040825
Heute war ein guter Tag, zumindest für mich und meine Kernfamilie. Wenn Sie hingegen ein paar leistungsfähige Daumen für den kleinsten Babyneffen hätten, wäre das ein guter Zeitpunkt, sie richtig fest zu drücken....
Hier bei uns habe ich den Tag früh gestartet, nämlich um viertel vor sechs. Das gildet nicht als Verletzung der 3 goldenen Regeln, weil ich mir den Wecker NICHT vor sechs gestellt habe, sondern von der kleinen Katze geweckt wurde und dann (richtig) dachte, für die 14 Minuten lege ich mich auch nicht mehr hin, sondern stehe auf, ich habe ja einiges vor (Frühstück, Jonnyründchen, Sportründchen war damit um halb acht erledigt.).
Noch vor acht erfuhr ich, dass der Hübsche wie geplant / erhofft heute entlassen würde. Ich hatte noch den Job, die für neun terminierte BLutabnahme für andere Dinge in der HAusarztpraxis zu verschieben. Ich hätte das schon am Freitag auf einem Anrufbeantworter hinterlassen, wenn man mich gelassen hätte. So habe ich heute ab Öffnung der Telefonleitung bis 20 Minuten vor Termin 20mal angerufen, beim 21. Mal war dann nicht belegt und ich konnte verschieben. (Bei all den Problemchen, die mir denn rübergeschoben wurden, war ich versucht, wie Frau Novemberregen zu antworten "Ich habe keinerlei Interesse an Ihren internen Prozessen", ich habe es in "Ich bin mir sicher, das finden Sie dann schon raus." umformuliert.)
Das war also die erste gute Nachricht.
Die zweite war: L.s Certificate of Eligibility ist da. Das war das Dokument, das für seinen Visumsantrag gefehlt hat. 20 Minuten nachdem wir die Email hatten, hatte ich telefonisch einen Notfalltermin bei der Botschaft am Mittwoch ergattert (Ich würde mir wünschen, die Austauschorganisation nimmt das als Learning, was "sense of urgency" bedeutet und noch besser, um ihren Prozess zu verbessern und in Zukunft solche Stunts und den legal fragwürdigen Workaround, auf den wir uns als Fallback geeinigt hatten, zu verhindern. Ich bin mir aber sicher, dass unser Fall als "Manchmal regelt es sich erst kurz vorher, aber es klappt immer"-Beispiel verkauft werden wird. Nichts regelt sich (von allein), das machen Leute, in dem Fall ich. Für mich schon mal ein Hauptlearning, bevor das Kind überhaupt weg ist: nicht nur der finanzielle Teil ist ein Riesenbrocken, auch das adminisitrative / exekutive bei dem Ganzen ist ein nicht zu unterschätzender Aufwand. Wir sind eine vermutlich überdurchschnittlich gut organisierte Familie, aber das war grenzwertig viel Aufwand und Koordination unsererseits, auch ohne die Tuberkulosestory zwischendrind.). Ich bin so erleichtert! Damit sind all meine Fragezeichen (Tuberkuloseunterlagen, selbst übersetzte Geburtsurkunde, Evtl no fly to Japan ever again-list für L) bereinigt und er hat keinen Adminaufwand mehr vor Ort. (Wie gut, dass ich die Austauschfrau am Donnerstag davon abgehalten habe, "noch schnell vor dem Feiertag" den Rückflug auf 90 Tage nach Abreise umzubuchen... Bin sehr gespannt auf die Botschaft (kenne da ja nur die Deutsche Botschaft bisher und das schraddelige Konsulate) und freue mich auf den Ausflug mit L.
Ich hab dann den Hübschen abgeholt, der nun seinem Chef mitteilen musste, dass er für mindestens 3 Wochen total ausfällt, danach mal gucken. Das ist natürlich eine Hausnummer, aber eben: damit ist nun wirklich nicht zu spassen. Ich habe den OP Bericht gelesen und möchte jetzt irgendwo den Ausdruck "imponiert wie gekochtes Fleisch" unterbringen. Oder "entleerten sich grosse Mengen putride Flüssigkeit". (Waren keine Bilder dabei, die hat der Hübsche nur auf den Handy der Ärztin gezeigt bekommen, ist ok so, muss ich nicht sehen)
Ich bin so, so, so, so froh, ihn wieder zu haben. Neben allem war ich die letzten Tage hier echt arg allein. Ich kann mich ja nun an sich sehr gut selber beschäftigen und langweilig ist mir eigentlich nie, aber .... das war schon doof und ich konnte die Alleinzeit null geniessen (wollte aber auch zB L. seine letzten Tage hier nicht im Haus festsetzen, nur damit ich Gesellschaft habe). War eine gute Erinnerung, was wir zwei aneinander haben.
Dann: Arbeit. Ich hatte heute (nicht geplant, aber mei) dann daheim Zeit und ungestörte Musse, mich in die verschiedensten Rabbitholes zu stürzen und über meine neuen Produkte zu lernen und die Fokuspunkte meiner zukünftigen Teams rauszuarbeiten. Das ist so cool und toll!
Mittagessen: viel Salat (grüner Salat mit Gurke, Rest Stangensellerie und Karotten) mit Bratkäse, ich glaube, wir schaffen den Gemüsekorb bis Mittwoch abend!
Zwei lustige Begegnungen, wobei, die erste eher nervig:
Mein Handyanbieter (die Verträge der Kinder laufen über mich, meiner natürlich auch): "Hallo, Frau, oh, das ist ein komplizierter Nachname, ich sag den jetzt nicht, sind Sie sicher, dass das richtig ist? Ich rufe an wegen Ihrer drei Verträge, die laufen bald ab." "Nein." "Was, nein?" "Die laufen nicht BALD ab, sondern nächsten Juli, ich melde mich rechtzeitig bei Ihnen."
Zwei Leute vor der Tür, ich war bereit für "Orrrrrr, ich mach nix an der Haustür", aber dann waren die beiden sehr nett und das wäre wirklich etwas gewesen, wo ich das verstehe, wenn man das vor Ort macht, aber auf unserem Dach hat halt nur eine Solaranlage Platz, das habe ich ihnen auch so gesagt und ihnen den Tipp gegeben, dass bei uns im Weg etwa 30% der Häuser eben schon versorgt sind und es sich lohnen würde, mal nach oben zu gucken.
Jetzt: Wäsche und Pizza, yay.
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