Dienstag, August 06, 2024

060824

Ich bin zurück im Arbeitsalltag, will heissen: habe die ganze Nacht nach Lesen einer Email am Abend darüber sinniert, ob ich die letzten 5-12 Jahre ein US requirement für FP ID testing für small molecules verpasst habe, analog zu 21 CFR 610.14 für biologics. Wenn Sie also mal wissen wollen, was mir den Schlaf raubt. (Dem Hübschen übrigens die Probleme, die L. beim Setup seines BYOD-Devices für die neue Schule hat, der hingegen mit einem unverdorbenen Optimismus auf den IT-Support der Schule hofft.)

Fertig mit schlafen war ich dann um halb sechs, da war es draussen auch noch angenehm, also bei all den sommerlichen Vorbereitungen für den Tag (@umienne hat das so schön beschrieben gestern) alle Fenster aufreissen und die Kühle geniessen.

Frühstück mit den gestern noch nicht verdrückten Brombeeren (mit einem reingeschnittenen weissen Plattpfirsich, Joghurt und Granola), dann Schminken und ein Katzenründchen im immer noch sehr angenehmen Morgen. Jonny sass mitten in der ungemähten Wiese auf dem Werksaral mit nassen Füssen und gar nicht so viel Begeisterung, durch das gerade aufwachende Leben dort mit mir den Menschenausgang zu nehmen. Da muss man nämlich am Lager vorbei, anstatt direkt durch den Zaun zu schlüpfen, und dort werden die ersten Laster offensichtlich ab sieben in Empfang genommen.

Daheim hatte er dann schlimm Hunger und dann wieder schlimm Draussenbedürfnis..

Ich auch, also Radeln, wieder perfekt, hach.

Der ganze Vormittag stand im Zeichen des hobbymässigen Weltrettens, incl Herzausschüttens meines Coweltretters, das ist schon schön, wenn man sich da so vertraut und auch in persönlichen schweren Stunden reden kann. Noch schöner wäre es ohne die schweren Stunden, aber naja, das liegt nicht in unserer Hand. Wir mussten dann beide lachen, als er meinte: "Ich brauch echt eine Ablenkung, also: wie retten wir die Welt?"

MIttagessen mit den Businesskollegen, ich war sooooooo hungrig (oder nur gierig, aber Frühlingsrollen mit gebratenen Nudeln sind halt einer der Kantinenklassiker!)

Dann: Meetingreicher Nachmittag, allerdings alle mit einem ganz grossen WTF-Faktor. Ich meine: Wenn Sie mit ein paar Stunden Vorlauf eine Einladung zu einem "Department xyz, People Announcement Pre-Information" bekommen, rechnen Sie doch auch damit, dass irgendein Boss geht oder gefeuert wurde oder signifikante Mengen Leute entlassen werden, oder? Und nicht damit, dass irgendein Kollege fünf Minuten eher als geplant in Rente geht? Meine Güte.... Wenn dann wirklich mal ist, dann kommt keiner mehr zu solchen Infos.

Naja.

Heimradeln, mit L. ausprobieren, ob der neue Rucksack gross genug für die antizipierte Nutzung ist, Abendessen, das hitzetauglich ist, ausbaldowern, Katzenspaziergang, Duschen, cool bleiben mit der Aussicht auf morgen.



Asiatisch angehauchter Tomatensalat mit Burratacreme, Basilikum und Lavasalz (weil es halt da war, es ist einfach isländisches Salz mit Aktivkohle). Schmeckt superst! Mir erschliesst sich allerdings nicht ganz, warum ich die teure Burrata pürieren muss, die Creme schmeckt halt eins a wie Ricotta danach, könnte man auch einfacher haben.

Wunschlistenfrage heute (ich weiss, sie ist da schon ein bisschen länger, aber Verträge mit Gastautoren sind immer ein bisschen zeitaufwändiger)

Ist glaube ich, eher eine Bitte an den Hübschen: wenn ich mich richtig erinnere, tragen Sie ein Armband, welches fortwährend den Blutdruck misst. Wären Sie bitte so nett, und schreiben einen kleinen Erfahrungsbericht? Vielen lieben Dank!


Nachdem gefragt wurde was ich von dem Aktiia Armband halte, hier ein kurzer sehr subjektiver Review. Noch ein kurzer Disclaimer bevor wir anfangen:

