220124 Montag halt
Montag. Und was für einer. Ich muss sagen, ich hatte heute gar nicht viel Lust, die Arbeitswoche zu beginnen. Aber: hilft ja nix.
Jonny liess sich heute morgen ungewöhnlich viel Zeit mit Heimkommen (er hatte um viertel vor sechs vor dem Küchenfenster rumgelungert, als dann niemand da war, machte er sich wohl auf den Weg zum Tagesgeschäft und kam sehr hungrig dann zu einem verspäteten Frühstück um halb acht nach Hause), aber: alles gut.
Sportründchen zu "Wilder", Orangenschneiden, Teekochen, Kaffekochen, letzte Plätzchen arrangieren, dann aber wirklich: Arbeit.
Die TodoListe wurde sehr voll und ich bin echt erstaunt: für "kein Bock" bin ich supergut durchgekommen und es stehen nur noch drei weitergeschubste Themen drauf, die aber alle nicht dringend sind und jetzt aber wirklich bald dran sind (ungeliebte, aber eben: ich habe gelernt, dass das, was sich bei mir nach Prokrastinieren anfühlt, nämlich alles andere stattdessen erstmal zu erledigen, gar nicht schlecht ist. Der Hinterkopf rattert zum Rest und irgendwann schreib ich das dann runter. Bald.).
Mittagessen war: spektakulär. Ich hatte ja zum Geburtstag "Einfach Tanja" bekommen, das "einfache Kochbuch für daheim der Basler Sterneköchin Tanja Grandits". Ich möchte da ein bisschen ... naja, widersprechen, weil Sachen mit selbergemachtem Fond from scratch sind nicht einfach für mal schnell zum Mittagessen. Aber: ich hatte ja Weihnachten sowohl den Asia- als auch den "normalen" Gemüsefond in grossen Mengen gemacht, der asiatische ist schon weg (leider, der ist sooooo gut!), vom anderen habe ich noch ungefähr 6L eingefroren. Ausserdem hatte ich alles da für "Süsskartoffel-Bisque mit Avocado-Salsa" und das gab es heute mittag. Ich hatte ja erst gedacht: "Ach komm, das "durchs Sieb streichen" nach dem Pürieren sparst du dir, das saut nur mehr Geschirr an und püriert ist püriert, was soll da noch drin sein?", aber dann dachte ich: "Jetzt habe ich schon den selbergekochten Fond verwendet, jetzt probiere ich das zumindest mal und wenn es nix bringt, mach ich das nie wieder".
Tja.
Das Passieren hat die Suppe auf ein ganz neues Level gehoben und es ist nur ungefähr 1EL unpassierbares Zeug übrig geblieben (das ist ja so ein Punkt, mit dem ich schon beim Fondkochen hadere: da kommt gefühlt so viel Zeug weg, was ja eigentlich Essen ist).
Meine Güte, das war so, so, so, so gut!
Nachmittag dann emsig weiter mit immerhin ein paar Meetings, damit ich nicht ganz zum Eremiten werde. Draussen sollte es eigentlich warm werden und regnen. Bisher sind wir bei "Es ist knapp über null und schüttet", also ein bisschen suboptimal.
Flashback, als ich in unserem Meeting Manager eine alte Recordnummer gesucht habe: die erste Erwähnung von Corona im Januar 2020 dort. "Increasing demand, as Product xxxx is prescribed against new Corona virus in China" (btw: wirkungslos, aber das hat sie nicht davon abgehalten). Hach. Interessant auch, zu lesen, was Ueli Maurer, Altbundesrat und zur Coronazeit für das Finanzdepartement zuständig und damit all die Coronahilfen etc, heute von sich gibt. Meine Güte. Was für ein Sack.
Jetzt: Abendessen mit allen, ich freu mich schon.
Dann: "Slow Horses" mit Q (L. ist ausgestiegen nach der ersten Staffel)
Bisschen Unsicherheit übrigens, was nächste Woche angeht, weil L.s Austauschkind ihm am Sonntag mitgeteilt hat, dass es vermutlich nicht kommen wird. Bruh, 6 Tage vorher? Wegen irgendeinem Abgabetermin in der Schule? Not cool, not cool. In L.s Schule ist diese Info bisher nicht angekommen, wir harren der Dinge, was das Austauschkommittee daraus machen wird.
Das ist eine gute Frage! Beide hätten von unserer Seite jederzeit die Unterstützung, ein Jahr oder ein halbes Jahr im Ausland zu verbringen. Für Q. war das ein bisschen doof zeitlich, weil von der Schulzeit sich dafür das erste Jahr Gymnasium anbietet und das war für ihn zu Coronahochzeiten, da war alles schwierig.
Wir haben das beiden auch immer offen kommuniziert, sie wissen das, aber: sie hatten/haben da kein Interesse dran, warum auch immer.
Für mich ist das auch ok, sprachlich sind sie in Englisch extrem gut. Für Französisch wäre es sicher gut für sie, aber dann wiederum sind die nicht ganz so guten Sprachkenntnisse natürlich auch ein Hemmschuh, um sich wirklich für längere Zeit dorthin zu planen. Ich gehe davon aus, das beide während des Studiums oder welcher Ausbildung auch immer, eine Zeitlang ins Ausland gehen werden und das ist ehrlich gesagt noch cooler als während der Schule. Man ist selbstständiger, freier, flexibler, und nicht ein Jahr lang an eine Familie gebunden, die im besten Fall zwar super, im doofsten Fall aber richtig doof ist. Und man kann einen solchen Aufenthalt mehr oder weniger nahtlos und ohne Zeitverlust in ein Studium einbauen, während das bei Auslandsschuljahren eher schwierig ist.
2 Kommentare:
Unterschreibe alles zum Auslandsjahr während Studium & Ausbildung! Ich würde unser Kind dazu auch freundlich aber bestimmt anstupsen. Ich glaube mit unter 20 will er eh nicht weg, und ich finde es auch heutiger Sicht auch viel sinnvoller so. Auch was Aupair und Co. angeht, habe ich heute ein umfassenderes und anderes Bild als früher. Ich hätte das selbst gerne gemacht, aber man kann auch echt Pech mit der Familie haben.
Hallo,
jetzt wurde ich sehr überrascht, ich habe eben diese Bisque zu einem feinen, veganen Weihnachtsmenü gemacht, ohne noch zu wissen, wo ich überhaupt das Rezept aus dem Internet gefischt hatte.
Und ich hatte genau die gleiche Idee, das Sieben unter den Tisch fallen zu lassen, habe mich aber überwunden, weil Weihnachtsessen, und der Unterschied ist einfach riesig!! Und das Rezept wirklich saulecker!!! Danke, dass ich nun auch das dazugehörige Kochbuch kenne.
Herzliche Grüße aus Göttingen,
Tanja
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