So. Jetzt aber.
Wir hatten ja bei Island-Profi die Reise "Land aus Feuer und Eis" gebucht. Und da mus ich erstmal schon ein dickes Lob loswerden. Ich wollte ja erst alles selber raussuchen, bin dann an den für meine deutschen Ohren doch nicht ganz so eingänginge isländischen Ortsbezeichnungen, den unendlichen Möglichkeiten, "Das kann man doch nicht weglassen!" etc. leicht verzweifelt und war dann sehr, sehr froh, dass in dieser vororganisierten 15-Tage-Tour eigentlich kein Wunsch offen blieb. Der Kontakt war sehr freundlich, unkompliziert, auf meine Millionen Extrafragen und -wünsche wurde sehr freundlich eingegangen und wir sind dann ausgestattet mit einer genauen Reisebeschreibung an den Start gegangen.
Am Flughafen holten wir zuerst das Mietauto ab, dass in einem nahegelegenen Motel die Bettwäschesäcke und die Codes für die
Viator-Ferienhäuser, und schon gings wirklich los. (Das funktioniert so, dass jeder bei der Abfahrt das Haus nach einer genauen Checkliste selber sauber macht, der Schlüssel wird in einem mit Code gesicherten Kästchen deponiert und das hat hervorragend geklappt! Für jedes Haus gibt es eine genaue Beschreibung, wo man es findet, wie der Hotpot funkioniert und ähnlich Wichtiges.)
Für jeden Tag hatten wir also eine genaue Routenbeschreibung mit Besichtigungs- und Wandertipps, mit Kilometerangabe etc.. Meist haben wir (Sie kennen mich zwanghaftes Wesen ja) uns bemüht, das alles abzuklappern, manchmal haben aber auch Wetter und Lust und Laune nicht ganz so mitgespielt und wir haben etwas anderes gemacht oder Teile eben weggelassen. Ausserdem haben wir (also ich) das Ganze mit dem Lonely Planet-Reiseführer abgeglichen und auch dort noch ein paar Sachen rausgesucht und so sind wir ganz gut gefahren.
Unser erster Ausflug führte uns dann bei Nieselregen erstmal zu der wasserreichsten heissen Quelle Islands Deildartunguhver (Island und das heisse Wasser. Das ist ja schon eine sehr spezielle Sache, erstens die Verfügbarkeit einfach so, dann natürlich der schweflige Geruch, die damit verbundene Schwimmbadkultur (in jedem Kuhkaff gibt es ein Freibad und ja, es hat was, bei gefühlt 6°C im Regen mitten in der Gegend in einem hellblauen, 38°C warmen Pool zu sitzen.). Das ist schon sehr beeindruckend, erstens, wie das kochende Wasser aus dem Boden sprudelt und es überall dampft, und dann, wie ein recht professionelles Überlandleitungssystem die Wärme unters Volk bringt.)
Direkt neben dran stehen dann Gewächshäuser, in denen, was man ja bei solchen Aussentemperaturen auch nicht unbedingt erwartet, zB Tomaten wachsen.
Weiter ging es zum Hraunafoss, dem ersten von gefühlt unendlich vielen, unendlich beeindruckenden Wasserfällen.
Der Hübsche hat immer begeistert mit der Profikamera fotografiert, ich habe das Genre der Klippenselfies gedient und mich gluckenhaft darum bemüht, dass kein Kind in die Fluten stürzt. Kein leichtes Geschäft.
Jedes unserer Ferienhäuser war mit einer relativ grossen Menge an Nippes (ich glaube, das mache ich einen Extrapost dazu.) ausgestattet, was ja schon sehr unterhaltsam ist, was wir aber noch mehr genutzt haben, war der Hotpot, der auf jeder Terrasse stand.
