120623 Zu viel
Gestern abend hatten wir noch ein lustiges Erlebnis: kurz bevor wir ins Bett gehen wollten, hörten wir draussen lautes Katzenkampfgeschrei und sind, wie die anderen Katzenbesitzer auch übrigens, mal rausgegangen, gucken. Wir haben keine Raufhändel mehr gesehen, nur eine kleine Katze (die, die mal bei uns Igelfutter snacken kam) trollte sich. Einen Weg weiter sass eine WINZIGE Katze unter einer Laterne, also babywinzig, leider flitzte sie ins Gebüsch, als wir sie angucken wollten. In dem Moment kam Sansa aus dem Gebüsch gesprungen (ich habe sie daheim nach dem Fressen von >150g Feuchtfutter gewogen: sportliche 2.7kg) und in unserem Kopf hat sie dort vorne jetzt eine Art Fightclub der kleinen Katzen (Irgendwas wie Microfeatherweight oder so) aufgezogen, wo man auch vor allem mit Anschreien und Aufplustern kämpft.
Start in den Tag dann heute um sechs für alle bisschen zäh, das Wochenende sitzt uns in den Knochen.
EIne Sporteinheit und anschliessendes Duschen machte mich wenigstens wach. Als ich mich danach im Homeofficebüro einrichtete, kam Jonny dazu und ich sah, dass er an zwei Beinen mehrere fast haarlose Stellen hatte und blutige Stellen drunter. Er putzte sich und es kam noch mehr zum Vorschein. Anscheinend ist er in einen Kampf geraten, in dem mehr als Anschreien gemacht wird.... ich habe zur Sicherheit Bilder an meine Tierarztschwester geschickt (ich bin ja seit den Abszessen durch "In den Kopf beissen" vom Nachbarskater ein bischen paranoid), die anbot, nach ihrem Arbeitstag bei uns vorbeizukommen und das mal anszuschauen. (Jonny hasst ja Autofahren und Tierarzt wie die Pest, incl Panikdünnschiss in die Katzenbox unterwegs und es ist tatsächlich keine leichte Entscheidung, wann es sein muss und wann eben nicht, weil "einfach zur Sicherheit" halt immer mit unendlichem Stress für das Tier und, wenn ich ehrlich bin, auch für uns einhergeht.) Er blieb den ganzen Tag freiwillig zu Hause, das ist sehr untypisch (passiert nur, wenn krank oder eben im Kampf verloren) und in meinem Kopf wurde alles immer schlimmer. (Auflösung: er ist jetzt lustig rasiert an mehreren Stellen und es ist alles oberflächlich und harmlos. Und ich offiziell ein Helikopter-Purrent.... DANKE fürs Anschauen und Beruhigen!!!!)
Dem Hübschen ging es heute auch nicht gut (nicht wegen irgendwelcher Raufhändel) und abgesehen davon, dass er mir halt einfach leidtut, wenn es ihm nicht gut geht, ging auch da wieder mein Kopfkino los. Was, wenn es Corona ist? Was, wenn er nicht nach China kann? Was wenn er und wir und alle jetzt richtig krank werden?
All das (und die Gedanken, was alles diese Woche noch ansteht und erledigt werden muss und überhaupt) versetzte mich in eine solche innere Unruhe, ich nehme an, wenn man mich an unseren Wchselrichter angeschlossen hätte, hätte ich genug eingespeist, um unser Auto wieder voll zu laden.
Teils habe ich das mit Arbeit kompensiert (war aber nicht die effizienteste Person der Welt heute), teils mit Erledigungszeug (Wäsche, Spülmaschine, Wäsche, ich habe einen grossen Ikea-Warenkorb für Click&Collect gefüllt, weil Q. eine zusätzliche Kommode braucht, ein Wäschekorb kaputt ist, gestern ein grosser Glaskrug kaputt ging, Q. einen neuen Matratzentopper braucht, Sie sehen, was ich meine?), teils mit körperlicher Arbeit (der kaputte Wäschekorb ist jetzt ein Tomatenbeet, dafür habe ich Erde, und weil ich grad schon mal dabei war, auch noch Regeneriersalz aus dem Baumarkt geholt und OIDA, sind 25kg-Säcke schwer!).
Trotzdem war ich nach dem letzten Meeting um halb sieben so emotional durch, dass ich am liebsten einfach geweint hätte. Mein Plan für sowas ist ja: stur weitermachen. In dem Fall: Abendessen machen, Kinder immer noch freundlich an ihren verdammten Teil des Haushalts und überhaupt Aufgaben erinnern, und vorbereiten, was vorzubereiten ist. Aktuell: Zimtschnecken für den Kuchenverkauf am Samstag, wo ich am Freitagabend auf unserem Firmensommerfest sein werde, obwohl ich mir gar nicht vorstellen kann, nach dem letzten Termin am Freitag nicht einfach umzufallen und einzuschlafen, also keine Zimtschnecken backen werde, sondern halt heute vorbereiten und einfrieren und dann gibt es am Samstag in Basel am Aeschenplatz lauwarme frische Zimtschnecken zu Gunsten des Trupp 13 am Jamboree, nur falls jemand mag.
Grosse Freude: der monatelang unauffindbar verschollene Milchschaumintensitätsregler unserer zweiten Kaffeemaschine ist wieder aufgetaucht. In der Schublade mit den Kaffeelöffeln, in plain sight sozusagen. (Wann immer jemand bei uns was sucht, ist es in 100% der Fälle "da wo es hingehört" und/oder "Auf Augenhöhe". Diesmal auch fast)
Meine Tierarztschwester kam nach einem eigenen langen Tag vorbei und nahm mir einen (jajajaja, ich weiss, selber schuld, wenn man sich so reinsteigert) grossen Teil meiner Sorgen ab. Der Hübsche ist auch wieder okayer und mit der Entcheidung, den Sport heute sein zu lassen, im Reinen, es wird wohl alles irgendwie werden. Wie immer halt.
Jetzt gehe ich Zimtschnecken rollen und lasse Ihnen noch ein paar Bilder vom Wochenende da:
1 Kommentar:
so geil wie l. einfach stoisch weiter aufs handy schaut :)) respekt!
Kommentar veröffentlichen