140124 Lava, Weltkrieg, Eis, Weltuntergang. Und Texmex.
Heute morgen beim morgendlichen Checken des Internets wieder einmal direkt in einem Live-Video von @ingib.thor gelandet: der Vulkan auf der Reykjanes-Halbinsel ist wieder ausgebrochen. Im Lauf des Tages wich die Faszination dem Mitleid mit den Menschen von Grindavik: es öffnete sich eine weitere Spalte nur ein paar hundert Meter vom Ort entfernt, INNERHALB der Lavaschutzmauern und Gräben, die gebaut worden waren, und die Lava fliesst in den Ort, aktuell sind mindestens schon drei Häuser in Flammen / von Lava bedeckt. Wie schrecklich es sein muss, live auf Youtube zu sehen, wie das eigene Haus verbrennt / verschwindet. Wie gut allerdings, dass alle Menschen sicher sind, die Stadt wurde gestern wieder evakuiert.
(Recap für die, die das vllt nicht so stark verfolgt haben: Die Stadt wurde ja letztes Jahr notfallmässig evakuiert, Einwohner durften anfangs minutenweise zurück, um Sachen zu holen, nach dem Ausbruch, der weit genug weg war, und vermeintlicher Beruhigung durften die Einwohner, die wollten, zurück. Es wurde begonnen, die Infrastruktur zu reparieren. Ein tiefer Riss durchzieht die Stadt, es haben sich Verwerfungen gebildet. Vor ein paar Tagen sürzte ein Arbeiter in den Spalt, es begannen wieder starke Erdbeben. Rettungskräfte stiegen in den extrem tiefen Spalt, der unten mit sehr tiefem Wasser gefüllt ist und ein grosses Höhlensystem beinhaltet. Nach über 24h Suche musste, weil die Beben immer stärker wurden, die Suche abgebrochen werden, weil das Risiko für die Rettungskräfte zu hoch war. Der Plan war, die Stadt am Montag wieder zu evakuieren. Als gestern die Beben immer stärker wurden, wurde sofort evakuiert und Ortszeit heute morgen um kurz vor acht öffnete sich eine neue Spalte, zunächst nördlich der inzwischen gebauten Schutzmauer und -gräben für die Stadt)
Puh.
Nach dem Frühstück verliess uns Q. für Schultheaterprobe, L. marschierte ins Gym, der Hübsche und ich machten parallel unsere Sportründchen oben im Dachgeschoss (beide mit Kopfhörern drin, wie in einem echten Gym). Als L. zurück war, setzten wir beide uns hin und rekapitulierten den Stoff für den Geschichtstest diese Woche: 1. Weltkrieg. Ich muss sagen, mir fehlt da entweder durch das Klassenüberspringen oder den Fokus der Lehrer bei uns an der Schule oder selektive Erinnerung einiges an Wissen, das war tatsächlich sehr interessant.
(Sidenote: ich wusste, dass der Auslöser das Attentat von auf einen österreichisch/ungarischen Kronprinzen in Sarajewo war. Ich erinnere mich noch gut an den Familienurlaub in Korsika, wo ich mir unter anderem ein Buch über Kronprinz Rudolf mitgenommen hatte. Ich war die ganze Zeit schon verwundert, wie ein Verbrechen (?) ungefär 25 Jahre vor dem Kriegsausbruch der Auslöser hätte sein sollen, fragte mich lange, warum so ein Gewese um den Ort Mayerling gemacht wurde, und wann sie endlich nach Sarajewo reisen würden. Naja. Alibi, Kolibri, österreichisch-ungarischer Kronprinz ist ein gefährlicher Job. Und Freundin / Frau desselben auch. Erinnert mich wiederum daran, wie ich in Vorbereitung meiner Facharbeit über den Franck-Hertz-Versuch die Biographie von Heinrich Hertz gelesen habe und sehr gespannt darauf war, wie er den Bogen zu dem besagten Versuch noch kriegen würde. Spoiler: he did not. His nephew did.)
Anyway: es war ein harter Stoff, barg nochmal interessanten Hintergrund für die aktuellen Konflikte und die der näheren Vergangenheit... Ganz neu war für mich der Fokus auf die Rolle und Situation der Schweiz in der Zeit, das fehlt natürlich im deutschen Lehrplan. Die "Guten Dienste"damals werden, soweit ich das beurteilen kann, durchaus objektiv beurteilt. Es werden nicht nur die guten Taten, sondern auch die Tatsache, dass man sich fürstlich dafür bezahlen liess, erwähnt.
Spannend auch der Absatz, in dem die Unbill, die die Schweizer Bevölkerung hinnehmen musste, weil die Männer die Grenze bewachten und deshalb auf den Bauernhöfen und in der Industrie fehlten, geschildert wurde. Direkt nach den Schilderungen der Schlacht von Verdun und an der Somme und dem Einsatz von Giftgas und Flammenwerfern. Tja.
Als wir damit durch waren, ging es zum Kopf wieder klar kriegen ins Dorfschwimmbad zum alljährlichen Eiswerfen. Dieses Jahr rollte L. ziemlich die Augen und hatte eigentlich keine Lust, aber naja, wie erwartet hiess es dann noch ungefähr 17mal "Ok, nur noch das ganz grosse da drüben!" (Einsatz der Massagepistole zum Eishacken hatte einen sehr enttäuschenden Effekt. Nämlich fast keinen.)
Daheim dann Treffen mit Q., Marzipan Cruffins und endlich Einweihung der neuen Doomlings-Karten. War sehr unterhaltsam, wir haben jetzt RICHTIG viele Karten und da sind richtig interessante Moves dabei (wir haben noch nicht ansatzweise alle gesehen, aber man muss richtig gut rechnen und taktieren). Ich habe gewonnen, ich finde die neuen Karten also super.
Abendessen dann: Texmex-Auflauf, eine sichere Bank, ausser für L., der findet den nur so mittel, aber dafür gibt es noch Nachos mit Guacamole dazu. Damit sind nun alle unsere Crowdfarming-Avocados für diese Saison verdrückt.
Jetzt: Badewanne, nochmal kurz überlegen, ob ich die Woche richtig geplant habe (die wird nochmal richtig anstrengend und auch logistisch herausfordernd), dann mit Buch ins Bett. Yay.
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