Donnerstag, Juli 25, 2024

250724

Reise, Reise!

Wir sind gestern vorbildlich um halb neun ins Bett, ich habe um 11 oder so dann auch geschlafen, lol,  war aber trotzdem ok fit, als um drei der Wecker läutete.
Als ob wir es geplant hätten, steckten wir um Punkt 4 die letzte Mülltüte in die korrekte der sechs Mülltonnen (ausserdem: bei Handylicht die Barriere im Wald wieder installieren und auf der Terrasse eine Kröte treffen).
Der Hübsche nahm die erste Strecke auf sich, ich steckte Ohrstöpsel rein, packte mich mit Nackenkissen ein und dösen für zweieinhalb Stunden.
Bisschen enttäuschend: erster Ladestop an einen Burgerking, der aber erst um 10 öffnet (incl WCs). Für den Hunger haben wir vorgesorgt (Granola, Nektarine, Joghurt, halb Marmeladensemmel), für kein WC ist der Hübsche biologisch ausgestattet, ich Zwickel für die zweite Etappe zusammen. Ich übernehme das Steuer, es klappt alles recht entspannt, bis auf die kurze Strwcke hinter der dänischen Grenze, wo die Dänen wie die Schweizer hinter Rheinfelden Autobahnzoll mal kurz zeigen müssen, dass ihre Autos auch schneller als 130 fahren können und überhaupt nicht alle Dänen hygge sind.
Der nächste Ladestop (Kaltenirgendwas) ist auf dem Parkplatz eines Möbel- und Modehauses, das an den Chargern nicht nur mit Shopping, sondern auch exzessiv mit WCs 
Sondern auch mit Verpflegungsmöglichkeiten wirbt.
Ab 10, weil dann machen sie auf. (Es ist 9:15, wir haben noch 12h Fahrt vor uns)
Sonst gibt es da nix. Bei mir wird die WC-Situation langsam brenzlig (hihihi, brunzlig), also gehen wir mal schauen, ob sie das wirklich ernst meinen lit den Öffnungszeiten. Und schau an: eine Familie setzt das Drehtor in Bewegung, sagt irgendwas zu der Frau drinnen und kann rein. Wir folgen, die Frau fragt uns: "Sie kommen auch zum Frühstück?" und bevor der Hübsche irgendwas sagen kann, murmle ich "mhmgrml" und folge der Familie in den ersten Stock, weil wo Frühstück, da Klo und evtl würde ich auch einen Kaffee nehmen.
Das WC ist schnell gefunden und gesperrt, bitte nutzen Sie das WC im zweiten Stock.
Dort ist aber kein Frühstück mehr, die Rolltreppen laufen auch nicht und oben kommt eine ältere Feau angeschossen: "Wir haben nicht geöffnet!!!!", aber ich habe aus ganz banalen Gründen (nicht nur signifikanter hydrostatischer Druck, auch unausgeschlafen und generell nicht bereit für nordischen "Charme") und meine nur: "jaja, eh klar, wir wollen auch nur aufsetzen WC" "Das finden Sie im ersten Stock" "Ja, finden schon, funktionieren halt nicht" (ich verstehe ja, wenn es einen nervt, dass der Arbeitstag erst um 10 losgeht und schon vorher lauter Pinkler reinkommen, aber dann sollen sie kein Frühstück anbieten)
Auf Kaffee hatte ich dann gar keine Lust mehr, dafür noch eine Semmel mit Hummus, Kümmelkäse, gefrorenen Gurke und Crema di Balsamico.
Jetzt weiter, der Hübsche darf sich durch Hamburg quetschen, bald haben wir die Kinder überholt.
Und so geht das weiter,  wir wechseln alle 250, 300km, das Fahren geht schon, aber es ist halt echt lang. Kurz bin ich neidisch auf die Kinder, die mit dem Zug mit 250km/h durch Deutschland brausen. Aber nur kurz, weil sie brausen gar nicht, ihr Zug mit Reservierungen wurde nämlich kommentarlos gestrichen und sie haben sich jetzt in einen anderen Zug gequetscht, der natürlich überfüllt ist, Q sitzt unter einer Gepäckaufbewahrung,  L. hat einen Sitzplatz ergattert. 
Immerhin komme ich anders als auf der Hinfahrt noch zu meinem McFlurry mit Twix-Sosse.
Wir sitzen nicht mehr der Fehleinschätzung auf, dass "Frankfurt praktisch daheim" ist, sondern halt in der richtigen Hälfte von Deutschland,  aber das ist es dann auch schon. (Oder wie die Kinder sagen: "Steigen jetzt in Crackfurt Hbf um, wish us luck")

2 Kommentare:

Sabine hat gesagt…

Liebe Frau Brüllen, irgendwie bin ich zu blöd für die Fragen-Wunschliste. Daher meine Frage über die Kommentarfunktion, sorry! Wie bei Ihnen, ist es bei uns auch so, dass mein Mann „Fleischfresser“ ist und ich nicht. Aus dem gleichen Grund, ich möchte nicht, dass Tiere für mich getötet werden oder leiden müssen. Wie geht es Ihnen damit, dass Ihr Mann Fleisch isst?
Ich habe meinen Mann Fleisch essend kennen gelernt, trotzdem geht es mir manchmal gar nicht gut damit, wenn ich dabei bin, wenn er Tiere isst. Auch im Freundeskreis geht es mir manchmal so, wenn mit großer Selbstverständlichkeit Tiere als lecker bezeichnet werden und diese mehr oder weniger gedankenlos verzehrt werden. Komischerweise wird das schlimmer, je älter ich werde.

Frau Brüllen hat gesagt…

Hm, hm hm, weiss nicht, was an der Liste nicht zu finden / managen ist, aber gut :-).
Was soll ich sagen: ich fände es ja prinzipiell super, wenn alle Leute so wären wie ich. (Just kidding, mostly).
Sind sie aber nicht, ist auch gut so.
Andersrum glaube ich auch, dass die Leute, mit denen ich mich umgebe, gut informierte, reflektierte, vernünftigeMenschen sind, die prinzipiell gut sind oder so gut wie möglich sein wollen ( sonst würde ich mich nicht mit ihnen umgeben und sie schon gar nicht geheiratet haben). Und keineR von uns ist perfekt, jedeR hat seine weak spots. Und keineR wird sind ändern, weil ihn jemand missioniert, eher im Gegenteil. Deshalb: es ist, wie es ist, ich habe da tatsächlich auch keine Mühe damit (ich bereite kein Fleisch zu, kaufe es nur, wenn ich dezidiert dazu aufgefordert werde, möchte nicht, dass mein Essen mit Fleisch in Kontakt kommt, aber weiter gehe ich nicht).