Ich bin sehr froh, wie alles ausgegangen ist, wie schnell udn gut wir als Team zusammenarbeiten, wie gut wir versorgt sind in Sachen Gesundheit, ich meine: wir waren in 10 Minuten in der Notaufnahme, Wartezeit sehr kurz (ok, Montag abend ist jetzt nicht so der krasse Tag, denke ich), alle waren nett und freundlich und zugewandt, obwohl sie einen langen Tag hinter sich (oder später: vor sich) hatten. Es wurde erstmal angeschaut und gereinigt (ich wurde für meinen Druckverband gelobt, yay), dann ein Profi-Druckverband angelegt, dann von “Kollegin Doktor” wieder ausgewickelt, auf Sehnen- und Gelenkverletzung überprüft, dann wegen Tiefe und Schnitt direkt am Gelenk (man hat weisses Zeug im Schnitt gesehen, genauer habe ich wegen “Ich kenne meine Grenzen und es hilft niemand, wenn ich umkippe” nicht geschaut) mit Röntgen überprüft, ob er mit seinem superscharfen Messer doch den Knochen verletzt hat (nein) und dann an die Nachtschicht zum Nähen übergeben. Erste Idee (von der Tagschicht) war: “Es ist eh nur ein Stich, da sparen wir uns die Betäubung, das wären zwei zusätzlich”, die Nachtschicht hat einfach mal mit Betäubung angefangen. Und so unangenehm die auch war: ich denke, es war die richtige Entscheidung, allein was das ordentliche Reinigen und Durchspülen, ganz abgesehen von dem Durchpokeln des Fadens angeht.
Wir waren um ungefähr Mitternacht wieder zu Hause, ich konnte erstmal nicht einschlafen wegen aufgedreht, dann um halb sechs nicht mehr einschlafen wegen aufgedreht, am Schreibtisch dann wäre ich bereit für ein richtig ausführliches Schläfchen gewesen.
Joah, not today, ich war den ganzen Tag gezwungen, on alert zu bleiben, allein, weil ich heute woanders sass als sonst (mit River View), und bei jeder Rückkehr von Kaffee oder einem Meetingraum oder vom WC oder Mittagessen oder so aufpassen musste, mich nicht auf meinen Standardplatz (oder den Kollegen, der dort sass) draufzusetzen.
Arbeitstag war dann tatsächlich recht produktiv, so sehr, dass ich erst mittags dran dachte, dass ich Q. versprochen hatte, mich um seine Nachsorgetermine zu kümmern, weil er heute zu den Telefonzeiten des Arztes Schule hatte. Upsi.
Nach dem Mittagessen mit einem Kollegen, den ich sehr, sehr mag und mit dem ich heute erst wieder merkte, wie ähnlich wir ticken, machte ich mich auf einen ungewohnten supply run: unsere Verbandskiste ist nach gestern nicht mehr in einem akzeptablen Status. Allein beim Pflastersuchen dauerte es recht lang, bis ich welche ohne Dinos oder nachtleuchtende Skelette drauf fand. Jetzt haben wir wieder Steristrips, sterile Wundauflagen, die nicht verkleben, elastische selbstklebende Bandagen und einen zuschneidbaren Folienverband.
Auf dem Rückweg habe ich dann noch ein Dumpsterfire gelöscht, naja, also nicht wirklich, aber immerhin dem Werksschutz an der Porte gemeldet "Ich weiss, es klingt jetzt seltsam, aber da draussen raucht ein Mülleimer". Sie waren da recht... speditiv und ein bisschen schade fand ich, dass ich halt wirklich keine Zeit hatte und zu einem Meeting musste, sonst hätte ich auch selber die Feuerwehr gerufen, ich hab das Training ja grad erst gemacht. (Und bin durch Q. natürlich sehr sensibilisiert. Sozusagen "Lassen Sie mich durch, mein Sohn macht eine Ausbildung bei der Feuerwehr!")
Nachmittag dann vom firmeninternen LLM unterstützte Arbeit an einem Heads-Up Text, bei dem ich mir für den Ton noch nicht ganz sicher bin. Ich habe jetzt ein paar unterschiedliche Versionen und genug Zeit, um mir zu überlegen, wie ich sagen werde, was ich sagen will.
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