Und ja, es ist wirklich so toll, wie es für mich immer noch klingt, bei schlechtem (bei gutem übrigens auch) Wetter und Mitternachtssonne mit einem kühlen "Viking" Bier im schwefeligen heissen Wasser zu sitzen. Und ja, auch wenn ich das als Chemikerin ja eigentlich gewusst hätte, Silberschmuck wird wirklich ganz schnell dunkelbraunschwarz in dieser Brühe.
Unser nächster Tag hätte uns eigentlich einmal um die
Halbinsel Snæfellsnes führen sollen, mit 360km und dazu noch Wandern und besichtigen und so ein eher ambitioniertes Programm. Leider hatten wir an diesem Tag echt Pech mit dem Wetter, es sah nämlich erst (und da war es noch gut) so aus:
Wir haben also den Gletscher
Snæfellsnesjökull und den dazugehörigen Berg überhaupt nicht gesehen, die zum Kopflüften kurz nach diesem Bild gestartete
Wanderung war ja dann ein bisschen mehr als gedacht und so haben wir die Umrundung dann abgebrochen. Auch nicht schlimm.
So sah das Wetter nämlich am Wendepunkt aus.
Dummerweise zeigte sich auf der Rückfahrt dann, dass die Klimaanlage/Heizung im Auto nicht funktionierte, was das Fahren bei vollbeschlagenen Scheiben dann unnötig spannend machte...
Auf dem Rückweg gab es dann noch eine Regenhose auch für mich (besser spät als nie), bunte Steine in Bogarnes und feinen Kuchen ebendort.
Dieser spiegelglatte See lag praktisch direkt vor unserem Ferienhaus.
Lava, Lava, alles voller Lava.
Ich dachte ja zunächst, dass mich das Rumfahren und immer wieder Packenmüssen total stressen würde, aber im Laufe der Reise haben wir dafür eine richtig gute Routine entwickelt und so lief das echt problemlos.
Auf unserer Weiterfahrt in den Norden sind wir zwischendrin auf einen kleinen
Vulkan geklettert (ich meine: der war wirklich klein, aber mal ernsthaft: wo, ausser auf Hawaii, wo wir das natürlich auch gemacht haben, kann man denn einfach so am Strassenrand auf einen Vulkan steigen?)
Wie man sieht: es war sonnig, trotzdem haben wir die nicht mitgenommenen kurzen Hosen nicht vermisst. Es war auch windig und es ging eine Zeitlang, bis ich kapiert habe, dass die Isländer deswegen keine Windräder aufstellen, weil sie einfach genug Energie durch das heisse Wasser bekommen.
Die Weiterfahrt wurde dann nochmal kurz spannend, weil wir erstens gleichzeitig in eine Nebelsuppe fuhren und dann auf einmal ein Strassenmarkierungsfahrzeug vor uns herzuckelte. Ich habe mich nicht getraut, bei zT deutlich unter 50m Sichtweite zu überholen, aber der Isländer an sich, gerne auch mit Pferdeanhänger, der macht das schon.
Wir hatten dann eigentlich schon einen plattgesessenen Hintern vom Fahren und wollten nur noch ankommen, aber irgendwie haben wir dann die Abzweigung zu der in der Reisebeschreibung so unaufgeregt beschriebenen "Ganz netten Schlucht" Kolugljúfur genommen. Das war dann auf einmal so ..... wow. 5km Feldweg und man ist in Mittelerde.
Achja: und es hatte Rundballen. Little L. ist ganz grosser Rundballenfan.
Als wir dann am Abend in Akureyri in unserem
Appartement angekommen waren, war es zwar schon relativ spät, aber natürlich noch hell und so mussten wir, obwohl es schon zu hatte, noch das Nonni-Hus suchen. (Am nächsten Tag dann übrigens natürlich auch von innen besichtigen) Little Q. und L. sind ja beide ganz grosse Fans.
