060825
Ffffffffrt, what a day.
Aufgestanden, fertiggemacht, Jonnyründchen, Frühstück, dem Hübschen Tschüss gesagt, aufs Rad. Wie immer.
Heute (mit aufgekrempelter Leinenhose und Sweatjacke über der dünnen Bluse) nicht direkt kalt, mit den nackten Beinen eher so, wie wenn man im Sommer in der Nordsee baden geht (und das sehr gern mag) und für die Hände tatsächlich so, dass es nicht schlimm war, aber Handschuhe nicht ganz daneben gewesen wären. (beim Heimfahren dann wieder scheissheiss, also: ich brauche noch keine Handschuhe).
Morgens habe ich noch schnell eine Präsentation fertiggemacht, die ich mit einem Kollegen um neun besprechen wollte für das Teammeeting heute nachmittag. Hintergrund: das Team, das er leitet, wird im Zuge der Umorganisation gesplittet in ein supplylastiges und ein techniklastiges Team, das Supplyteam bleibt bei ihm, das technische leite ich (beide Teams werden noch aufgebohrt und wir sind dann "eye to eye"-peers per definitionem.) Wir sind das erste Team, die das in diesem Stadium implementieren, es gibt viele Fragen, viele Bedenken, zum Teil sehr berechtigt, viele Befindlichkeiten (alle mit einem Hintergrund), ich wollte das also absprechen.
Viertel vor neun war ich fertig, da wollte er auf später verschieben. Auch gut, so war es wenigstens erledigt und ich hatte spontan eine Stunde praktisch gewonnen.
Es ist alles viel, alles schnell und ich merke, ich muss meinen Kopf sortieren, der am liebsten alles gleichzeitig machen würde.
Frühes Mittagessen mit einem Ex- und wieder Kollegen, der mir viel über seine Familienthemen erzählt hat. Es tut gut, wie sich ganz ungeplant und irgendwie einfach so manchmal so Vertrauensverhältnisse bilden, wo man über alles offen reden kann.
Dann: schnell heimradeln, L. und ich hatten ja ENDLICH einen Visumstermin in der japanischen Botschaft.
Wir sind also anderthalb Stunden vor Termin losgefahren, die Fahrt war überraschend anstrengend:
1. Ich bin nach dauernd radfahren und dann 3 Wochen in Kanada unterwegs tatsächlich auch keine 120 mehr gewohnt, das schien mir doch sehr schnell zum Teil.
2. Baustellen ohne Ende, andauerns abenteuerliche Spurführung, der Tesla, der dauernd austickt, wenn man die durchgezogene rechte Seitenlinie überfährt, obwohl halt die orange Markierung das vorschreibt.
3. Viel Verkehr, halt da wo immer (Härkingen)
4. Viel Urlaubsverkehr, erkennbar an den niederländischen (ich hab extra nicht "holländischen" geschrieben!), belgischen und englischen Kennzeichen.
5. Ein deutscher Depp (tatsächlich auch in einem Tesla, aber das heisst ja heutzutage eh nix mehr oder nix gutes), der nicht wusste, dass man sich in der Schweiz an Geschwindigkeitsbegrenzungen hält und dass links blinken und auffahren und aufblenden nix hilft (rechts überholen und durchschlängeln auch nicht, ich habe ihn später dann wieder gesehen). In dem Baustellengedrängel hatte ich echt lang was von den beiden Spacken. (Hier hatten sie mich frisch rechts überholt und belichthupten den nächsten)
6. Google Maps wollte mich wo abbiegen lassen, wo es nicht erlaubt war, schlug dann eine Art U-Turn vor, der mich in ein Parkhaus in, unter, um den Berner Hauptbahnhof führte, das eine sich verzweigende "Transitspur" hat, es war alles sehr verwirrend und ich froh um die 20 Minuten Puffer, die ich eingebaut hatte.
Danach alles easy und ein bisschen antiklimatisch. Unser Termin war um drei und trotz Parken ein bisschen weg und nicht auf einem der freien Botschaftsparkplätze, die wir erst danach gesehen hatten, trotz Sicherheitskontrolle mit Taschenröntgen und Metalldetektor waren wir um 14:58h fertig. Wie in einem Witz: "Gehen zwei Deutsche in der Schweiz in die japanische Botschaft...". Wir können das Visum nächste Woche abholen (yay, nochmal die abstruse Strassenführung!), dann ist das fertig.
