Samstag, Oktober 22, 2016

Star's Hollow reloaded

Heute morgen ging es relativ zeitig aus den Federn, wir waren nämlich zum Fahrdienst für die Unihockeymannschaft eingetragen. Ich hatte erst "Treffpunkt 7:30h" auf dem Radar, das wäre dann schon fies gewesen, heute mussten wir aber nicht so weit fahren, deswegen war es dann doch erst 9:30h, so dass die Zeit noch für ein gemütliches Frühstück reichte.
Dann machten Q. und ich uns also mit der Unihockey-Mannschaft ins Hinterland auf, wo, anders als bei uns direkt am Rhein, wo der Nebel bis mittags festklebte, schon strahlend die Sonne schien.
Die Begleiteltern waren übrigens ziemlich genau aufgeteilt 50:50 Mütter und Väter (oder beide zusammen), das anscheinend weit verbreitete Phänomen der "Samstagsväter" gibt es hier nicht.
Das Spiel haben sie zwar knapp verloren, aber sie haben sich wirklich angestrengt und viel besser zusammengespielt als noch in der letzten Saison. Und ja, vermutlich fehlt mir einfach der Ehrgeiz und Biss (und ich kenne weder die Regeln noch technische Kniffe genügend gut, aber ich kriege es einfach nicht über mich, mich als Zuschauer mehr einzubringen als durch Torjubel, Aufstöhnen wegen Gegentoren und "Oh neeeeein, aber fast"-Rufen für vergebene Chancen. Ich schreie weder taktische Anweisungen aufs Feld, noch schimpfe ich lautstark über die Spieler der eigenen oder fremden Mannschaft, ich berate den Trainer nicht, weder lautstark während des Spiels, noch ungefragt in der Pause, danach oder beim Einkaufen, wenn ich ihn zufällig treffe, und ich schicke ihm auch keine What's-App-Nachrichten während des Spiels, wenn er auf Gebrüll von der Tribüne nicht reagiert. Aber das bin nur ich....


Inzwischen hat Little L. daheim beschlossen, dass er jetzt gern wieder kurze Haare hätte, ich verstehe das: bald ist wieder Mützenzeit, da werden lange Deckhaare nur verdrückt. Also hat der Hübsche Rasiermaschine und Schere rausgeholt:


Gegen Mittag waren Q. und ich wieder zurück, es gab eine kurze Pause, bis die Jungs um zwei schon wieder zu den Pfadis mussten. In der Zeit haben der Hübsche und ich so spannenden Dinge gemacht wie Kühlschrank abtauen und überhaupt ausräumen und putzen (der Tipp mit der Spülmaschine war super!), Küche putzen, Bäder wischen und Wochengrosseinkauf erledigen (wegen Samstag und dementsprechend bekloppt langen Staus an den EU-Grenzen haben wir ihn im Dorf-Supermarkt erledigt und dabei einen Grossteil der anderen wegen Pfadfindern kinderlosen Eltern getroffen, Schwätzchen am Kühlregal inklusive.)

Um 19:00h dann war es soweit: die Pfadis luden zum "Pfadiznacht". Alle Stufen von Wöfli bis Pios hatten ein Dreigängemenü nach PfadiArt vorbereitet, es gab Kürbissuppe, Älplermagronen und verschiedene Kuchen. Der Gemeindesaal haben sie halloweenartig geschmückt, ausserdem wurden Sketche aufgeführt, die manchmal absichtlich, manchmal unabsichtlich komisch wirkten. Der neueste heisse Scheiss unter grösseren Pfadis scheint übrigens dieser Pulli zu sein, wobei ich den auch ziemlich lustig finde.





Wie immer hier im Dorf trifft man immer dieselben Leute: Pfadi-Eltern sind eben auch Hockey-Eltern, Turneltern, Klassenkameradeneltern, Nachbarn, Arbeitskollegen, ehemalige Arbeitskollegen..... und so sehr ich aus meinem Heimatdorf gebranntes Kind in Sachen Dorfleben bin, so sehr geniesse ich das hier aktuell.

Schön wars!







7 Kommentare:

Frau Budenzauberin hat gesagt…

Oh, wie schön! Bei uns findet morgen ähnliches statt, aber wir wagen es, eine Jurte aufzubauen, dann gibt es auch ein Lagerfeuer mit Tschai und Stockbrot. Hach. Und den ersten Pulli kenne ich natürlich. Hachhach.

