Vorsätze und Regeln
Ich bin an sich kein Mensch mit Neujahrsvorsätzen, und zwar nicht, weil ich sie nicht einhalte, sondern weil ich sie immer einhalte, egal, was da kommt, auch wenn es an sich gescheiter wäre, mal auszusetzen, weil die Prioritäten aus Gründen grad halt anders liegen (müssen). Ich zwinge mich dann lieber mit aller Macht und gegen jeden gesunden Menschenverstand dazu, die Vorsätze einzuhalten, weil wenn ich es einmal einreissen lassen würde, dass ich schludere, dann mache ich das bestimmt dieganze Zeit und ann wird der Himmel über mir einstürzen. Mindestens.
Und deswegen habe ich meine am zweiten Januar gefassten Vorsätze erst mal auf Alltagstauglichkeit getestet, bevor ich mich jetzt öffentlich dazu bekenne:
- Also: ich werde jeden Tag bloggen.(bisher: check!)
- Ich werden jeden Tag mit dem Bauchrad, das wir seinerzeit aus San Diego hierher importiert haben, 60 Roller machen. (Bisher: einmal verpasst, aber a war MagenDarm, da war das besser so...)
- Ich werden jeden zweiten Tag auf dem Crosstrainer rennen. (Und auch nicht öfter, weil ich bin so: wenn ich sag: ach, dann lauf ich heute mal, auch wenn ich gestern schon gelaufen bin, schwupps, hat sich mein innerer Vorsatzkontrolleur auf "jeden Tag" eingestellt und wenn ich dann auch nur einen einzigen Tag auslasse, dann ist das ein Rückschritt, schlechtes Gewissen, Schlendrian, Himmel auf Kopf, also: jeden zweiten Tag): Bisher: check!
- Dann werde ich unter der Woche abends beim Lesen eine Tasse Tee trinken, auch wenn mir vllt. eher nach dem Stress des Tages eher nach einem Glas Wein wäre. Am Wochenende ist das anders. Bisher: check!
Sämtliche anderen Regeln, die ja eigentlich keine Vorsätze sind, weil: so mache ich das immer!, bleiben natürlich in Kraft, wie:
- Sobald die Spülmaschine durch ist, wird sie bei der nächstmöglichen Gelegenheit ausgeräumt. Und wenn es nur die Pinkelpause beim Fernsehen ist. Ins Bett gehen mit unausgeräumter Spülmaschine: never.
- Ebenso Waschmaschine
- Ins Bett gehen mit unzusammengelegter Wäsche: nie.
- Bevor ein neues Duschgel/Shampoo/Bodylotion/Zahnpasta aufgemacht wird, wird erst die alte aufgebraucht.
- Das gleiche gilt für Bücher und Strickstücke. (ersetze aufmachen durch anfangen, aufbrauchen durch fertigmachen)
- In der Kantine wird immer das vegetarische Essen genommen. (Ausnahmen: der Gemüsestrudel, die Pastetli mit der langweiligen Gemüse-in -weisser-Sosse-Füllung) oder Salat.
- Es wird kein Süsskram ins Büro mitgenommen oder am Süssigkeitenautomat gekauft.
- Die Snooze-Taste wird nicht genutzt.
- Jeden Morgen wird das gesamte Pflege- und Schminkprogramm durchgezogen, ohne gehe ich nicht aus dem Haus.
- Abends dementsprechend das gesamte Abschmink- etc. Programm
- Das Vorletzte, was ich abends mache, ist bei den Jungs vorbeischauen, zudecken, drücken.
- Das Letzte, was ich jeden Abend mache, ist mindestens ein paar Seiten lesen. Immer.
25 Kommentare:
Das ist ein ganz schönes Programm... denn so viele Dinge jeden Tag zu machen (und jeden zweiten kommen noch die anderen dazu), das ergibt ja eine riesen Menge an Dingen die du so nebenbei neben Arbeit und Familie noch machst. Für mich wär das nichts und ich hab manchmal schon das Gefühl so gewisse Zwänge zu haben ;).
Hier liegt wieder ein Stapel gewaschene Wäsche vor mir der möchte gerne gebügelt werden. Stört mich zwar schon, aber motiviert mich auch zu wenig, denn am nächsten Dienstag ist schon wieder Waschtag und dann gibts noch mehr saubere Wäsche die gebübelt werden will. Arg.
Viel Erfolg bei den Vorsätzen und bitte nicht durchdrehen wenns mal an einem Tag nicht klappt ;)
das ist schon ganz schön neurotisch was du da tust, gell? :))
Ich bin voller Bewunderung ob dieser Vorschläge und eürde gerne die Hälfte hinbekommen
...mir fällt da grad kein Kommentar dazu ein.....
wollte ich nur mal eben so gesagt haben.