Man merkt schon, dass Akureyri zwar im Vergleich zu Reykjavik natürlich winzig, zu den restlichen Orten dann halt aber doch die zweitgrösste Stadt Islands ist, am Sonntag abend tut man sich ohne Reservierung schwer, einen Platz zum Essen zu finden. Die
Hamborgarafabrikkan war dann aber so neu, dass sie im Lonely Planet noch nicht drin war und deswegen kamen wir ohne Anstehen rein. Sehr nett der Isländerzähler:
Am nächsten Tag stand eben erst das Nonnahus auf dem Programm, dann das Autotauschen (eines mit Heizung ;-)), dann erstmal ein Eis, ein bisschen Bummeln und dann machten wir uns auf einen recht spektakulären Ausflug.
Erster Halt:
Goðafoss, der Wasserfall der Götter. Und nein, ich wurde der Wasserfälle bis zum letzten Tag nicht überdrüssig. Zwar wird jeder mit einem Superlativ belegt und wenn man sich wundert, dass man den "Grössten" doch schon gestern hatte, dann hat man sich getäuscht und es war nur der "wasserreichste" oder der "schwärzeste" oder der "verzaubertste" oder, oder, oder.
Little Q. war entrüstet über die Statuensache, weil "Mami, so rein für Dekozwecke hätte man die ja schon noch aufheben können", Little L. nicht sonderlich beeindruckt: "Na und, hat er halt Statuen reingeschmissen. Ich eine eine halbe Karotte, die ich gefunden habe, reingeschmissen. Stellt auch keiner ein Schild auf deswegen."
Weiter ging es zu dem ausgedehnten Seengebiet "Myvatn", was zu Recht, oh, so zu Recht "Mückenwasser" heisst. Der Hübsche wollte irgendwann dann leere Strasse fotografieren, ich dachte mir: "Ach, gehste mit den Kindern mal ans Wasser, vielleicht kann man da mal die Füsse reinhalten." Aber kaum nähert man sich dem Wasser, schwirrt soviel Viechzeug durch die Luft, dass man vermutlich mit zwei Atemzügen den Eiweissbedarf für den ganzen Tag decken würde. Gab es also nur zwei schnelle Fotos und weiter gings.
Kaum ist man durch diese sanfte Seenlandschaft durch, da beginnt von null auf nix auf einmal eine Mondlandschaft, mit Vulkangestein, Lavafeldern und keinem Fitzel Grün. Und mittendrin ist ein Bad, das
Myvatn Nature Bath. Wir hatten natürlich (IMMER) Badekleider dabei und haben also mitten in der Mondlandschaft eine Spa-Pause eingelegt. So .... surreal!
Hier bietet sich ein kleiner Einschub zum Thema Geld und Preise an: Klar, Island ist teuer. Ziemlich teuer. Allerdings ist das die Schweiz auch, der Rest von Skandinavien auch und was will man eigentlich auch erwarten auf einer Insel, die nahezu alle Lebensmittel importieren muss? Die Eintrittspreise für Touristenattraktionen haben sich gewaschen, das ist so, aber andererseits gibt es erstens mehr als genug Grossartigkeiten, die ohne jeden Eintritt zu bestaunen sind (so zB nahezu alle Naturwunder), und, und das ist mir so noch in keinem anderen Land so gegangen: beide Kinder waren nahezu überall gratis. Sie sind beide (und das wäre meist bis 12 oder 15 Jahre gegangen) gratis in das Myvatn Bad, auf das WhaleWatching Boot, in sämtliche Museen, auf die Fähre nach Hrisey, in die Blaue Lagune, überall. Das finde ich ziemlich grossartig.
Nach dieser Pause waren wir eigentlich platt und wollten den Rest der vorgeschlagenen Tour eigentlich sein lassen und zurückfahren, aber "nur noch ein bisschen" führte uns dann zu diesem Feld von Schwefelquellen, die uns beiden Chemikern das Herz im Leibe hüpfen liess, den beiden Chemikerkindern aber den Magen umdrehte. Es stank so bestialisch, es blubberte und fauchte, auf dem Schild stand "Bleiben Sie auf den markierten Pfaden, sonst könnten Sie durch die Erdkruste brechen".
