Dienstag, Juni 26, 2018

Satz mit x

Es klang ja nach einem wunderbaren Plan: Dienstag abend haben bei uns alle frei, es ist schönes Wetter, wir sausen nach der Arbeit einfach schnell runter in die Dorfbadi, baden an und essen dann gemütlich im Badirestaurant.
Aber.
Erster Haken: Meine Op-Wunde ist ja noch nicht ganz richtig zugeheilt und ja, wahrscheinlich alles super und überhaupt ist die Brust kein lebenswichtiges Organ*, aber trotzdem möchte ich weder im Rhein noch im Dorfschwimmbad damit auf Keimfang gehen. Macht aber nix, ich kann ja die Füsse ins Wasser halten.
Ich (hab ja radtechnisch was aufzuholen) hatte also schon 35km unter den Pedalen, als ich heute heimkam, wir packten schnell Badehosen, Handtücher und Jahreskarten ein, der Hübsche lief die 2km nach unten, die Kinder und ich ... radelten.
Das dauerte ein bisschen länger, weil L. ja noch keine Veloprüfung hat und deswegen auf dem Trottoir fahren muss und er weiss jetzt, dass es keine gute Idee ist, zu versuchen, mit voller Geschwindigkeit im spitzen Winkel auf eine unabgesenkte Trottoirkante raufzufahren. Immerhin stand kein Laternenpfahl im Weg und ihm blieb so etwas erspart, und er ist nur an Knie und Ellbogen verschürft.
Im Bad sprangen Q. und der Hübsche in den Rhein, es ist immer noch sehr malerisch, danach tobten die Jungs ungefähr eine dreiviertel Stunde im Wasser und das war wohl ein bisschen anstrengend, den beim Rausgehen stolperte Q. und schrappte sich das Schienbein an der rauhen Betonkante am Beckenrand auf. Und zwar ca 15cm lang, 3cm breit, richtig die Haut ab und viel Blut. (und das bei dem Kind, das wie ich höchstens in einer Parallelwelt Chirurg werden könnte, an sich herabsieht, tief seufzt, ganz weiss wird und sagt "Oh. Oh. Mir ist nicht wohl."). Gottseidank gibt es im Badirestaurant nicht nur leckeres Essen (das Spezialgericht vom letzten Jahr, die Hähnchensticks in Brezenbröseln immer noch, aber neu Dumplings mit Asiasalat!), sondern auch einen Verbandskasten, wo zwar leider nicht das nicht brennende Ocentisept, sondern OldSchool "Aaaaaaaaaaaah, das brennt wie Feuer!"-Desinfektionsmittel drin ist, aber auch ausreichend grosse Pflaster, die das alles ordentlich verdecken.














Auf dem Heimweg rannte der Hübsche wieder, Little L weiss jetzt, dass es auch keine gute Idee ist, mit nicht ganz so viel Schwung im spitzen Winkel auf einen halb abgesenkten Bordstein rauffahren zu wollen, ist aber sehr elegant abgesprungen, weiss jetzt, wie man eine Kette wieder reinbekommt und ich habe mir NIX mit Schmiere versaut.


Ausbaufähig, vong der Entspannung her!






Sonst so: Sansa hat ihre Liebe zu unseren Fleecesternendecken entdeckt. Sie nuckelt da dran und trampelt (mit allen Krallen ausgefahren, man möchte wirklich keine Katzenmutter sein). Und während sie ihre Babyphase auslebt, schiessen bei Jon die Hormone ein (eigentlich ist er noch keine 4 Monate und laut verschiedenen Tierärzten ist normal ab 6 Monaten eine Kastration einzuplanen... Hui!**). Sie werden so schnell gross :-)