Was Ernährung und Körperpflege angeht, ticke ich wie du, das mit der zusammengelegten Wäsche .....da bin ich raus.....
Mess mal ab und zu deinen Blutdruck, du Streberin....grins.....
Chill mal deinen Abend, LG Claudi
Wahnsinn, was Du Dir selbst für ein Programm auferlegst. Dazu gehört sehr viel Disziplin. Hut ab! Aber ein Smart-Ziel wäre doch z.B. "Am ersten Dienstag (oder wann auch immer) im Monat alle fünfe gerade sein zu lassen und genau all diese Sachen nicht zu machen und zwar nichts davon! Also Süßigkeiten mit ins Büro zu nehmen, die Wäsche nicht zu waschen, den Geschirrspüler nicht auszuräumen usw...." Na? Das Ziel ist klar definiert und auch alle anderen Punkte müssten zutreffen oder?
Liebe Grüße Sandy
Hut ab, das nenn ich mal diszipliniert! Aber ich wüsste da eine Formulierung für Dein Smartziel: "Jeden 1. Dienstag im Monat mache ich einfach NICHTs von all meinen Aufgaben. Ich genieße den Tag in vollen Zügen, mache keine Hausarbeiten, kein Sport, nehme Süßigkeiten mit ins Büro, esse nicht vegetarisch ..." Nur Deine Jungs darfst Du trotzdem zudecken und knuddeln. Na? Wie wärs?
Liebe Grüße Sandy
Da ist aber jemand streng zu sich selbst!
Sind Sie anderen gegenüber auch so oder nur zu auch selbst?
Das soll nun keine Kritik sein, ich bewundere diese Disziplin, aber ich habe die Eigenart von anderen das zu erwarten, was ich bei mir selbst als Maßstab anlege und das führt dann gelegentlich zu Enttäuschung und Unverständnis meinerseits.
... und dieser Text könnte fast auch von mir sein -auch ich bin sehr streng mit mir und meine Unterbewusstsein, kann auch sofort auf "jeden Tag" umstellen.
Nichts für ungut, wenn es uns hilft (auch wenn ein wenig Lockerlassen sicherlich nicht schlecht fürs Wohlbefinden bei mir wäre).
Schönen Abend
Sandra
ich glaube, wenn ich dich nicht schon mal "in echt" erlebt hätte und wüsste, dass dem nicht so ist, würde ich aufgrund dieses posts vermuten, dass du ganz schön anstrengend bist. ;-)
Ehrlich, authentisch und SMART. Respekt. Vorschlag für einen Blogbeitrag: der Bauchroller. Würde mich brennend interessieren!!! Weiterhin gutes Gelingen von Gelika
Chill mal in SMART: Ich werde mindestens einmal die Woche eines der anderen Ziele bewusst ignorieren, ohne deswegen mir selber die Hölle heiss zu machen.
Also ich würde das auch schon als zwanghaft sehen. Da es aber der Hübsche schon eine ganze Weile mit Dir aushält, liest es sich wahrscheinlich schlimmer als es ist.
Auf der anderen Seite würdest Du ohne diese Disziplin Dein tägliches Pensum wohl nicht schaffen. Mir wäre es zu anstrengend. Aber zum Glück sind wir nicht alle gleich.
Die Vorschläge für "Chill mal" in SMART finde ich klasse.
Für mich klingt das ganz schön stressig. Die Frage, die ich mir aber eigentlich stelle, ist: Was ist die Konsequenz, wenn Du eines Deiner anspruchsvollen Ziele nicht erreichst ? Verachtest Du Dich dann dafür ? Oder kannst Du dann auch mal fünfe gerade sein lassen ?
Ziele setzen kann man sich immer, mit Disziplin auch viele erreichen. Aber was passiert mit dem Konstrukt seiner selbst, wenn was dazwischen kommt. Ein Kontrollverlust aufgrund einer Krankheit oder einer anderen unbeeinflussbaren Störgröße ?
Hat man dann Resourcen, mit der neuen Situation umzugehen ?
Ich würde jedenfalls in dieses Programm und die Zwänge (Spülmaschine ausräumen...) noch eine Entspannungseinheit einbauen.
Denn entspannt klingt das alles nicht. Und auf Dauer stelle ich mir vor...könnten Körper und Psyche leiden.
Good luck !
Whow...ich bin beeindruckt. Grosses Pensum, so neben Job, Kindern & Co.
