Mittwoch, September 12, 2018

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Heute ist ja eigentlich der 12. und da gehört in Bloggersdorf zum guten Ton, 12 Bilder über den Tag zu machen und als #12von12 zu posten.
Da ich heute aber einen von 7bis7-Arbeitstag habe (Willkommen bei den Globis, wie die globalen Rollen bei uns heissen), der mit TC mit Indien frühmorgens anfängt und mit einer mit San Francisco spat aufhört, wären das nur Bilder von Kaffeetassen und vielleicht Meetinggekrickel geworden und dann noch eins vom Kopfkissen. Nur so mittelspannend.


Ansonsten war der Tag aber gar nicht mal langweilig, ich wurde FÜNFMAL auf meine Hose angesprochen (die sieht aus wie ein Rock, ist superluftig, so dass man sich praktisch wie ohne Hose fühlt, sehr weit, fast schon gefährlich weit, ich habe sie mehr als einmal in die Rollen meines Schreibtischstuhls gewickelt, ziemlich gemustert), wobei ich mir nicht sicher bin, ob "Oh, das Sünneli heut im Paradiesvogeloutfit" jetzt NUR nett gemeint war. Aber mei.


Ich hatte ja gestern wieder meinen Coaching-Circle, das tut mir wirklich gut. Gestern hatte ich die Erkenntnis, dass ich, so sehr ich über die Endphase des Italienprojekts geschimpft habe und über meinen Oberchef gelacht habe, der mich gefragt hat, ob ich jetzt in ein tiefes Loch fallen würde, so sehr fehlt mir das .... Feuerlöschen? und unser Coach meinte so schön "Es ist so, dass jeder seine Pace beim Arbeiten hat und dieses "Entschleunigen ist das Allheilmittel" ist halt Quatsch, weil jedem dann am besten geht, wenn er in seiner Pace arbeiten kann. Sieht aus, als ware das bei Dir Highspeed".
Das (und noch so einiges aus dem Vormittag) im Hinterkopf habe ich mich dann dran gemacht, Sachen, die natürlich nicht so ultraultradringend sind, wie das ganze Italienzeugs halt auch mal mit Highspeed in Angriff zu nehmen. Und was soll ich sagen? Auf einmal geht es dann zackizacki weiter und könnte sein, dass ich demnächst ein paar Entscheidungen treffen musskanndarf, die meinen Job die nächsten Monate zumindest ganz schön verändern werden.
Abends dann zwei Stunden Vertragsgefiesel mit Kollegen aus Kalifornien. Das war einerseits schon sehr spannend, andererseits war ich so durch von einem ganzen Tag schon gearbeitet haben, dass ich vermutlich mehr ich selber war als sonst in ersten Meetings mit ganz fremden Menschen, ich musste irgendwann über mich selber lachen, weil ich trotz auser Webcam so gestikulierte und fuchtelte und gesichtskasperte, als würde ich vor Publikum (oder den Italienern) etwas demonstrieren. Nun ja.


Was trotz allem noch in den Tag gepasst hat, war: Schwatzen mit den Jungs. Q. muss für den Geschichtsunterricht das historische Porträt eines Gebäudes der Gegend erstellen und hat sich dafür nicht, wie man meinen könnte, die römischen Bäder oder das Ampitheater hier im Dorf ausgesucht, nein, den Riesenhochhauskomplex aus den 70ern, der ungefähr ein Drittel der Dorfbewohner beherbergt. Er hat sich schon einiges rausgesucht und heute per Telefon einen Interviewtermin mit dem Gemeindeschreiber vereinbart. Mir kam heute dann noch die Idee, im Firmenarchiv bei uns nachzufragen, weil das Ganze ja im weiteren Sinne im Auftrag meines Arbeitgebers gebaut wurde. Was soll ich sagen? Binnen zwei Minuten (kein Witz) hatte ich erstens einen Stapel gescannte Originaldokumente und Fotos, und zweitens, falls gewünscht, einen Recherchetermin für Q. vor Ort.
Das fand ich wirklich super! Daheim haben Q. und ich uns dann köstlich amüsiert, wie die heute ein bisschen angestaubt wirkende Betonwüste mit Farbakzenten damals als ein Highlight modernen Lebens gefeiert wurde.


So, jetzt noch zum Ausgleich ein bisschen Körper anstrengen statt den ganzen Tag nur das Hirn und die Fuchtelmuskeln!

Stressleveldurchschnitt gestern: 38
Selbstbeweihräucherung: Hintern hochgekriegt und einfach gemacht.