060623 Blutspenden und Nerven
Meine Güte, was ist denn los zur Zeit? Ich schlafe ja nie wirklich richtig gut, aber zur Zeit ist es wirklich ein Graus. Alle halbe Stunde aufwachen, hochschrecken, unspezifische Sorgen und Ängste und weiss der Geier was (heute einmal allerdings auch: eine kleine Katze fällt im Schlaf von ihrem kleinen Wellpappekatzensofa und ist höchst erschrocken. Ich auch).
Zum Frühstück (zugegeben wie immer) ein (Hafer)Milchkaffee mit doppeltem Espresso drin und zwei Scheiben Honigzopf. Dann ging es mit dem Rad diesmal erst nur zum Werksareal vor Ort, ich hatte ja eine Blutspendetermin. Diesmal lief alles glatt, nicht wie letztes Mal, wo ich wegen Fieberbläschen heimgeschickt wurde und dann am nächsten Tag Corona hatte. Allerdings hatten sie auch aufgeschrieben, dass ich beim letzten Mal spenden dort fast umgekippt wäre, also wurde ich extra beaufsichtigt und betüdelt. Es ist schon irgendwie lustig, beim Angezapftwerden selber merke ich gar nichts (ausser, dass die doch recht dicke Nadel ein bisschen zwickt, beim Aufstehen direkt wird mir schwummrig. Der Hübsche hatte mich ja schon für verrückt erklärt, dass ich danach erstmal 13km radfahren wollte. Aber: das ging erstaunlich easy und problemlos (bis darauf, dass ich auf dem Radweg neben der kleinen Hoppelstrasse von einem random Autofahrer darauf hingewiesen wurde, dass ich "junge Frau" mit meinem schnellen Velo nichts auf dem menschenleeren Radweg zu suchen hätte. Als ich kommentarlos auf die schmale Hoppelstrasse gewechselt habe (vor ihm), war es ihm dann auch wieder nicht recht, dass ich nicht im schlaglochübersäten Bankett fuhr, sondern halt auf der rechten Seite der schmalen Strasse. Und ihm beim Überholversuch auf Tuchfühlung darauf hinwies, dass er 1.5m Abstand halten müsste. "Nicht frech werden, junge Frau" fand ich dann ein bisschen lustig und meinte: "Augen auf die Strasse, alter Mann, sonst muss ich leider eine Anzeige wegen Verkehrsgefährdung und Nötigung machen" und naja, vielleicht haben sie mir mit dem halben Liter Blut auch die Angst und das Kuschen abgezapft. Er hat mich aber nicht von der Strasse gedrängt und irgendwann war ich dann im Büro, respektive erstmal vor dem um diese Uhrzeit schon total vollen Radlständer. Ich traue mich nicht, mein schweres Ebike in eins dieser Überkopffächer zu lupfen, also habe ich es verboten aussen am Ständer angeschlossen, war eh schon grad so im Krawallomodus.
Ab dann wurde es ein ganz friedlicher, beschaulicher Tag und während ich noch so dachte, es wäre fast ein bisschen ein Anflug von langweilig und daheim könnte ich immerhin in so einer Phase Wäsche auf- oder abhängen oder so, da kam schon die Einladung für das Meeting mit Legal und Compliance für morgen. Und als ich daheim dann (kaum habe ich mich beim Haupt-IT-Desk über die gmail-Sache beschwert, geht sie wieder. hm) nochmal kurz in meine Mailbox schaute, erwartete mich eine richtige Überraschung: ich muss morgen bei einer Behördeninspektion einer Partnerabteilung eins meiner Produkte vorstellen. Upsi. Ich habe schon lang nicht mehr bei einer Inspektion präsentiert und in dieser Rolle noch gar nicht. Aber: wird schon werden, dann habe ich heute nacht wenigstens einen richtig guten Grund zum schlecht schlafen!
Das Blutspenden habe ich übrigens zwischendrin durch ganz krasses Ohrensausen gemerkt und lustigerweise beim Warten (im Stehen an die Wand gelehnt) auf mein Lunchdate. Ich war wirklich am Abwägen, was peinlicher wäre: mich in der Wartezone auf den Boden zu setzen oder nicht und zur riskieren, dort umzukippen. gsd kam er da grad und es ging Richtung Spargelquiche. Heimradeln war wieder easy.
Daheim hatten die Kinder ihre Gear-Pakete mit Jamboree-Ausstattung bekommen. Es gab zwei richtige Unboxing-Events und lustigerweise sind sie am begeistertsten von dem am wenigsten pfadilike-Gegenstand, nämlich einem Knirps. In Orange. Mit Edelweissrand.
So. Dann werde ich jetzt mal duschen, dann ordentliche Inspektionsklamotten für morgen raussuchen und dann nochmal genau nachlesen, was ich da letztes Jahr approved habe :-)
(Sonst so: interessant, wie langsam man manchmal schaltet. Der Begriff "Gaslighting" ist mir ja seit langem geläufig, aber es ging bis heute, bis mir klar wurde, dass genau das mit mir gemacht wird/wurde respektive versucht wird, zu machen.... Hm.)
1 Kommentar:
Gaslighting? Liebe Frau Brüllen, wer traut sich das denn??? Und was ist eigentlich aus dem vor Ostern verschobenen Meeting mit den 3 Kollegen geworden, die nicht alle kommen wollten? LG, Maggie
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