Das mit der Spuelmaschine und der Waesche sollte ich mir mal auf die Liste setzen - das ist auch fuer mich einholbar.
Aber KEINE Suessigkeiten im Buero ? Undenkbar...
Naja, vielleicht nach der Schwangerschaft...
Katrin
Klingt alles ein wenig zwanghafter als es ist. Die Frau Brüllen macht das quasi im Vorbeigehen. Und ja natürlich gehe ich dann auch irgendwie mit (bzgl Waschmaschine, Spülmaschine etc.)
Aber meine Snooze Taste lasse ich mir nicht nehmen....
Wahnsinn. Wenn es Sie glücklich macht - perfekt. Für mich hat es immer hin dazu getaugt, dass mir eingefallen ist, dass ich heute morgen vergessen habe die Waschmaschinenladung aus- und in den Trockner einzuräumen. Danke dafür.
Ich verstehe beim besten Willen nicht, was daran zwanghaft sein soll. (Und wenn ich etwas zugesagt, gar versprochen habe, muss ich es auch einhalten. Egal, was kommt, und wenn ich kotze.)
Heute morgen beim Snoozen an Frau Bruellen gedacht und gleich nochmal drauf gehauen - für Frau Bruellen mit, weil sie es sich verboten hat ;-))
Ich finde es fast schon traurig, wenn man sein Leben als Projektmanagement betrachet. Viele Sachen können einfach auch mal warten.
Ich denke: be kind to yourself and do what is needed.
Der Rest klingt eher wie Drill beim Militär.
Weder unter Zwang noch unter Drill würde ich das einordnen, denn durch diese Konsequenz/Effizienz verschafft man sich ja auch vor allem irgendwie Freiraum für sich selbst. ich steh zum Beispiel direkt beim ersten Weckerläuten auf und geh Laufen. wenn das nicht passiert, mach ich das an diesem Tag gar nicht mehr, dann fühl ich mich unwohl und DAS wirkt sich dann auf viele Bereiche negativ aus. Und Spülmaschine in der Werbepause ausräumen ist hier auch: bringt man schnell hinter sich und dann geht's weiter mit Serie, Film etc und es gibt einfach ein gutes Gefühl..
Muss halt jeder für sich selbst entscheiden, wo er seine Prioritäten setzen WILL.
Liebe Grüsse, Eva
Ich mache das Meiste aus dem unteren Absatz genauso und würde es nicht als Zwang bezeichnen.
Das ist nunmal der normale Ablauf in einem Haushalt. Alles, was ich nicht jetzt mache, bleibt liegen und türmt sich zu einem Berg und ist hinterher noch nerviger zu bewältigen.
Von daher: weitermachen ;-)
Ich find das schon echt bewundernswert! In einigen Dingen bin ich ähnlich gestrickt, ich halte z.B. nur Ordnung, weil mich Suchen wahnsinnig macht. Das haben leider noch nicht alle meine Kollegen begriffen...aber ich arbeite daran!
Außerdem kann ich gut nachvollziehen, dass es ein sehr gutes Gefühl ist, seine Ziele zu erfüllen/erreichen.
Weiter so, liebe Grüße
Eben genau so ist. Du würdest das alles nicht schaffen, wenn Du es nicht so halten würdest. Ich denke genau das macht Deinen Erfolg in allen Bereichen aus.
Jeder hat seine Stärken wo anders und diese Stärken liegen immer irgendeinem Verhalten zu Grunde. Ob ich nun diszipliniert und fleißig bin und DADURCH alles managen kann, oder ob ich eben lazy fair und gemütlich und gechillt bin und dafür starke Nerven für alte Menschen, viele Kinder, oder eben einfach Gespür für Soziales hab, dafür aber auch eine 5 grade stehen lass.
Wie oft ärgere ich mich über die Schleißigkeit und Gemütlichkeit meines Mannes. Aber he, dafür ist er ruhig, bremst mich hie und da und sorgt für mehr Harmonie zu Hause. Hat alles seine Vorteile und jeder ist wie er ist. Und man kann selten aus seiner Haut.
Mir geht das Herz auf! Ich könnte noch "immer wenn das Bett frisch bezogen ist die Haare waschen - NIEMALS mit nicht frischen Haaren in ein frisches Bett" gehen dazuschreiben, dann würde das ganz gut zu mir passen ;-)
Mhh, das mit der Snooze-Taste versteh ich nicht. Ansonsten: Hut ab vor soviel Disziplin!!!
Waschmaschine darf bei mir auch nie länger als 10min fertig sein, wenn ich sie leer mache. Da bekomme ich Zustände! (Es lebe der Signalton!!!)
Viel Erfolg :)
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