Donnerstag, April 25, 2024

250424

 Der Hübsche und ich haben im Moment keine Serie für uns gefunden, die wir gemeinsam schauen, deswegen gehen wir, ganz verrückt, relativ früh ins Bett, klar, mit Buch, respektive natürlich Kindle, aber unsere Schlafenszeit schiebt sich damit schon nach vorne. Bei mir (beim Hübschen nicht) halt auch direkt die Aufwachzeit und es ist ein bisschen nervig, ab fünf knallwach zu sein. Naja. HAT MAN WAS VOM TAG!
Heute zB die frühe Erkenntnis, dass das Taubheitsgefühl am Impfarm von gestern von einem unter Spannung aufgeklebten Impfpflästerli herrührte und sobald das abgezogen war, war nix mehr zu sehen und zu spüren. Tendiere also wieder dazu, zu glauben, dass der Hübsche damals halt einfach zufällig noch einen Infekt bekommen hat, nicht irgendeine krasse Impfreaktion. Der Hübsche meint, es läge daran, dass ich halt auch so eine Zecke wäre und deshalb nix merken würde. Entscheiden Sie selbst. Oder nicht.
DAs ist ja per se schon erfreulich, aber noch mehr deshalb, weil ich in Vorbereitung für einen eventuell kranken Tag heute fast keine wichtigen Meetings geplant habe und so einen praktisch gewonnenen Tag zum Abarbeiten von Zeug habe.
Radeln ist kalt und sehr schön! Ich merke, wie sich die Luftdruckverhältnisse seit Anfang der Woche geändert haben, da war Teifdruck (glaube ich) und alle unangenehmen Gerüche wie nasser Holzrauch vom Holzschnitzelkraftwerk, Gruselgeruch aus der Futtermittelfabrik, ALLES war wie eine dicke Stinkdecke genau auf Nasenhöhe. Das ist jetzt alles weg, es riecht nur noch nach katlem nassen Gras und Fluss und je nach Stelle nach Kaffee und frischem Brot.
Arbeitstag war dann tatsächlich gut, nur habe ich es geschafft, das EINZIGE Meeting, das ich hatte, mit dem EINZIGEN minifuzziklaanen Ausserhaustermin (=englische Pfund für Q. in der Bank bestellen) zu verwurschteln, sowas ist mir ja sehr unangenehm. BAnkbesuch war auch etwas ernüchternd: Bargeld gibt es schon gar nicht mehr in allen Filialen (auch wenn es dran steht), Fremdwährungen noch weniger. Ich solle das doch online bestellen oder halt telefonisch oder am Schalter, wo sie das haben. Ich habe boomermässig geseufzt (weil ich mich an die unendlich mühsamen Telefonate mit der Bankhotline erinnerte, wo ich mich als Kontoinhaberin identifizieren sollte, indem ich die letzten drei Überweisungen vom Konto  mit Empfänger und Betrag aus dem Kopf wissen sollte. Wissen Sie das? Von einem geteilten Konto, von dem einige Daueraufträge laufen, einige Einzugsermächtigungen und zwei Personen Onlinekäufe tätigen, abheben, mit Karten bezahlen? Also ich nicht.) und auf die Uhr geschaut und jetzt bestellt er mir das zu mir nach Hause. Geht doch. Nächstes Mal: online. Wusste nicht, dass das auch geht.
Mittagessen in grösserer Kollegenrunde, besonders bei einem habe ich mich gefreut: ich mag ihn sehr und wir verpassen uns seit MONATEN für ein gemeinsames Mittagessen und laufen nur ab und an aneinander vorbei. Ausnahmsweise gab es keine vegetarische Möglichkeit, die mich überzeugt hat (Appenzeller Käsespätzle, ja ne, da bin ich danach im Koma, und Pizza/Pasta dauert mir immer zu lang), also: Salatbuffet. War mal wieder gut, aber alter Verwalter, beim Heimradeln hatte ich auf den letzten beiden Kilometern massiv Unterzucker und daheim Schweissausbruch und Zittrigkeit, die nur durch Inhalieren eines Schüsselchen Jumpys behoben werden konnte.
Sonst war der Nachmittag im Büro noch super, ich habe dann im Lockerraum eine Kollegin getroffen, mit der ich vor ewigen Zeiten mal auf einem Leadership-Kurs war, und die ich seitdem immer mal wieder nur so aus dem Augenwinkel gesehen habe. Wir haben mal im Schnelldurchlauf ausgetauscht, was wir in der Zwischenzeit so gemacht haben (ihre Karriere ist an einem richtig, richtig spannenden Punkt gelandet, das ist echt cool.)
Weil ich gestern abend ein bisschen bedröppelt war, wie voll meine To-Do-Liste aussah, habe ich aus Spass mal morgens und abends fotografiert:

