Freitag, Juni 14, 2024

140624

Meine Güte, wie schlecht kann man schlafen?

Es kamen zusammen:

  • der Hübsche war schon eingeschlafen, schnarchte und ich kann eh nicht gut als zweite einschlafen, 
  • ich war knallwach
  • das Buch hatte ich fast durch (bin bei den Gedanken über "War es ok, die Bilder zu veröffentlichen, die sie nicht mal entwickelt hat?"), und irgendwie, auch wenn das Buch jetzt kein mitreissender Thriller ist, aber vielleicht genau deswegen, weil es eben recht nah auch an persönlichem Erleben in der Verwandtschaft ist, hat das in mir nachgewirkt und ich habe im Halbschlaf weitergeträumt / gedacht.
  • Ich habe nach 7 Tagen das Nasenspray abgesetzt und das war echt doof. Respektive: es war doof, dass ich damit so früh angefangen habe, weil am Anfang war noch gar nicht viel Schnupfen, jetzt aber schon noch. Also: fast keine Luft gekriegt.
  • Dann kam Jonny nicht nach Hause, die ganze Nacht nicht, ich war unruhig.
  • Dafür konnte ich dann praktisch live mitkriegen, wie die Surepet App ein Update verpasst bekam und jetzt richtig doof ist. Es gibt jede Menge Zusatzauswertungen, die ja alle schon und gut sind, aber genau die Visualisierung, die ich halt nutze, die ist nicht mehr da. Hmpf.
  • Naja. Irgendwann war die Nacht dann rum, ich hatte so in 20min Stückchen gedöst.

Ich machte nach dem Frühstück einen grooooossen Spaziergang übers Werksareal, das gerade erwachte, aber traf keinen Jonny (er war am Abend vorher um etwa 10 gegangen). Auch am Tennisplatz: nix. Ich hatte einen vollen Arbeitstag vor mir und eigentlich keinen mentalen Spielraum für Katzensorgen und fand mich halbwegs damit ab, dass er halt irgendwann abends erst wieder käme.

Aber: als der Hübsche eine Stunde später nach seinem Frühstück nochmal los ging, sass er schon auf dem Tennisplatz, sehr hungrig und empört, dass die Frühstückslieferung so lange gedauert hatte. Naja.

Ich erledigte erst Standardsachen, dann hatte ich ein kurzes Call mit meinem Supply Chain Lead und bevor ich mich dann an die tricky Sachen machte, beschloss ich, trotz Nieselregen (auf dem Regenradar war NIX!) loszuradeln und Katzenfutter nachzukaufen, um meinen Kreislauf hochzukriegen und das ganze Adrenalin aus dem System zu radeln. Das tat richtig gut! (Neben Katzenfutter noch ein rundes Wellpappebett für Jonny als Sommerschlafplatz und zwei Säcke Vogelfutter und dann war das Rad echt schwer beladen).

Daheim "flutschte" es dann nicht wirklich mit den wichtigen Slides für einmal das ganz grosse "Wir retten die Welt"-Projekt und einmal für ein Executive Influencer Deck, aber es kam trotzdem was gutes raus. 

Mittagessen: Salat und BabaGanoush-Laugenzopf mit dem Hübschen (er natürlich Bratkäse und Laugenknoten OHNE Baba Ganoush, weil Auberginen), dann machte er sich auf zum Laufen (der B2run dräut), ich mich wieder an die Slides.

Irgendwann war gut, der Hübsche war geduscht auf dem Weg. L. von der Schule abzuholen und mit ihm den "Anzug, denk ich" für die Prom und Zeugnisverleihung und so weiter einzukaufen. Ich machte mich endlich auf den Weg zum Wocheneinkauf, wo mich dann vor dem Käseregal der Anruf des Hübschen erreichte, der seinen Geldbeutel daheim vergessen hatte. Ich hatte auch keine Lösungsmöglichkeiten auf Lager, die die beiden nicht bedacht hatten. Immerhin hatten sie noch einen Mehrwertsteuerzettel im Handschuhfach, der ihnen eine Ausfahrt aus dem Parkhaus erlaubte, um zurückzufahren und den Geldbeutel zu holen. Umpf. Ich war stellvertretend vermutlich hässiger als die beiden zusammen ob dieser Zeitverschwendung und insgesamt 4x in Feierabendverkehr und "Weil Fussball-EM und allgemein Terror"-Grenzkontrollen stecken.

Währenddessen habe ich fertig eingekauft (sehr skurriles Erlebnis an der Selbstscankasse, wo es hiess "Ein nicht verrechenbarer Artikel befindet sich auf dem Bon, die Kassenaufsicht wird Ihnen helfen." Die Kassenaufsicht fragte die Kollegin "Hattest du das schon mal?" und beim Checken gab es eine lange Artikelnummer, wo kein Preis hinterlegt war und auch sonst nichts. Beim Blick auf meinen wocheneinkaufsvollen Wagen seufzten sie und meinten "Und was ist das jetzt?". Ich channelte den inneren Hübschen und sagte nix und schaute neutral, bis sie meinten: "Jetzt drücken wir mal "OK" und schauen, was passiert. Ah, jetzt gehts". Und ich denke, ich habe irgendetwas im Einkaufswagen jetzt nicht bezahlt, aber keine Ahnung, was. Auch eine unbefriedigende Situation.

