den weissen Sofakissen, überhaupt auch gar nicht im Haus, sondern draussen im Garten. Forensische Beweisaufnahme liess darauf schliessen, dass ein Kampf auf der Terrasse stattgefunden hatte und der Vogel entweder schon gestern gestorben war und durch den Regen sehr struppig oder aber ... naja, eine ganz schöne Zeitlang von einer (oder zwei?) Katzen im Blutrausch bearbeitet worden war. Sichtung der Videos Überwachungskamera ergab: letzteres, aber nur eine Katze. Also: ein Kater. Ich hoffe für den Vogel, dass er sehr schnell gestorben ist und das nicht alles noch am lebendigen Leib erlebt hat.

Jonny muss dann übrigens irgendwo in der Sonne ein mehrstündiges Verdauungsschläfchen gehalten haben, er war 4 Stunden am Stück weg und kam auch auf Rufen nicht.

Nun ja. So ist das mit Freigängern.


Gelesen:
"Zeit zu sterben" (irgendwas stimmt mit der Maria Kalio Nummerierung bei Amazon nicht, das ist alles nicht so 100% korrekt, aber mei, ich lese die jetzt halt einfach alle)
Einen berührenden Artikel über ein altes Ehepaar, das gemeinsam in den Tod geht.

Gegessen:
Joghurtbeerengranola
Gulaschsuppe
Quarkbällchen
Pizza

Stressleveldurchschnitt gestern: 22
Selbstbeweihräucherung: krank gemeldet und dabei geblieben