Da ging doch einiges (und kam noch einiges dazu) und viel davon wird morgen noch klappen. Das ist doch ein ganz versöhnliches Gefühl.
Jetzt mal sehen, was ich aus den Kühlschrankvorräten zu Abendessen mache, ich denke, mangels klarer Idee wird es auf Ofengemüse rauslaufen, da ist für jeden was dabei. Doch, das ist gut.


Wunschlistenfrage heute:

wieder eine Pharma Frage: warum haben manche Tabletten Aufdrucke/ Prägungen und manche nicht? Von der Größe ist das wahrscheinlich nicht abhängig, oder? Und mit Aufdruck/ Prägung meine ich keine Sollbruchstelle für teilbare Tabletten, sondern z.B. ein "W" und ein "+" auf jeweils einer Hälfte der Tablette.


Mhm, das ist eine gute Frage, die RIchtung galenische Entwicklung geht, wo ich mich halt echt nur maximal rudimentär auskenne. Also: keine fundierten Erkenntnisse, aber ich habe ein bisschen nachgedacht, beim Mittagessen ein bisschen rumgefragt und dabei selber auch was gelernt. Wie genau die Regeln aussehen, um heutzutage neue Solida auf dem Markt zu bringen, weiss ich nicht. Generell ist es so, dass jede Art von Embossing oder Bedrucken genau wie zB Kapselfarben oder Kapselfarbkombinationen (unvergessen die wunderhübschen geringelten Schmerzmittelkapseln, die ich für meinen Beinbruch bekommen habe) oder ganz banal Tablettenformen Verwechslungen vorbeugen sollen. Stellen Sie sich mal ein Krankenhaus vor, in dem Tabletten wie am Fliessband verteilt werden und dann sind es alle kleine weisse? Man kann also mit Farben, Aufdrucken und eben Embossing arbeiten. Damit kann man nicht nur verschiedene Medikamente generell unterscheidbar machen, sondern auch unterschiedliche Stärken. (Bei einem meiner früheren Produkte waren die 0.25 Mikrogramm-Kapseln auf der einen Seite weiss, auf der anderen rot, die 0.50 Mikrogramm ganz rot). Genauso ist es natürlich mit Aufdruck / Embossing. Dazu kommt, wie bei Form und Packaging ein gewisser Branding-Aspekt dazu, man denke nur an das ikonische Viagra-Design, das blauen Rauten für immer einen schmuddeligen Unterton verpasst hat. Viele Firmen prägen oder drucken eben den Firmennamen, das Logo oder das Brandlogo  auf. Und damit kommen wir dann auch schon zum technischen Aspekt: das kann manchmal ganz schön tricky sein. Ich hatte gedacht, man könnte zB Filmcoated / Lacktabletten nicht embossen, aber das ist natürlich Quatsch, das geht sehr wohl, das Embossing muss halt tief genug sein und der Film darf nicht zu dick sein. Aber: es kann sein, dass die Tablettenformulierung sich nicht gut embossen lässt, weil bröckelig oder so, es kann sein, dass das Bedrucken ein bisschen arg ambitioniert war und das hübsche Logo mit dem römischen Helm halt auf einem signifikanten Anteil der Tabletten verschmiert oder nur teilweise drauf ist und dann ist auch wieder nicht gut, oder dass es alles zu lang dauert und die Produktion zu langsam wird, so dass man sich für eine einfachere Variante entscheidet. Es gibt auch Tabletten, die einfach zu klein sind :-).
Wie Sie sehen: es gibt viele Möglichkeiten und ich persönlich freue mich immer, wenn ich ausgefallene Formen/Farben entdecke, genau wie ich auch hübsches Packaging sehr zu schätze weiss (und immer etwas neidisch auf die technischen Kollegen dort bin oder sie tun mir leid, weil ich mir all die Issues und Complaints dazu vorstelle :-))

