Montag, Juni 17, 2024

170624

 Ich ahne jetzt schon: das wird eine anstrengende Woche.

Ich starte natürlich auch, selber schuld, mit sehr leeren Batterien. Eigentlich war das Wochenende super erholsam, bis halt auf ein echt unschönes Gespräch gestern abend, das mir wie so oft, nachhängt und mir sämtliche Energie saugt. Ich fühle mich richtig emotional verkatert heute. (Mal sehen, ob ich was daraus gelernt habe. Zeit wäre es.).

Dazu kommt, dass der Wecker heute richtig früh geläutet hat. Ich wollte nämlich Q. in seine Sportwoche in Tenero verabschieden und er musste schon um irgendwie kurz nach sechs auf den Bus, um den Zug ins Tessin zu erwischen. Also: Weckerläuten um halb sechs bei mir und wie das so ist, bin ich ungefähr alle Stunde aufgewacht, um sicherzugehen, dass ich nicht verschlafe.

Und all das, wo ich mir doch heute selber ein nicht ganz unwichtiges Gespräch eingeplant hatte. Naja. mit unerwartetem Regenguss auf dem Hinweg, und extraviel Koffeinzufuhr kam ich einigermassen auf Touren, das Adrenalin kam dazu und so war ich in etwa das sparkling self, das ich sein wollte. Für diese halbe Stunde.

Dann habe ich mich auch schon wieder vor dem Mittagessen auf den Heimweg gemacht, ich hatte noch ein Päckchen bei der Post abzugeben und eine volle Liste Drogerieeinkäufe für die Familie. Ich freue mich immer noch jedesmal, wenn ich das mit dem Rad erledigen kann.

Daheim war ich dann richtig unterzuckert, aber es war noch Reis und Ratatouille von gestern da, das musste nur aufgewärmt werden. Beim Essen kam dann eine Email von jemandem, der seine Katze auf STMZ vermisst gemeldet hat. Der Hübsche und ich haben entweder die oder eine sehr ähnliche auf einem unserer Wochenendspaziergänge gesehen, fotografiert und, weil der Halter keine Kontaktdaten angegeben hatte, halt per STMZ-Kontaktformular gemeldet. Bissl schad, dass es so lang ging, bis er die Nachricht bekam oder angeschaut hat, weil: es ist der vermisste Kater. Aber eben: nach anderthalb Tagen sitzt er nicht mehr da, wo wir ihn gesehen haben. Aber trotz allem hat er sich sehr gefreut, er wird nämlich seit 5 Tagen vermisst und jetzt weiss er zumindest, dass es ihm gut geht und er nicht überfahren, aus Versehen in ein Auto eingestiegen oder eingesperrt ist. Wird schon werden. (Neubaugebiet mit ganz viel Baustelle auf der einen Seite, Kantonsstrasse auf der anderen Seite. Der Kater hat sich immerhin auf die richtige Seite bewegt, nämlich über die Baustelle zu der nächsten Wohnsiedlung und eben dem Werksareal, das ja Katzenparadies ist).

Dann: Teammeeting mit bisschen allgemeinem Genervtsein über mangelnde Absprachen und redundante Arbeiten deswegen.

Den Nachmittag vor zwei anstrengenden, weil Thematik extrem komplex und verfahren und verfranst, Meetings fast schon eskapistisch mit Szenario-Modellieren verbracht. Incl Cheat Sheet, das mir jetzt automatisch Wirkstoffmenge, Kapselmengen, Packungen, Kosten, Fässer, Paletten, Lagerraum in alle Richtungen ineinander umrechnet. Für eine Excel-Weltmeisterschaft (via Kaltmamsell) reicht das nicht, aber it's a start.

Anstrengende Meetings waren anstrengend, ich freue mich beim einen schon sehr drauf, wenn wir das (ich weiss nicht wann, ich weiss nicht, wie, aber dass wir müssen) irgendwann sortiert haben und hoffe immer noch, dass ich irgendeinen offensichtlichen Ausweg / Begründung für das Buff übersehe, aber hm...., beim anderen werde ich den Themenblock in zwei Wochen abgeben und das ist dann auch gut. Ich habe da jetzt 3 Jahre reingesteckt, jetzt darf jemand anders..

L. kam zwischendrin heim und verschwand wieder, das Restadrenalin und die Anspannung vom letzten Tag vor Notenschluss mit zwei Tests noch und überhaupt, im Gym wegzutrainieren.

Draussen brach dann irgendwann ein Gewitter direkt über uns los, so Donnerschläge DIREKT über einem, das ist schon laut. (Jonny ist draussen oder vllt. bei den Nachbarn eingecheckt, aber er wird sich unterstellen).

Q. ist am Lago Maggiore angekommen und ich hoffe, er hat eine grossartige Woche mit Klettern, SUP, irgendwasboarden und seinen KollegInnen.

Ich freue mich jetzt auf Montagspizza mit L. und dme Hübschen und dann werde ich meinen neuen Kindle einrichten. In grün.


Wunschlistenfrage heute importiert von Mastodon von Miss Megaphon, nämlich:

Wie funktioniert das Schweizer "Ihr"?

Hintergrund: Geschildert wurde eine Szene, wo man jemand, den man in förmlichen Setting kennt, in halbprivatem Setting trifft und dann nicht weiss: Du? Sie? Hm? Einen siezen, wenn man alle anderen duzt? Situativ duzen?

Bei solchen Gelegenheiten nutze ich das in der Schweiz gebräuchliche förmliche "Ihr" (bitte beachten: ich bin keine Linguistin, Germanistin, Sprachwissenschaflterin, Schweizerin, das hier geschilderte ist, wie ich die Verwendung hier erlebe / erahne / imitiere).

Das heisst, man spricht Einzelpersonen mit grossgeschriebenem "Ihr" statt "Sie" an, wie man das zB mi einem König oder dem Papst machen würde. Skurrilerweise würde es sich für mich bei einem Papst despektierlich anfühlen, ihn mit "Sie" anszusprechen, weil es ein "Herr xy" impliziert. Und "Herr Ratzinger" wäre ja irgendwie falsch. Genauso wie bei einem König "Na, Herr Windsor, alles nicht so leicht mit den Kindern, hm?", da klänge "Na, wie geht es Euren Kindern?" passender als "...Ihren Kindern".

Skurril ist aber nun, dass sich im normalsterblichen Kontext dieses "Ihr/Eure" weniger förmlich anfühlt als "Sie/Ihre". 

In dem Beispiel von Mastodon würde es dann heissen: "Welche Schule werdet Ihr denn wählen?" oder "Könntet Ihr mir bitte die Milch geben?" oder "Könntet Ihr mir sagen, wie ich hier zur Post komme?" und nein, ich würde das nicht als Duzen verstehen, weil: es ist ja gross geschrieben (lol), aber auch nicht so steif förmlich wie "Sie" (Ich habe den Eindruck, mit "Ihr" macht man hier nicht besonders viel falsch.)

Aber: vielleicht auch schon und ich war schon oft arg zutraulich :-)


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