Am Folgetag fuhren wir erst mit einer kleinen Fähre auf die Insel Hrisey, die im Fjord vor Akureyri liegt.
Diese Fährfahrt gehört für mich zu den allerschönsten Erinnerungen an Island. Es war so wunderbar kalt, es roch nach Meer, der Wind pustete durchs Haar, wir fuhren zwischen den schneebedeckten Bergen (und meine Familie erklärte mich für verrückt, dass ich so begeistert war ;-))
Unter Deck stand für rauhere See auch eine Bibel bereit.
Die Insel selber ist winzig, wir hörten auf den Reiseführer, der eine Traktorrundfahrt empfahl. Wir machten das offensichtlich sehr unausländisch, der Traktorfahrer hielt uns nämlich für Isländer und so bekamen wir von der Führung nicht besonders viel mit. Aber ein freundlicher Mittourist erklärte uns, dass das hier der Flughafen der Insel wäre:
Dieses Bild symbolisiert für mich nahezu alles, was ich in Island gesucht und gefunden habe:
Auf dem Heimweg haben wir dann noch in Mödruvellir gestoppt, wo, wie der aufmerksame Leser der Bücher weiss, Nonni gewohnt hat, bevor er nach Akureyri gezogen ist. Das steht in keinem unserer Reiseführer und ich prangere das an! Wir haben es aber trotzdem gefunden und dort gibt es natürlich auch Gedenktafeln, -steine etc.. Und zwei freundliche Friedhofshunde.
Den mittlerweile sehr sonnig gewordenen Rest vom Tag haben wir dann vor der Schule von Akureyri auf einem tollen Spielplatz verbracht, bald würde es ja wieder raus aus der Stadt ins nächste Ferienhaus am anderen Ende von Nirgendwo gehen, da kann man so ein bisschen urbanes durchgestyltes Spielgerät schon mal ausnutzen:
Am nächsten Tag stand dann erstmal das ja wohl obligatorische Reiten auf Islandponies auf dem Programm. Dazu muss man sagen, dass ich (dank Manni und Nonni) erstens eher so richtig kleine Ponies erwartet hatte (also: nicht gerade Shetlandponies, aber schon klein), das hatte sich ja auf der bisherigen Reise schon gezeigt, dass die Islandponies gar nicht sooooo ponyartig sind, und zweitens hatte ich befürchtet, dass wir da so hoppigaloppi mit einem Stück Schnur so ein Pferdekopfdurchsteckdingens basteln würden, uns ein Pferd auf der Wiese einfangen würden und dann über die Hügel und druch Flüsse galoppieren würden. Das war nicht der Fall, die Pferde standen schon sehr schön vorbereitet am Zaun angebunden, ich bekam ein weisses. Der Hof war besiedelt von klassischen deutschen Pferdemädchen, die dort, ich weiss nicht, Austausch? Urlaub? Freiwilliges Pferdejahr? machten und eben unter anderem uns Helme aufsetzten, uns auf die Pferde bugsierten, uns die Eigenheiten von isländischen Pferden im Vergleich zu anderen erläuterten (das erinnerte mich ein bisschen daran, wie im Erdkundeabitur damals ein Plan einer indischen Teeplantage aufgezeichnet war und man daran die Besonderheiten genau dieser Plantage im Gegensatz zu der üblichen Teeplantage in Indien herausarbeiten sollte. Was schwierig ist, wenn man total gut über den Zwiebelanbau in Mali und gar nicht über Teeplantagen Bescheid weiss.) Egal: isländische Pferde mögen nicht geklopft werden und sie können tölten. Das ist offensichtlich etwas anderes als Galopp oder Trab, viel ruhiger, man würde praktisch gar nicht merken, dass das Pferd jetzt Gas geben würde. Wir haben das dann auch mal gemacht, es war dann halt viel schneller als vorher (was aber nichts heisst, weil mein Pferd zB sonst überhaupt nicht vorwärts wollte, weil am Wegesrand Gras wuchs und es anscheinend schon lang nichts mehr gegessen hatte. Aber es war ja auch schöne Gegend drumrum, da war das schon okay) und ich wurde brutal durchgeschüttelt und mein Hinterteil freute sich, dass wir nur die 1h Für Anfänger und nicht, wie Q. das gerne gemacht hätte, die 8h Von Hütte zu Hütte-Tour gebucht hatten.