Rückweg auch nochmal anstrengend, aber nur wegen Stau und weil ich ja zu dem ersten Produktteammeeting daheim sein wollte. Hat auch grad so geklappt und war erfolgreich, das wird alles gut werden.
Dann: erstmal auf dem Bett liegen und an die Decke starren (respektive den Hübschen als Besucher anmelden und einen Parkplatz reservieren für unseren Bankmenschbesuch nächste Woche, es gibt wie alle paar Monate Jahre einen neuen ungefähr 20jährigen Kundenberater, der uns und unsere Vermögensbedürfnisse kennenlernen möchte, naja, dann halt. Ausserdem für L. und mich einen Abholtermin in der Botschaft abmachen.), dann Abendessen (verschiedene Salate aus den letzten Resten des Gemüsekorbs, morgen kommt Nachschub. Nicht gut geplant hatten wir zu viele Karotten und ich habe (zusätzlich zum Karottensalat heute abend) eine grosse Box Karottensticks ins Büro mitgenommen. Für Genuss waren es zu viele (und nicht richtig gute, eben auch welche aus dem Supermarkt...die ich schon lang nicht mehr gekauft habe), ausserdem sitze ich aktuell meist in der Silent Area. *knurpsknurps*
Letzte Beobachtung, bevor ich endlich unter die Dusche springe: ich habe anscheinend ein neues Level für Headhunterbullshit freigeschaltet. Neben den "Angeboten" auf Linkedin (ich habe aktualisiert, dass ich zum 1. Juni eine neue Rolle habe. Mit Profilangaben, was das so ungefähr ist und alles. Und trotzdem werden mir entweder befristete Teilzeitstellen bei der Konkurrenz, das sind noch die besten fits, oder irgendwelche junior-Stellen irgendwo am Arsch der Heide, Bitterfeld oder Leuna oder so, als der heisse Scheiss verkauft und angeboten.) habe ich heute eine Email an meine Arbeitsadresse gekriegt von einem Personaldienstleister aus London, der "mit einem Superkandidaten arbeitet, der ein toller fit für mein Team wäre, hier das Profil, zB kennt er sich richtig gut aus mit RNA Vaccine Development in einem Startup-Setting". Ja, gut für ihn (schad für ihn dass Moderna ja ihren Headcount um 10% reduziert, weil keiner mehr Covid-Impfungen braucht, it was fun while it lasted), aber das passt halt so gar nicht in mein Team, in dem ich kein Hiring Manager bin und wir auch keine Stelle freihaben. Und wir sind viel, aber Impfungen und Startup halt nicht. Ausserdem nicht in Bitterfeld, was ja der heisse Scheiss bei Headhuntern ist. Ach ja, bester Punkt ist: morgen oder übermorgen wird er mich deshalb anrufen. Das wird super. Meine Güte. Kam bei irgendeinem via Headhunter/Personaldienstleister in irgendeiner Hinsicht mal was gutes raus?
Ah, allerletztes: kaum ist das mit dem Visum fast erledigt, gibt es Neuigkeiten von der Schule. L. weiss jetzt wann er wo sein muss, hat sehr mixed messages über die Kleiderordnung respektive, was er anziehen muss und was er mitbringen kann / vor Ort besorgen muss. Klar ist: Uniform, er kann eigene dunkle Hose und weisses Hemd mitbringen (sehr süss: "Wir müssen nix kaufen, ich hab eine schwarze Hose und ein weisses Hemd vom Maturabschiedsding!" "Ja, das stimmt, aber du musst das jeden Tag anhaben, da reicht eins nicht." "..."), Blazer und Krawatte ist unklar, ob und woher. Es wird sich regeln. Was aber klar ist: er muss sich erst im Lehrerkollegium vorstellen "Please prepare a little greeting" und dann im Rahmen der opening ceremony der gesamten Schülerschaft "Please be aware: it will be broadcasted, so speak into the microphone and prepare accordingly" Nach einem ersten Schlucken ist er aber guter Dinge, das scheinen Sachen zu sein, die auf Duolingo und im Japanischunterricht in der Schule sehr gut abgedeckt wurden :-) (Es wird so real.....)
1 Kommentar:
Headhunter und gutes Ergebnis? Ja, bei mir: war sogar ein UK Headhunter, der mich für eine Pharma Position im Market Access DACH abgeworben hat. Das Jobprofil passte super, und ich offensichtlich gut auf die Stelle. Bin dort seit nun acht Jahren… Aber auch nach meiner Erfahrung sind kompetente Headhunter und passende Anfragen eher die Ausnahme als die Regel!
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