191923 Donnerstag
Heute morgen bin ich um fünf zum zweiten Mal wachgeworden und sah, dass Jonny seit halb eins nicht heimgekommen war, überlegte, wie ich eine "Malguckenrunde" mit dem Auftauchen der Badglaswandeinbauer um sieben in Einklang bringen würde, ob die wohl fertig wären bis viertel nach 10, weil auch wenn ich gross rumgetönt habe, dass ich nicht länger als die anderthalb Stunden zu dem dem Chef so wichtigen Meeting gehen kann, das ist halt nun mal vor Ort phsysisch und er wird schon genug wild, wenn ich nicht den ganzen Tag dabei bin, und meine Güte, ich muss schlafen, schlafen, einatmen, Pause, ausatmen, Pause, Einatmen, Pause, Ausatmen, fuck, jetzt wird mir schlecht wie geht atmen, ich ersticke. Also: so. Dementsprechend bin ich dann ein biiiiiiisschen früher als sonst aufgestanden, Jonny kam übrigens pünktlich, als ich meine Zahnbürste anschaltete, die Duschscheibenmänner um Punkt 7:00h. Sie mussten ein bisschen lachen, als ich fragte, ob sie um 10 fertig wären, weil "Da müssen wir schon bei den nächsten fertig sein." Sie sind also um Stockdunklen und Regen mit ihrem Lieferwagen in unseren engen Weg reingezirkelt, haben ein Gerüst vor unserem Balkon aufgebaut, die RIESENGROSSE Glasscheibe (ich glaube, sie ist 1.60x 2.00m auf den Balkon gehievt, durch L.s Zimmer in den Vorraum des Badezimmers, haben in einem Affenzahn das Gerüst wieder abgebaut und das Auto weggefahren, damit all die "Leute, die um acht im Büro sein müssen", da problemlos durchkommen. Meine Güte! Irgendwann fiel der Satz "Und wann genau hast Du gemerkt, dass das nicht reicht?" und ich wurde kurz nervös, weil wir haben ja einen Baumarkt für alles grad ums Eck, aber der macht unter der Woche erst um halb neun auf, aber "es" war dann anscheinend doch genug. Punkt acht stand die Wand, wir dürfen sie 48h nicht berühren und nicht drin duschen, aber umfallen wird sie nicht, weil "das wurde dafür getestet" (ich hätte einerseits Fragen, andererseits: dann ist das so und wir glauben das. Trotzdem: wenn Sie mal bei uns Duschen: bitte nicht an die Glaswand lehnen. Und wenn Ihnen schwummrig wird und Sie umkippen: bitte nicht gegen die Glaswand fallen, danke.
Die richtig superduper Bilder kommen noch, aber: es sieht noch ein bisschen besser aus als mit dem blauen Duschvorhangprovisorium.
Während der Bauarbeiten und danach habe ich emsigst gearbeitet, ich habe meinen Chef ja nicht nur aus "kein Bock" versetzt, sondern weil ich echt, echt viel zu tun habe. Das lief alles recht gut (habe festgestellt, dass mein Supplychain-Kollege und ich mittlerweile so lange so eng zusammenarbeiten, dass wir ohne uns abzustimmen, nahezu wortwörtlich identisch aus dem EffEff auf Fragen zu unserem Produkt antworten.
Dann irgendwann bin ich durch den Regen (die Katzen haben nach Check einen nahezu vollen Drinnentag eingelegt) zum Werksareal getappelt und naja, habe einerseits sehr viele LEute physisch wieder getroffen, die ich lange nicht mehr gesehen habe, mittelguten Kaffee und ein sehr leckeres Irgendwas Gbäck mit Vanillecreme gegessen (ich hatte ja vor sechs gefrühstückt und eigtl schon Mittagessenhunger), der Rest war ... genauso wie angenommen. Mein Plan, nach dem Teil, für den ich zugesagt hatte, unauffällig rauszuschleichen wurde durch Stuhlkreissetting, dem einzig noch freien Platz direkt neben meinem Chef und dem allgemeinen "Wir müssen sooooooo viel mehr miteinaner reden"-Tenor konterkariert, nicht mal ich habe da ein "I was not even supposed to be here today" (wer erkennt das Zitat, na?) übers Herz gebracht. Apropos Leute wiedersehen: auch jemanden, den ich aus der Zusammenarbeit in meinen bisherigen Rollen kenne und überhaupt nicht ertragen kann. Damals war ich nicht in der Position, sein Verhalten zu challengen (nicht, dass mich das davon abgehalten hätte, aber es hat nichts gebracht), aber ich habe mir das gemerkt. Und trage es ihm bis heute nach (er ist auch immer noch genauso, aber die Machtverhältnisse haben sich verschoben. Und ich habe mich geändert. Tja.)