Daheim alles verräumt (ächz), drei Eisbehälter für den Creami vorbereitet (Baileys, Gin & Tonic, Himbeer-Sauerrahm), Katzenfutter oben einsortiert, noch eine Runde Arbeitsmails gelesen (jaja, schon recht, Montag wieder), gesehen, dass ich das Skript für die "ersten drei Folgen der Mythbuster-Quizshow" zugeschickt bekommen habe. (Sie erinnern sich, der Videodreh?). Ok. Ich wusste nicht, dass es mehr als eine Folge gibt, ich hatte nicht mit ..... so viel gerechnet. Und naja, das ganze wird ein Riesenpublikum haben, immerhin nicht in der Organisation, in der ich bin, aber eben: ich kenne Leute, die dort sind und naja, ich werd dazu stehen müssen, dass ich eine Rampensau bin. (Das wird so, so, so, so lustig!)

Jetzt: Pizzaabend. L. hat einen Anzug, in dem er noch grösser und breiter und erwachsener wirkt und holla! Promready, würde ich sagen. (Noch ein Tag und zwei Tests bis Notenschluss)


Wunschlistenfrage heute
Was waren richtig schöne Leserinteraktionen? Gibt es Leserkommentare aus Dekaden Blogging, die Ihnen immer noch positiv in Erinnerung sind? (Ausgleichsfrage zu den Trolls und Gesundheitstipps ;))

Das ist tatsächlich superlieb, weil es ja schon so ist (bei mir zumindest), dass doofe Sachen viel länger im Kopf bleiben und nachhallen. (Ich war gestern abend kurz davor, die Wunschliste einfach zu stoppen und die Kommentare grad zuzumachen, weil wieder ganz viele HobbypsychologInnen mir erklären wollen, was ich machen soll und was ich aushalten soll und wie ich nicht sein soll.)

Woran ich mich tatsächlich sehr gern erinnere (allein, weil ich andauernd dran vorbeilaufe), sind die kreativen Tauschaktionen aus der Seifensiederzeit. Ich habe ja von den Iris erzählt, die vor dem Haus und auf dem Balkon wachsen, ich habe noch Ohrringe aus Perlchen, eine Couchtischdecke, meine Stricksachen sind in zwei Filztaschen und die genähten Kinderkleider sind in den Erinnerungskisten oder an andere Bloggerkinder weitergereist. (Und nein, ich möchte so was nicht wieder aufleben lassen, ich weiss noch, wie stressig ich das Verpacken und Verschicken und so fand und meine Güte, damals hatte ich halt noch viel mehr Zeit)

Was ich auch schön finde: die Freundschaften, die sich aus dem Bloggen entwickelt haben. Anders als manche finde ich nicht, dass es bei jeder Begegnung mit Fellow-Bloggern grad direkt klickt und man dann befreundet ist bis ans Lebensende, bei manchen überwiegt in real das, was online vllt ein wenig edgy wirkt, in real dann aber unerträglich ist. Es gibt aber auch die anderen, die in echt noch besser sind als online und ich bin sehr froh, davon einige meine FreundInnen nennen zu dürfen. Achtung: so etwas finde ich sehr schwierig aus "BloggerIn/LeserIn" aufzubauen, das sind alles Personen, die auch bloggen oder mal gebloggt haben. Da ist die "Informationsdichte" eher ausgeglichen, während ich bei BloggerIn /LeserIn immer ein bisschen am strampeln bin, weil ich ja irgendwie annmehmen muss, dass sie alles über mich wissen und ich nix über sie (oder halt das, was in einem Kommentar / Email steht).

Was ich sehr lustig finde, auch wenn ich im Moment selber dann immer sehr perplex bin und hinterher finde, dass ich peinlich oder steif oder albern war: wenn mich jemand unterwegs erkennt und anspricht. Also: trauen Sie sich :-)

Ansonsten kann ich nur das wiederholen, was die Kaltmamsell letztens geschrieben hat: All das war einfacher, als es halt noch ordentliche Nicknames gab. Abstruse Namen bleiben halt einfach eher im Gedächtnis als 100x (sorry to say so) Sandra, Claudia, Matthias oder Isa. Allein deshalb bin ich gegen Klarnamenpflicht im Internet :-)

1 Kommentar:

Mary hat gesagt…

Ha! Ich habe mich gestern noch auf meine Finger gesetzt, weil sich die Frage für mich gar nicht besonders angriffslustig ausgenommen hat... nach Ihrer heutigen Erläuterung ist mir nun einerseits klar, dass weit mehr übergriffige/ trollige/ etc.pp. Kommentare hier wegmoderiert werden (müssen), als ich mir vorstellen konnte und andererseits erklärt es Ihre gewürzten Antworten, die mich auch (halt in Unwissenheit der Echtsituation) ob deren Schärfe hin und wieder verwundert haben. OK, kapiert.
Schönen Abend noch und lassen Sie sich nicht ärgern.