Heute habe ich unglaublich schlecht geschlafen, immerhin hat das Elend nicht besonders lang gedauert, wegen Pfadiaktivitäten läutete der Wecker ja schon um halb sieben.
Nach dem Frühstück (mhmmm, lecker, Q. hat, nachdem ich schon zwei Scheiben verdrückt hatte, gesehen, dass der Toast total schimmelig war. Börks.) brachen die Kinder auf. L. fuhr mit seinen Pios nach Basel, bei einem Quartierfest aufbauen helfen und betreuen von Spielstationen. Damit verdienen sie wie letztes WE beim Slowup Geld für ihr Auslandslager im Sommer. Q. brach mit Übernachtungsrucksack auf in den Wald, dort leitet er ja heute das Technikweekend der Pfadistufe. Die Teilnehmer lernen Seilbrücken bauen, Karten lesen, mit Kompass navigieren, Berliner bauen (und drin schlafen), auf Bäume klettern.... ich sags ja: wenn Zombieapokalypse, dann sind wir safe (naja, der Posttitel sagt ja schon, wie es ausging...)
Der Hübsche und ich sind dann noch vor neun auf Shoppingspree gegangen:
zum Paketshop, meinen Lush-Adventskalender abholen. Ich hätte ihn eigentlich auf dem Rad auf dem Heimweg mitnehmen wollen, aber dann wurde ja am Do alles sehr knapp und ich war mir eh nicht sicher, ob das Riesenpaket auf dem Gepäckträger halten würde. Also heute mit dem Auto. Ich freue mich schon sehr.
Mediamarkt: L. hatte einen flammenden Businesscase für eine Playstation 5 gehalten, ich hatte noch Jubelpunkte von der Arbeit, die ich in Mediamarktgutsscheine umgewandelt hatte, und so haben wir eine Playstation 5 und einen zusätzlichen Controller gekauft. (Wie verrückt: es gab einen Riesenaufsteller mit einem Bundle von Playstation 5 und zwei Controllern für 538CHF, nebendran ein Paket mit PS5 und einem Controller für 439CHF, im Regal lagen die Controller für 69:95CHF. Wir haben lange gerechnet, alle Details gelesen und dann irgendwann einen der wenigen Mitarbeiter gefragt, was wir falsch verstehen, weil es kann ja nicht sein, dass das Paket mit zwei Controllern teurer ist als das mit einem und einem separaten. Und was sagt er: "Da haben Sie genau richtig gerechnet, herzlichen Glückwunsch."
An der Kasse noch ganz knapp nicht die Contenance behalten, weil sie uns wegen dem blöden Aufkleber "Mediamarktinstallationsservice: 39.-CHF" ebendiese extra berechnen wollten und uns standhaft versicherten, dass wir das zahlen MÜSSTEN, auch, wenn wir keinen Mediamarkt Installationshelfer bei uns daheim haben wollen. Der Hübsche hätte fast den Aufkleber runtergerissen, ich habe stattdessen die Packung genommen, gesagt: "Dann halt nicht, ich hab keine Nerven für so ein Kaschperltheater, kaufen wir sie halt woanders." und sie wieder in den ersten Stock getragen. Ich war ein bisschen planlos, was tun, aber es stand ganz hinten noch ein Karton ohne den Aufkleber, den haben wir dann genommen. Wir hätten tatsächlich den Aufkleber einfach runter machen sollen und ans Regal oder das Treppengeländer kleben, so dass sie es ganz deutlich sehen.... so sind wir wieder runter und haben dann gezahlt und einfach nur grimmig geschaut.
Möbelladen: wir haben uns im Bad-Accessoires-Shop Seifenspender, Zahnputzbecher und Seifenschale (aus Beton), Handtuchboxen und einen neuen Wäschekorb ausgesucht
Ikea: Kleine Handtüchlein, die wir eben in diese Körbchen tun, weil wir erstmal keine separaten Handtuchhalter installieren wollen, dann den üblichen Kleinkram wie (gerade festgestellt: KEINE SERVIETTEN UND TEELICHTER!) Ziplockbeutel, Fusselrolle und Leckereien aus dem Schwedenshop.
Neu: Bilder mit Lokalkolorit?!
Wieder daheim haben wir das neue Zeug direkt in die neuen Bäder geräumt und dann die Dusche eingeweiht. Hach, hach, hach, hach, ist das toll!
(Fotos kommen noch, aber erst wenn das Duschvorhangsprovisorium weg ist)
Danach habe ich das Abendessen (Ofencurry) vorbereitet, ich hatte ja meine kleine Schwester eingeladen zum Essen und freute mich schon sehr auf sie (und das Essen, ich war den ganzen Tag heute sehr, sehr hungrig).