Alles ging wie erwartet länger als geplant, ich hatte weder Zeit noch Nerven übrig für Lunch (dann wäre es noch schwieriger geworden, vor dem Nachmittagsteil zu verschwinden, also bin ich heimgelaufen, habe mich seeeeeehr über Sansa auf dem Weg draussen und eine unabgesperrte Haustür gewundert (hat sich geklärt: L. war mittags heimgekommen und wieder gegangen, hatte vergessen abzuschliessen, aber dafür ist Sansa mit ihm rausgegangen. In jedem Film wäre ich natürlich tot gewesen, weil der Einbrecher noch im Haus war. Für sowas hatte ich aber eh keine Zeit, ich habe nämlich nur schnell Reste aufgewämt und zum ersten Mal überhaupt während einer Videokonferenz gegessen, weil ich eben Meetings am Stück bis vier hatte. Danach dann rasende Kopfschmerzen und noch ein letztes Meeting, dann: Ibuprofen, einen Liter Wasser, eine easypeasy Sporteinheit. Danach gings wieder. Der Hübsche meldete sich aus Hamburg: wegen Bombendrohung war der Basler Flughafen gesperrt (der Flughafen liegt auf französischem Boden und dort herrscht ja höchste Terrorwarnstufe. Gestern waren sechs Flughäfen wegen (falscher) Bombenalarme dort gesperrt, heute halt Basel. Easyjet bot ihnen eine Übernachtung und einen Flug am nächsten Tag an, aber halt erst um 21h und hahaha, nein danke. Jetzt fliegen sie (ein bisschen früher) mit Swiss nach Zürich, von dort dann zu viert im Taxi (für 4 billiger als mit der Bahn) zum Flughafen, wo sie alle ihre Autos geparkt haben. (Mittlerweile ist der Flughafen wieder "frei", sonst hätte er morgen das Auto holen müssen. Ich sags mal so: wenn sie mit der Bahn gefahren wären, hätten sie mit sowas ja fest gerechnet. Aber dort hätte es keinen früheren Zug als Ersatz gegeben :-)
Abendessen mit den Jungs, ich brauche nach diesem nervigen Tag Spaghetti. Für mich mit einer ganz banalen Tomatensosse (mit viel Zwiebel und Knoblauch und dem Basilikum, das auf dem Küchenfensterbrett aus irgendwelchen Gründen dem Nachtfrost trotzt, für die Jungs mit Vegichicken / Rahmsosse, ich ernte viel Lob und Ehre. IMMERHIN!
Danach verschwindet L. ins Gym, Q. und ich schauen Nachrichten, nix zur Flughafensperrung, bei einem Bericht über einen slowenischen Schriftsteller, der aussieht wie Mads Mikkelsen, schalten wir dann irgendwann ab.
Ich bin latent genervt von der Islandurlaubsplanung, ich hatte alles so schön geplant und dann gab es keine Flüge.... also: alles umgeworfen, Zeitplan dem Flugplan angepasst, dann noch coolere Häuser gefunden und dann..... antwortet die erste nicht binnen der 24h Anfragefrist. Ich schicke also eine Anfrage an Nummer 2. 2h später antwortet Numer 1 "Oh, ich war zu langsam, schick nochmal". Ich habe keine Lust, mir mein AirBnB-Profil mit lauter Stornierungen zu versauen (die bisher einzigen Reisen dort sind die für 2020 geplanten Italienunterkünfte, die wir wegen Corona storniert haben), also warte ich die 24h für die Anfrage Nr2 ab, der antwortet aber auch nicht. Ich will für N1 wieder anfragen, da sind die Daten auf einmal gesperrt, aber anscheinend hat Heidrun auf meine Nachricht gewartet, sie schaltet sie auf Anfrage frei, ich reserviere, sie akzeptiert sofort, ich merke, dass ich vergessen habe, den Rest der Familie mitanzumelden, schicke Änderungswusch, sie akzeptiert, halleluja, bisher überzeugt mich das noch nicht so 100%, VRBO hat da bisher einfacher funktioniert. Aber gut, jetzt haben wir unsere Prio 1 reserviert, ich schau mal, ob die Flüge noch da sind...
Fragestunde (ich merke, wie ich mich im Moment auf die "kurz" zu beantwortenden Fragen fokussiere, mei, nehmen Sie es mir nicht übel, ich habe irgendwann auch wieder Zeit und Musse, länger nachzudenken und auszuholen, aber heute .... langt es für nicht mehr viel, so von der Erschöpfung und dem knappen Rennen zwischen Ibuprofendosierung und Kopfschmerzen)
Kurze Antwort: aus dem Gedächtnis
Lange Antwort: ich habe jede Menge Sockemusterbücher, ich mag besonders die von Regina Satta sehr gerne. Nach ungefähr ... ich weiss nicht, mehreren 100 Paaren Socken, die ich gestrickt habe (meistens für mich selber oder Menschen mit ähnlich grossen Füssen), brauche ich für die generellen Abmessungen keine Anleitung mehr. Maschenverhältnisse für die verschiedenen Schuhgrössen in Abhängigkeit von Garnstärke und Nadelstärke finden sich online zuhauf, das finden Sie sicher auch. Mein aktuelles (ich würde sagen: die letzten 15 Paare in etwa) Lieblingsmuster ist "Gundel", das findet sich hier, die Anleitung ist aber so einfach, das hat man nach ein, zwei Mustersätzen im Kopf. Und sieht super aus.
4 Kommentare:
Wie toll sieht das denn bitte aus?
Gratulation
Von
Croco - Bine
Danke, ich bin auch sehr, sehr, sehr happy!
Wunderschön geworden!
Sakratie, ist das ein schönes Bad!
(Cremeweiß glänzend voll verkachelt wie in meinem Traum wäre nicht mal schöner gewesen.)
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