Mittwoch, September 10, 2025

100925

 Heute richtig gut geschlafen. Ich bin um halb zwei oder halb drei aufgewacht und wäre weckerwach gewesen, trotzdem grosse Freude, dass "es sich lohnt", nochmal die Augen zuzumachen.

Katzenründchen, fröhlichen Jonny auf dem Tennisplatz getroffen, dann sehr obstlastiges Frühstück: Feige, Mango, Nektarine, Skyr und Granola. Richtige Unterfütterung für ein ausführliches Sportründchen. Heute wäre ja Mittagsyoga, aber heute ist auch Produktionsbesichtigung hier im Ort, also arbeite ich den Rest des Tages von daheim und mache den Sport halt vorneweg. Geht sich super aus, weil ich (Galenik) eh total ungeschminkt kommen muss (niemand möchte Lippenstiftschmierer, Mascarakrümel oder Nagellackabsplitterer in einer Tablette oder auf klinisch reinem Equipment) und so nach dem Duschen und Eincremen (und alle Ringe und Ohrringe und Armbänder-Abfriemeln) direkt loskann.



Grosser Unterschied zwischen Wirkstoff- und galenischer Produktion: in ersterer schützt man die MitarbeiterInnen vor dem Produkt, in zweiterer das Produkt vor den MitarbeiterInnen. (in meinem Fall beides, weil mein eins Produkt, das ich heute besucht habe, ein Brustkrebsmedikament (Klasse 3B) ist, da muss man auch die MitarbeiterInnen schützen.

Ich muss also durch mehrere Schleusen, erst Haarnetz auf, dann Schutzanzug (der darf beim Anziehen nicht den Boden berühren, dann erstes Schuhcover, ohne auf der schmutzigen Seite der Linie / Bank bleiben, mit nur auf der suaberen), dann Händewaschen und desinfizieren, weiter in die nächste Schleuse. Dort zweites Schuhcover, dann nochmal Händewaschen/desinfizieren, Handschuhe anziehen, Handschuhe Desinfizieren und ich glaube, dann waren wir schon bereit. War alles wirklich super interessant, Produktionsleute verstehen sich einfahc, auch wenn ich keine Galenikexpertin bin, aber Containment, Handling, Cleaning, Changeover, Standzeiten, Optimierung, Musterzug, Lean ist überall relevant. Auch interessant, endlich mal IN dem Gebäude zu sein, um das herum ich Jonny schon so oft gesucht und gefunden habe.

Dann: Heimweg, noch schnell Tomaten und Brot fürs Abendessen kaufen, daheim schimnken und mich wieder mehr wie ich selber fühlen :-)



Nach Kaffee bin ich bereit für das erste Onlinemeeting heute, Learning: ich brauche für mein Headset den Bluetooth-Dongle gar nicht. Der ist mir, nur drei Wochen nach Kauf gestern in 5 Teile zerbröselt, die ich dann verteilt um meinen Schreibtisch fand. Ich war bereit, das alles der IT auf die Theke zu kippen und Ersatz zu verlangen, aber es war schon nach fünf, da ist IT weg. EIn Kollege meinte, es würde auch ohne den Dongle gehen, das habe ich ausprobiert und was soll ich sagen: "DIE SCHEISSE GEHT!" (Werde morgen meinen inneren Beamten beruhigen und den Nupsi trotzdem bei der IT vorbeibringen).

Daaaaann... ah ja, in der Mittagspause Vegichicken in die Tamarindensosse für den Tamarinden-Mango-Hähnchensalat eingelegt, der der Star jeder Party in unserer Studentenwohnung war. (aus dem pinken "Party-Basics"-Buch von GU). Mir wurde bewusst, dass diese Zeit für Q. so lang vorbei ist wie für mich damals die Zeit, in der der Rezept für Hähnchensalat (Hähnchenfleisch gekocht in Mayo mit Dosenananas und -mandarinen) der heisse Scheiss war, anhand dessen ich "Vorgangsbeschreibung" und Mayonnaisemachen gelernt habe. Bis zum Hähnchensalat ist es nie gekommen. Anyway, den gibt es heute abend.

Zum Mittagessen schnelle Ravioli mit Resten der Tomatensosse von den Cannelloni, dann Wäscheaufhängen und weiterarbeiten. Zwischendrin musste ich eine kleine Runde um den Block laufen, um frische Luft zu schnappen und die Kribbeligkeit loszuwerden (dabei eingesammelt: Paket mit Proteinriegeln und Paket mit Pflanze statt Blumen zum Hochzeitstag.)

Während ich auf das Einwählen der restlichen Kollegen wartete, hörte ich draussen jede Menge Blaulicht (jajaja, ich weiss), entschied mich gegen eine WA Nachricht an Q (habe zu oft geschrieben: "Deine Feuerwehrfreunde spielen alle draussen, warum bist du nicht dabei", eine Stunde später füllte ich kurz vor dem nächsten Meeting Kaffee und Wasser in der Küche auf, war etwas grummelig ob des Zustandes des Wohnzimmers (Fernseher nicht korrekt abgeschaltet, Getränk auf dem Sofatisch, das eine Paket nicht verräumt, das wegzubringende Recylingzeug immer noch auf der Terrasse.) Als ich von der Küche in die Garderobe guckte, während der Kaffee durchlief, sah ich eine Jeans auf Turnschuhen mitten in der Garderobe liegen, den Müllsack, in dem der rauchig riechende Feuerwehrhelm gelagert wird, SCHON WIEDER mitten in der Garderobe und langsam dämmerte es mir. Draussen auf der Terrasse war der Rest der Uniform weg, der da nach der Übung im Kraftwerk auslüftete und trocknete und Check von Q.s Standort ergab: das Kind ist löschen!

Ich wurde dann doch etwas nervös, aber mittlerweile ist er wieder da, Grossbrand eines Dachstocks mit PV-Anlage drauf. Niemand zu Schaden gekommen, er war Truppüberwacher und deshalb nach dem EInsatz und dem Putzen und Aufräumen im Magazin direkt bereit für die verschobene Gymrunde, weil "ich hab ja nix gemacht, nur geschwitzt". Wäre das also auch erledigt.



1 Kommentar:

Claudia hat gesagt…

Meine Tochter muss sich auch noch daran gewöhnen, dass ihr Freund bei der Feuerwehr ist und am Wochenende zwei mal der Alarm losging mitten in der Nacht. Leider einmal ein sehr schwerer Verkehrsunfall mit 4 jungen Menschen und in der nächsten Nacht ein Grossbrand, der erst am nächsten Nachmittag gelöscht werden konnte. Ich habe jetzt grössten Respekt vor dieser freiwilligen Arbeit!