Alles in allem: Super. Und, das war ja meine Angst: kein Kind runtergefallen, auch nicht beim Tölten.
Als das also erfolgreich erledigt war, ging es weiter mit Gegend und Kultur, hier zB: Torfhäuser. Es passte ganz gut, dass Little Q. hier ungefähr seine "Warrior Cats"-Lektüre ausging und er mit dem "Hobbit" anfing.
Anschliessend ging es einmal um die Halbinsel Tröllaskagi rum, das war so ziemlich unser nördlichster Punkt.
Es gab ein bisschen Strandurlaub ;-):
Und dann gibt es jetzt noch kurz einen Einschub zum Thema Autofahren und Strassen.Wir hatten uns ja vorher brav das "How to drive safely in Iceland" Video angeschaut, uns von der Reiseagentur bestätigen lassen, dass unsere Tour ohne Allrad zu bewältigen sein, dann doch ein Allradupgrade bekommen, uns auf den doch beträchtlichen Kilometern an gravel road sehr darüber gefreut, uns an die Verhaltensregeln gehalten ("Schafe kennen sich nicht mit Verkehrsregeln aus"), brav vor jedem Blindhæð langsam gemacht, die schmalen Brücken waren auch kein Hindernis mehr, aber oben an der Nordspitze von Island, da hat es uns dann eiskalt erwischt.
Wir sahen dieses Schild hier und dachten noch: "aaaach, man könnte meinen, das ist ein einspuriger Tunnel, aber das geht ja gar nicht."
Well, doch. Es geht. Einspurig, mit Gegenverkehr und über Kilometer und Kilometer. Das sieht ungefähr so aus:
Eine Richtung hat Vorfahrt, für die andere gibt es Ausweichbuchten, aber ich sags Ihnen,den Thrill, dass man da so zwischen rohen Felswänden in einem dünnen Schlauch dahinfährt und auf einmal kommen von vorne Scheinwerfer... nicht ganz so schön.
Aber auf der anderen Seite wartete ja schon Siglufjördur, der Ort mit dem weltbesten Museum zur Heringsära in Nordisland, das ja keiner von meinen Kulturbanausen von Mitreisenden mit mir anschauen wollte. Ich war noch zittrig wegen dem "Göng", deswegen konnte ich nicht richtig opponieren, aber ich finde, da habe ich jetzt was gut. Für lange Zeit.
Immerhin hat Little L., der ja mit #iseefaces gross wird, das liegende Alien vor dem Einsalzhaus entdeckt:
Gab es dann halt Kaffee und Waffeln am Hafen statt Kultur und Geschichte. So ist das Leben offensichtlich.
Und am Abend haben wir es dann sogar einmal geschafft, den Sonnenuntergang zu sehen:
Am nächsten Tag hatten wir erstens eine lange Strecke vor uns, nämlich bis in den Osten Islands, und natürlich auch jede Menge Highlights an der Strecke, nämlich zum Beispiel eine Whale Watching Tour von Husavik aus. In dieser Bucht sammeln sich jeden Sommer jede Menge Wale und Delfine, um sich den Wanst vollzuschlagen und so hat sich dieses Fischerdörfchen als Ausgangspunkt für Whale Watching Touren mit entweder Zodiac-Booten oder restaurierten Kuttern etabliert. Sie können ja mal raten, was wir gemacht haben.
Überhaupt: Husavik scheint ein sehr nettes kleines Städtchen zu wein, aber leider hatten wir neben der dreistündigen Bootstour keine Zeit mehr, um das noch zu vertiefen, nicht mal ich haben den Vorschlag gemacht, das Walmuseum noch genauer anzusehen ;-). Für einen nächsten Trip wäre das aber sicher toll.