Anonym hat gesagt…

Was wäre ich doch froh gewesen, wäre mein Vater beim Sport als Zuschauer wie Du gewesen ;-) mein Highlight war als ich im Grundschulalter beim Handballspiel stehen geblieben bin, mitten im Spiel und zur Tribüne hoch gebrüllt habe "Papa, hör auf, bei Deinem Gebrüll höre ich den Trainer nicht, und Du sagst immer das Gegenteil von dem was der Trainer sagt" (rief der Trainer ich solle nach links, brüllte Papa "renn nach rechts")..... ab da war HALBWEGS Ruhe (und Mama fuhr eine Weile mit). Beim Tennis hingegen hat meine Freundin noch mit 15 ihre Mutter mit "verdammt, geh zum Klo und red mit der Schüssel anstatt uns zu irritieren" vom Platz geschmissen (die Mutter war immer super cool, außer beim Tennis, da ist das mit dem "stillen Sport" ohne Zuschauerrufe an ihr vorbei gegangen).

Was die Shirts angeht: ein Plotter eröffnet da ganz neue Welten, falls bei Dir noch Platz ist ;-)

Gruß,
Bianca

Anonym hat gesagt…

Darf ich fragen, was der Tipp mit der Spülmaschiene war? Irgenwie hab ich das verpasst. Nachdem aber auch unsere Putzhilfe nun nicht mehr kommt, freue ich mich über jeden Tipp!

sabigleinchen hat gesagt…

Pulli Nr. 1 ist ja hammer :D, sehr cool.
Mmm ein tolles Menü, klingt sehr fein.
Schade, dass die Jungs verloren haben. Aber schön, dass Fortschritte erkennbar sind beim Zusammenspiel. Dann klappt's bald auch mit dem Gewinnen :).

rage hat gesagt…

ich bin da wettkampfmässig voll auf deiner linie. was ich aber im eishockey nur so semi fand, war, dass j1 jeweils mehrere spiele auf der bank sitzen musste, weil sie die starken mehr förderten. das an sich ist ja ok, aber wenn man über 700 stutz jahresbeitrag bezahlt, dann find ich, darf mein kind auch ab und zu spielen. oder es gibt zwei mannschaften - eine für die starken, eine für die weniger starken. das war noch in der 1./2. klasse. es hat ihm dann mächtig gestunken, immer nur auf der bank sitzen zu müssen, und hörte auf. und es gab einige, die ihm genau deswegen folgten... wir haben das dem trainer allerdings nie gesagt, sondern einfach für uns bzw. für j1 die konsequenzen gezogen. wobei j1 nicht mal schwach war, sondern einfach typ träumer.

Frau Brüllen hat gesagt…

Sorry, hatte den Spüma-Link vergessen, ist jetzt da.
@rage: das steht hier auf der laminierten Teamchrater: jeder darf spielen. Wir unterstützen alle. Das wird echt gelebt hier. Bis auf die "()*//(&%/Eltern.

rage hat gesagt…

so soll es auch sein, find ich. vor allem in den unteren klassen soll sport meines erachtens nach spass machen. natürlich gibt es die ehrgeizlinge (auch ohne ihre eltern), aber für die gibt es hier genug talentklassen jedwelcher couleur. und mit dem hcd auch förderungsprogramme ab sehr jung. für den rest, find ich, sollte mannschaftssport so sein, dass man viel lernt über gemeinsam zum ziel, gemeinsam sind wir stärker, nameit. aber in erster linie spass.

j1 jedenfalls wurde in einer theatergruppe, die uns seine ehemalige lehrerin empfohlen hat, zum glücklichsten menschen dieser welt und hat ein kreatives umfeld, das ihm wahnsinnig gut tut. und ab und zu wird er von freunden seines könnens wegen, das er ja doch hat, für eishockey-plauschturniere aufgeboten und weil er da im vergleich oben mitspielt, macht er das dann auch gern. ansonsten ist eishockey abgehakt. dafür spielt j2 seeehr gern :-D unihockey, das hier mit alligator malans und chur unihockey auch sehr prominent vertreten ist, interessiert hier keinen. vielleicht j3 dann? we'll see.