Als alles mit Timer versehen bereit stand, räumten wir den Junkyard im Speicher wunderbar sortiert (ich habe alles beschriftet, es wird nie wieder gelten "Ich find kein neues Deo!") in die neuen Badschränke ein
und als ich fast fertig bin und so überlege, wo und wie ich Nagellack, Schmuck und meine Haarfärbesachen verstaue, muss ich auf einmal nicht mehr weiterdenken, es klingelt nämlich das Telefon und zwar ruft Q. an. Mir ist schon klar, dass NICHT alles ok ist, sonst würde er nicht anrufen, aber seine Stimme klingt nicht nach: "Ich habe mir mein Sprunggelenk 4x gebrochen" oder "L. ist auf der Notfallstation". Er ruft an "damit wir morgen dann keinen Schreck kriegen", er hat sich nämlich mit dem Messer beim Mittagessen in die Hand gestochen, es hat geblutet ohne Ende, war richtig tief, sie haben einen Druckverband gemacht, es blutet nicht mehr, tut nur mittelweh, also alles ok, jetzt ist gleich Fightgame, morgen dann Baumklettern, wollte nur Bescheid sagen. Ich weiss ja, welche Messer er hat, wie scharf die sind, und vor meinem inneren Auge hat er sich die Hand durchstochen und das jetzt mit einem Lumpen und Moos umwickelt und aaaaaaaaah, nein. Wir klären, dass ich mit dem Rad schnell hochgefahren komme und dann schauen wir mal und je nachdem kann er bleiben oder halt mit runterkommen, wir gehen in den Notfall, evtl nähen und wenn alles ok ist, kann er wieder raufgehen.
Ich lasse also mein Haarfärbezeug stehen, verschiebe meine Schwester auf eine Stunde später oder vielleicht gar nicht, bitte sie aus medizinischer Sicht ein bald zu schickendes Foto auf Nähbedarf zu überprüfen, packe Kompressen, Desinfektionsspray und eine Bandage und radle so schnell wie noch nie in den Wald.
Als wir die Hand auswickeln, bin ich eigentlich direkt beruhigt: es ist nicht soooooo tief, v.a. nicht durchgestochen oder in der Nähe irgendwelcher Knochen, aber gerade als ich sage und meiner Schwester schreibe "Passt eigentlich, oder, reicht auch morgen zum Arzt?!" meinen Q. und sie synchron: "Ich würde es aber trotzdem lieber anschauen und saubermachen lassen".
Und so verabschiedet sich Q. von seinen Teilnehmern (eieieieieie, Vorbild, Messerführerschein und so) "bis gleich", wir spazieren durch den Wald bis zu seinem Rad, packen daheim (wir haben ja Notaufnahmenerfahrung) Snacks, Kindle, Powerbank ein und fahren ins Nachabrstädtchen.
Und da geht es dann unglaublich schnell, wir konnten uns gar nicht im Warteraum häuslich einrichten, da kamen schon zwei Pfleger ("Aaaaaaah, wir dachten schon von der Beschreibung, dass das ein Pfadi sein muss!"), die sich alles erklären liessen, Impfpass und Messer zeigen liessen und uns an die Ärztin übergaben. Auch die hatte Pfadihoistory (ich habe das Gefühl, 95% aller Personen, die in der Schweiz einen medizinischen Beruf ergreifen, waren selber mal Pfadi), untersuchte alles genau (beim Verband abpokeln und dann alles drücken und ziehen wurde Q. dann auf einmal ein bisschen blass um die Nase), machte sauber, steristripte und verband richtig, richtig gut "damit das bis morgen abend untendrunter sauberbleibt", drückte Q. noch eine Portion steriler grosser Pflaster für die Pfadiapotheke in die Hand ("die sind doch immer aus!") und schon waren wir wieder draussen. Leider nicht rechtzeitig für Spaghetti mit Tomatensosse im Wald, aber wir hatten ja genug Curry für eine Kompanie im Ofen. Also: haben wir alle gemeinsam bei uns gegessen und dann radelte Q. durchs Dunkle wieder zurück in den Wald, es geht ja gleich das Fightgame los (well...... das ist das, was L. im Juli in die Notaufnahme gebracht hat, aber naja, das muss wohl so.)
Wir werden jetzt nach der Dusche noch die Badewanne einweihen und morgen: ausschlafen. SO WAS VON!
1 Kommentar:
Zur IKEA-Frage: Ja, gibts in Frankfurt am Main auch. Neben den obligatorischen Zebra- und Audrey Hepburn-Drucken kann man hier auch Skyline-Bilder bekommen.
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