Wenn Sie bis hierhin gelesen haben sind Sie vermutlich schon auf der Advertisement Liste von Aktiia aufgenommen worden und werden ab jetzt nicht mehr Facebook oder Instagram öffnen können, ohne mit Werbung bombardiert zu werden. Sorry dafür. 
Ich bin ja ein grosser Fan von sämtlichen "Quantified Self" Gadgets, habe ein Garmin Vivosmart 5, werde mir demnächst den Galaxy Ring bestellen und frage mich jeden Morgen wie ich geschlafen habe, indem ich erstmal meine Apps nach ihrer Einschätzung frage... ;-)
Man kann also sagen, dass ich eine gewisse Affinität zu so einer Art von Gerät habe. Gleichzeitig ist der Blutdruck jetzt aber etwas, wo ich schon gerne medizinisch verlässliche Informationen bekommen würde und falsche Daten potentiell mehr Schaden anrichten als bei Daten wie der "Body Battery" oder dem "Stresslevel". 
Deshalb war ich überrascht, als mir das Aktiia Armband innerhalb kurzer Zeit sowohl von meiner Hausärztin als auch meinem Kardiologen empfohlen wurde (andererseits, vielleicht wurden die ja auch beide auf Insta und FB mit Werbung bombardiert...)
Mein Problem seit vielen Jahren ist, dass sich mein Blutdruck mit normaler Manschette sehr schlecht messen lässt. Ich habe ein sogenanntes "White Coat Syndrome", wo Leute einen höheren Blutdruck haben, weil ein Arzt ihn misst. Ich denke, bei mir geht das einen Schritt weiter und ich habe auch einen höheren Blutdruck, wenn ich selber mit Manschette messe. Das Aufblasen der Manschette triggert bei mir instant-Stress. Deshalb gingen die Werte dann immer komplett jenseits und waren nicht reproduzierbar. Das führte soweit, dass ich vor 10 Jahren eine 24 h Blutdruckmessung machen liess, die die ersten 6 h eine Katastrophe waren und danach mein Körper vermutlich keinen Bock mehr hatte, sich aufzuregen. Ab dann waren die Werte in den restlichen 18 h OK und das Ganze wurde nicht weiter verfolgt. 10 Jahre später wurde ich genötigt, diese 24 h Messung zu wiederholen und dieses Mal waren die Werte leider durchweg zu hoch. Ich nehme nun also Medikamente gegen zu hohen Blutdruck und wurde aber eben auch auf das Aktiia Armband aufmerksam gemacht.
Hab es mir also gekauft (nicht billig; irgendwas um die 200 CHF) und die Idee bei dem Band ist, das man eine Messung klassisch mit Manschette macht während parallel am anderen Arm am Handgelenk mittels visueller Methode die Kontraktion der Armvene/arterie (?) aufgenommen wird. Auf diese Art findet eine Art Eichung statt, woraufhin man für den nächsten Monat den Blutdruck "visuell" messen kann, bevor man mit der Manschette erneut eine Eichung vornehmen muss. Die ersten Eichungsmessungen waren wie zu erwarten ziemlich hoch, aber das ist ja für eine Eichung per se kein Problem. Ab dann legt man die Manschette ab und die Messung findet ausschliesslich über das Armband statt. Man merkt nicht, wenn gemessen wird, aber das Ding ist ziemlich clever und misst nur im Ruhezustand, wenn man sich nicht oder kaum bewegt (kontrolliert via Beschleunigungssensor und Pulsmessung), deshalb auch leider keine Messungen während Autofahren. Danach wird für ein 2 h Fenster ein Durchschnittswert gebildet, der aus 1-6 Messungen in diesem Zeitraum besteht. In der Summe komme ich an einem normalen Tag auf etwa 30-40 Messungen des "Ruheblutdrucks". 
Wichtig ist vielleicht zu betonen, dass tendenziell kein Blutdruck unter Anstrengung gemessen wird, was man mit einer Manschette ja prinzipiell machen könnte. D.h. man kriegt wirklich nur Daten wie der Blutdruck in Ruhe aussieht bzw. gute Vergleichbarkeit zwischen Blutdruck in der Nacht vs. am Tag oder Blutdruck am Wochenende vs. unter der Woche. Ich sehe nicht, wie der Blutdruck bei einem harten Cardiotraining in die Höhe schiesst, aber kriege eine Idee, wie lange es nach der Anstrengung dauert, bevor der Blutdruck sich wieder normalisiert.
Ich bin tatsächlich sehr zufrieden mit dem Band und habe den Eindruck die Werte, die produziert werden, sind relativ akkurat (weniger vermutlich als mit einer klassischen Manschettenmessung, was aber durch die Masse an Messungen über einen Tag in meinen Augen mehr als kompensiert wird). Finde es auch gut, dass man keine Messung manuell initiieren kann, weil das mich vermutlich schon wieder triggern würde und verfälschte Werte liefern würde. 
Abschliessend kann man sagen, dass es vielleicht eine begrenzte Zielgruppe für ein solches "Gadget" gibt (wobei es ein in medizinischen Versuchen validiertes Gadget ist, dessen Werte ich mehr vertraue als Werten eines simplen Fitnessbändels), aber ich falle definitiv in diese Zielgruppe.
On top sehe ich jetzt die sofortigen Auswirkungen von "mentalem" Stress bzw. den Benefit immer mal wieder "einen Gang runterzuschalten". Und ich sehe sehr schön, dass die Medikamente wirken und wie angekündigt eine gewisse Zeit brauchten (~1 Monat), bevor sie ihr volles Potential entfalten. 
Alles weitere erfahren Sie in den nächsten Wochen in der Werbung, die Sie ab jetzt bekommen werden ;-)

1 Kommentar:

Petra hat gesagt…

Vielen lieben Dank an den Gastautor! Ich geh dann mal Insta öffnen. Liebe Grüße Petra