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Aus Erfahrung des letzten London-Aufenthalts (März 2024): Bargeld ist i.d.R. unnötig, selbst die street Artists in Covent Garden haben ein Lesegerät parat, Camden Town ebenso. Auch Toiletten z.b. im Hyde Park sind nur mit Karte/Handy zu öffnen. Z.T. Kann man nur digital/per Karte zahlen, Bargeld wird abgelehnt. Falls nötig, zieht man mit der Kreditkarte an einem Automaten (oft z.b. bei Tesco) aber nötig war es nicht. Ob das in anderen Regionen anders ist, weiß ich so natürlich nicht, aber ich denke, viel Bargeld ist nicht mehr nötig. (Es sei denn, man möchte in Deutschland Eis, Pizza oder Döner kaufen… - oder akut Spargel am Stand…)

poupou hat gesagt…

Anschlussfrage zur Wunschlistenfrage von heute: müssen denn alle Medikamente unterscheidbar sein? Also ist es so, dass bei einem neuen Medikament geschaut wird, welche Formen/Farbe/Größe/Aufdruck-Kombination bisher noch nicht existiert? Oder ist das nur nice to have, aber keine Vorgabe?

LG
poupou

Anonym hat gesagt…

Ich bin letztes Jahr in England auf dem Land mein Bargeld kaum losgeworden, selbst eine einzelne kleine Wasserflasche musste ich mit Karte zahlen. Viele Geschäfte etc. haben gar keine Kassen mehr.

Frau Brüllen hat gesagt…

@England: das mag alles sein, trotzdem wird mein Kind nicht das einzige sein, das entgegen der genauen Anweisung des diese Klassenreise seit Jahren immer wieder organisieren Lehrers ohne Bargeld reisen wird. Damit werden Sie klarkommen müssen :-)

Frau Brüllen hat gesagt…

@Poupou: wie gesagt: galenische Entwicklung, nicht mein Fachgebiet, ich weiss es also nicht. Ich weiss, dass wir intern natürlich alle Verwechslungsmöglichkeiten so gut wie möglich ausschliessen, vermutlich auch mit bekannten anderen Produkten, aber da es keine globale Datenbank für die Optik aller Tabletten etc auf der Welt gibt, kann ich mir nicht vorstellen, dass das ein globales Requirement ist :-)

Anonym hat gesagt…

Ich würde auch nicht ohne etwas Bargeld reisen. Es kann ja auch in England mal zum Systemausfall kommen…dann kommt man ohne Bargeld vermutlich nicht weit.

Deshalb wollte ich eigentlich kommentieren: die beste Position auf Ihrer To-Do-Liste ist ja wohl „Beat bremsen“ :)

Sandra

poupou hat gesagt…

eigentlich schade. ich stelle mir so eine datenbank ausgesprochen praktisch vor. auch z.b. zur automatisierten einsortierung von tabletten in tagesdosisboxen in der altenpflege oder im krankenhaus.

lg
poupou

Anonym hat gesagt…

https://www.gelbe-liste.de/identa

Poupou hat gesagt…

Oh, vielen Dank!

Frau Brüllen hat gesagt…

@gelbe Liste: ah, danke! Ich vergesse immer, dass nicht alles immer grad global ist :-)

Anonym hat gesagt…

Wenn man sich die gelbe Liste - oder auch nur ein Dosett im Altenheim/Klinik - anschaut, stellt man schnell fest, dass es trotzdem ziemlich viele weiße, sehr ähnliche Medikamente gibt. Allein deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass es so eine Vorgabe gibt.