Wir haben uns aus dem Bauch raus für
North Sailing entschieden. Ich kann jetzt natürlich nicht sagen, ob die besser oder schlechter sind als die Konkurrenten, es war auf jeden Fall sehr, sehr toll.
Es ging maximal eine halbe Stunde, da wurde der erste Buckelwal gesichtet.
Er tauchte wie aus dem Bilderbuch ab und als sich die Aufregung "EIN ECHTER WAL, NUR EIN PAAR METER WEIT WEG!!!!!!1!11!" gerade legte und alle mal durchatmeten, weil wir ja gerade gelernt hatten, dass ein abgetauchter Wal erst mal so 10 Minuten unter Wasser bleibt, da kam der Wal auf einmal so richtig bilderbuchmässig aus dem Wasser geschossen und sprang zu einem Riesenrückenplatscher nach oben. Tja. Wir habe es alle gesehen, aber vermutlich hat niemand mehr als eben diesen Platscher auf der Kamera. Trotzdem war es sehr, sehr toll.
Hier sieht man mal als Grössenvergleich den Teil des Wals, der aus dem Wasser schaute, als er, ohne Witz, später dann einfach eingeschlafen ist für so ca. eine halbe Stunde, mit den Zodiak-Booten des anderen Anbieters.
Wir haben insgesamt zwei (oder drei?) Buckelwale gesehen, dann noch eine Menge Weiss-Schnauzen-Delfine, die wohl ganzjährig in dieser Bucht sind. Was hier nach romantischen Pärchensprung aussieht, sind in Wirklichkeit Mutter und Kalb, was es ja nicht weniger schön macht.
Es waren dann übrigens auf einmal so viele, dass es aussah wie ein Piranha-Becken, so sehr hat es gespritzt und geplatscht!
Wir haben dann auch noch unsere ersten Papageientaucher gesehen, da hatten wir noch Glück, weil die nur zum Brüten in Landnähe kommen, und gegen Mitte August dann aufs freie Meer verschwinden. Sie können nämlich Meerwasser trinken und brauchen deshalb kein Land. Cool, oder?
Was ich sehr, sehr grossartig fand, ist ihre Art zu fliegen. Da ist nämlich sehr viel Enthusiasmus dabei und so richtig gut klappt das auch nicht immer, aber geben nicht auf ;-). Vermutlich müssten Pinguine das einfach auch mal probieren, offensichtlich ist es nicht schlimm, wenn man dabei auch mal auf den Schnabel oder den dicken Bauch platscht.
Weiter ging es dann Richtung *insert Superlativ* Wasserfall, nämlich dem Dettifoss. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen kleinen Abstecher zu einem kleineren Wasserfall, den Hafragilsfoss, wo wir auf einer richtig marsartigen Strasse landeten.
Als wir am Dettifoss-Parkplatz ausstiegen, öffneten sich alle Schleusen und es goss wie aus Kübeln nur so runter (wir haben keinen einzigen Wasserfall in der Sonne gesehen, deswegen kann ich nicht bestätigen, dass sich dann da so Regenbogen drüber spannen würden. Aber auch ohne sieht es toll aus), was aber nicht wirklich schlimm war, mitterweile war das Auto ja so gepackt, dass man jederzeit an die Tasche mit den Regenkleidern rankam.
Unten am Wasserfall angekommen war das Wetter dann wieder gut und es gab blitzblankgewaschene Felsen zu fotografieren.
Ach ja: und den Wasserfall natürlich.
Und das Abschlussbild für das diesjährige "2014 mit Q. und L."-Fotobuch.
Weiter ging es dann erst über die zweiten 30 km Schotterstrasse und dann durch Lavafelder, auf denen die Astronauten vor der ersten Mondlandung trainiert haben. Ja, kann man sich gut vorstellen:
Und irgendwann dann waren wir auf einmal an der Ostküste angekommen, unser Ferienhäuschen hatte einen wunderbaren Ausblick auf Gegend (auf dem Bild sieht man gut, was Ferienhaussiedlung in Island bedeutet: Dichtestress pur.), und der Rest kommt dann in der zweiten Hälfte.
