060525
Tief und fest geschlafen bis Katzenwecker und dann nochmal eine halbe Stunde bis richtiger Wecker.
Draussen war es düster und nieselig, obwohl das Regenradar NIX den ganzen Tag angekündigt hatte. Frühstück: Brioche mit Kirschmarmelade und Milchkaffee (ich habe endlich wieder die extrakoffeinierten Kaffeekapseln!).
Radweg durch den Nieselregen. Wie so eine vernünftige Erwachsene habe ich nach 5 Minuten angehalten und meine Regenhose übergezogen und kam dementsprechend trocken und warm an, allerdings zu spät, um noch ien en Ladeparkplatz zu bekommen. Auch nicht schlimm, muss ich nur beim Heimkommen ans Anstecken denken.
Im Büro dann ist die dramatische Endzeitstimmung einem gewissen Galgenhumor gewichen, das ist schon mal ein Fortschritt.
Ich habe ein längeres Meeting mit dem Jöblichef, dem ich ja schon im Februar gesagt habe, dass ich das zurückgebe. Er ist immer noch in einem State of denial, heute habe ich ihm aufgelistet, was es alles zu tun und zu übergeben gibt. Er war etwas bedröppelt und meinte mitleidheischend, dass er halt niemand neuen einstellen darf und wie soll das alles klappen. Ich konnte nur mit leicht angehobenen Augenbrauen starr vor mich hingucken, weil das einzige, was aus meinem Mund kommen wollte, war “Sounds very much like a you-problem.” Dann wollte er verhandeln, wieviel von der Arbeit im Rahmen des Organisationschanges denn jetzt WRKLICH bei seiner Truppe landen würde (90%), ob das wirklich alles nötig wäre und naja, hm, ok, das ist schon wirklich viel. ACH WAS?!
Nächstes Meeting, in dem sich 5 verschiedene Funktionen den schwarze Peter aka den Lead bei einem Transfer zuschieben wollten, und “das ist aber schon ultrakompliziert und teuer, müssen wir das wirklich machen?!”. Ich habe, anstatt wie früher, einen Entscheid zu treffen und die Koordination zu übernehmen, auf das globale Implementierungsteam verwiesen und bin jetzt halt schon gar nicht unglücklich, dass, egal wie die Diskussion ausgeht, ich damit nichts mehr zu tun haben werde. Es ist nicht alles schlecht.
Unsere alljährliche globale Mitarbeiterumfrage ist bei mir und ganz vielen anderen im Spamfilter hängengeblieben. Das ist schon ein bisschen sehr lustig. Ich habe sie befreit und ehrlich geantwortet.
Mittagessen mit meinem ehemaligen Sponsor, das ist immer ein sehr guter Austausch.
Zwei Gruppenteammeetings noch (viel über unterschiedliche Kündigungsprozedere in USA, Deutschland und der Schweiz gelernt. Die deutschen Kollegen werden tatsächlich als erste nicht mehr für die Arbeit zur Verfügung stehen) und dann hole ich auch schon wieder mein Rad und radle auf die andere Rheinseite, L. und ich haben eine Verabredung in der Nuklearmedizin, es ist Check-uptermin für die Schilddrüse.
Ich radle also den Rhein entlang und bleibe in einer Traube aufgeregter Touristen stecken, die sich vor einem riesigen "BASEL"-Schriftzug mit Rhein und Münster im Hintergrund fotografieren wollen. Mir wird schlagartig bewusst, dass ja da ESC-Geschiss demnächst losgeht. Die Stadt war relativ leer und es war düster und bedeckt, die pink-lila-grünen Wimpel und Fahnen sahen recht verloren und trist aus. Q. erzählt von einem unterdimensionierten Banner am Bahnhof, L. hatte bis heute die grossen Herzen direkt vor seiner Schule noch nicht gesehen, Q. hat jede Woche mehr Mühe, zum Sportunterricht, der immer noch im Joggeli stattfindet, durchzukommen, wir werden sehen, ob das grosse "Fest" tatsächlich so gross und bunt und was weiss ich wird.
Im Spital:
Ultraschall wird wie die letzten Male von einer (recht nervösen) Assistenzärztin durchgeführt, es ist alles noch wie letztes Mal. Meine Nachfragen (und irgendwas in den Berichten von den letzten Malen) liess sie schlussfolgern, ich wäre eine Ärztin. Wir konnten das klären ("interessierte Laiin" ist ok) :-). Sofern die Blutwerte auch ok sind, bleiben wir bei einmal jährlicher Kontrolle bis L. 18 ist. Das sind super Nachrichten! Vor der Tür haben wir uns wieder getrennt: L. mit dem ÖV nach Hause, ich mit dem Rad zurück auf die andere Rheinseite und von dort aus wieder heim. Auf dem Weg vom Bahnhof zu uns hoch haben wir uns wieder getroffen :-)
Beide Katzen kommen heim und streiten sich ein bisschen ums Essen (wie immer gewinnt Sansa), ich strample und baumle mich durch meine Sportrunde und brutzle direkt nach dem Duschen Ravioli mit grünem Spargel, Tomaten und Zitronenbutter. Etwas überraschend: L. ist "jetzt kein Fan" davon und zwar so richtig gar nicht. Nudelpicken ist dann aber ok. Naja,
Jetzt werde ich mich mit Buch (affiliate link) ans offene Fenster kuscheln und gemütlich lesen, bis der Hübsche in einer Stunde nach Hause kommt, dann schauen wir noch eine Folge "Fargo". Es ging eine Zeitlang, bis die letzte Staffel hier verfügbar war, aber die ersten beiden Folgen allein sind schon so, so, so, so grossartig!
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