Stresslevel gestern:39


Selbstbeweihräucherung: Wir (ein globales Team, heute vertreten durch eine italienische Kollegin, einen chinesischen Kollegen und mich) hatten heute ein nicht ganz unproblematisches Meeting (via Telefon) mit einem unserer deutschen Standorte (vertreten durch ...5? deutsche Kollegen). Logischerweise sprachen wir englisch und nachdem wir uns nur mit Vornamen vorstellten und viele Menschen, gerade solche, die nicht aus Bayern, Österreich oder der Schweiz kommen, meinen Nachnamen gern in Skandinavien einsortieren, war den Kollegen am anderen Ende nicht klar, dass eine Person am anderen Ende sehr gut verstand, was sie untereinander besprachen, wenn sie "Sorry for switching to German, we have to discuss some technical details, that's easier that way" anmerkten und in der Annahme, dass die Globis eh kein Deutsch können, nicht die Mute-Taste drückten. Nun ja, wir sind ja alle nur Menschen und eine gewisse Emotionalität ist ja auch ein Zeichen für mit Leib und Seele dabei. Ich konnte es mir aber nicht verkneifen, dann in der abschliessenden Verabschiedungsrunde noch ein "Tschüss, vielen Dank und ich bin mir sicher, wenn wir uns alle anstrengen, dann kriegen wir das hin" anzuhängen. Auf Deutsch natürlich :-).












* Das war der ... etwas arg sportliche Salespitch des operierenden Chirurgen am Abend vor der OP als Einleitung zu: "Machen Sie sich keine Sorgen und schlafen Sie gut"


** Und ja, natürlich kann eher sein und natürlich ist Katzen ihr Verwandtschaftsgrad egal und natürlich wollen wir keine Katzenbabies mit einer Katzenkindermutter und meine Güte, mir san aa ned auf da Brennsuppn dahergeschwommen, also: wir haben das im Griff. Aber danke für all Ihre runtergeschluckten guten Ratschläge.

6 Kommentare:

Hans-Georg hat gesagt…

Ich finde es immer wieder toll, wie Sie vorweg allen den Wind aus den Segeln nehmen, die vermutlich zu dem einen oder anderen Thema gute Ratschläge vom Stapel lassen könnten.

Jasmin hat gesagt…

Bei uns war es genau anders herum. Die Katzen-Schwester wurde rollig und ihr Bruder wusste nichts mit anzufangen. Da waren sie aber auch gerade 4 1/2 Monate... Sie werden so schnell groß *seufz*
Gute Besserung an die Verletzungsopfer von heute und natürlich weiterhin an Sie.

Frau Brüllen hat gesagt…

@Hans-Georg: Hm, ich mag das eigentlich gar nicht. Ich weiss aber kein besseres Mittel gegen ungefragte Klugscheisserkommentare, die ich noch weniger mag...

Anonym hat gesagt…

Ich mag die Sternchen Texte ja immer sehr��

Und den deutschen Abschied hätte ich mir sicher auch nicht verkneifen können!

Soooo süß, die Katzen!

Gruß aus dem schönen Bayernlande.

Anonym hat gesagt…

Sansa ist ja wirklich eine ganz süße und noch dazu eine sehr hübsche. Mein knapp zweijähriges Katzenmädchen muss wohl auch noch ein Baby sein, sie tretelt und nuckelt immer noch mit Begeisterung. Als kleines Baby so im Alter von Sansa hat sie an meinen Klamotten genuckelt (während ich sie anhatte ;-)), dann kam ein alter Pulli (vorher von mir getragen) dran und schliesslich konnte ich sie erfolgreich auf ein altes Frotteehandtuch umgewöhnen ;-). Immer noch besser als wenn sie tatsächlich an der Haut nuckeln, so einen Fall hatte ich auch schon mal. Das Treteln macht auch einer meiner älteren Katzen manchmal auf meinem Schoß, sie bekommt dann so einen überaus konzentrierten und vergeistigten "Gesichtsausdruck", dass man sie gar nicht dabei stören mag.

liebe Grüße

Birgit

FrauKatz hat gesagt…

Genau den gleichen Fall hatten wir mal in der Praxis. Katerle schon sehr früh reif, Besitzerin war verblüfft, denn, „normal doch erst ab frühestens 6 Monaten und vielleicht noch später“.

Schöne Antwort des Chef-Tierarztes: „Ja, nun, hat halt dem Kater keiner gesagt.“ (Besitzerin & ihr Humor waren bekannt, sie amüsierte sich dementsprechend.)

Gute Besserung weiterhin.