I
13 Kommentare:
Moment: Du warst auf Island UND HAST NICHT DAS HERINGÄRAMUSEUM GESHEN?!!111!! Dann hättest du ja gradsogut nach Mallorca fliegen können. Es gibt praktisch keine Alternative, als diesen Umstand zweimal täglich in die Konversation einzuflechten, mit angemessen bebender Unterlippe.
(Danke für ausführliche Aufschreiben und Bebildern. Auch minus Heringmuseum.)
WoW! Wunderschön
WOW! Wunderschön
Traumhaft!
Vielen Dank fürs Zeigen, denn selber werde ich wohl eher nie hinkommen.
LG KaTe
Wunderschön, aber dann habe ich auf den Link zum Reiseveranstalter geklickt und jetzt habe ich Schnappatmung: AB 5000 Euro, der Spaß. Das heißt, meistens ist es teurer... Wahrscheinlich ist das nicht mal rasend teuer für eine verköpfige Familie.
Ich geh dann mal eben weinen, so als noch in der Familienerweiterungsphase Stehende, und plane für die nächsten Jahre Urlaub auf einem ostseeischen Campingplatz.
Wunderschön, aber dann habe ich auf den Link zum Reiseveranstalter geklickt und jetzt habe ich Schnappatmung: AB 5000 Euro, der Spaß. Das heißt, meistens ist es teurer... Wahrscheinlich ist das nicht mal rasend teuer für eine verköpfige Familie.
Ich geh dann mal eben weinen, so als noch in der Familienerweiterungsphase Stehende, und plane für die nächsten Jahre Urlaub auf einem ostseeischen Campingplatz.
Wunderbare Bilder! Und auch ein paar Orte habe ich schon notiert, die wir auf unserer eigenen Rundfahrt vergangenes Jahr nicht gesehen hatten. Bin schon gespannt auf den zweiten Teil.
Vielen Dank für den ausführlichen und so toll bebilderten Bericht! Das macht Lust auf Urlaub dort.
Ich war auch auf der Anbieterseite und war positiv überrascht, dass es - in meinen Augen - gar nicht so teuer war, wie ich erwartet hatte. Im Gegenteil, für 15 Tage, 4 Personen, inkl. Flügen und Mietwagen (und Unterkunft etc.) finde ich das für Island m. E. fast schon günstig.
Tolle Bilder, tolle Reise! Und ja, mit kids macht es Spass. Meine Eltern fuhren mit uns in Urlaub (zelten an der Ostsee), ich mit meinen Kindern (zelten in der Schweiz), und so geht es weiter, morgen gehts auf Urlaub in Italien und in die Schweiz, mit Kindern und Enkelkindern, nur kein zelten mehr). Ich hab bei Instagram ja schon teilgenommen - toll. Sie bauen wunderschoene Erinnerungen fuer die Jungens.
Danke für den herrlichen Bericht!
Vielen Dank für den Bericht und das Teilhaben lassen! War bestimmt ne Menge Arbeit. Freue mich auf Teil 2!
Wie schön! Ich freue mich schon auf Teil 2. Der Preis hat mich allerdings auch geschockt, dafür kommen wir ( allerdings nur zu dritt) ausserhalb der Ferien schon (fast) vier Wochen in die USA. Aber bald sind wir auch an die Ferien gebunden und für Ferienpreise finde ich es dann o.k., verglichen mit dem, was man für 2 Wochen (für uns langweiligen) europ. Strandurlaub zahlt. Und eine durchgeplante Route, die man nur noch verfeinert, hat natürlich auch was. Hach, so schöne Fotos. Danke für die Einblicke.
Grüsse, Andrea
Ich habe das gerne gelesen und die Bilder sind schön anzusehen.
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