Freitag, Februar 17, 2023

170223 Hände hoch, Skiferien

Gestern abend habe ich mich nach einem (nicht ganz so frühen wie geplant, weil mich ja mein Chef nochmal erwischt hat) früher als normalen Feierabend hingesetzt und die bisher nur in meinem Kopf feststehende Islandreise für den Hübschen und mich festzuzurren. Heute nachmittag bin ich nun final fertig mit Buchen von Reise (Flug, Mietauto, Fähre) und Unterkünften und dem Herzstück, dem, drumroll, 4 Tage Kayaktrip um die Halbinsel Hornstrandir (bisschen Risiko, weil sich das natürlich an dem Kayakcamp in Kanada 2019 messen lassen muss und das ist schwer zu erreichen und unmöglich zu toppen. Ich habe auch einen Heidenrespekt davor, ob ich das konditionsmässig wohl schaffe. Ist nämlich nicht der Familytrip, wo man sich ein Teeniekind ins Zweierkayak holt, sondern nur Erwachsene und jeder allein im Kayak. Und das, wo ich doch so schlecht im steuern bin. Ich bräuchte ein Kayak mit Mario Cart Schlausteuerung!).

Das Autobuchen war ein bisschen sehr lustig. Erst habe ich gedacht: ach, komm, wir machen keine Experimente, ich bleib bei Europcar und ich reserviere uns einen Q5, das ist vllt bisschen zu viel, aber Westfjorde sind Westfjorde und was kostet die Welt. 

Naja. Was die Welt kostet, weiss ich nicht, aber ein Q5 für 14 Tage Hauptsaison statt einer knappen Woche Nebensaison kostet fast so viel. Ich habe also nochmal gestartet und erst bei anderen "Family owned" car rentals geschaut, die zT auch von Island-Influencern (ich ahne, dass die gar nicht in allen Insta-TLs so vorherrschend sind wie in meiner) sehr promoted werden. Wenn man sich die Reviews anschaut, nicht ganz zu recht und ich habe keine Lust in den Westfjorden mit kaputtem Auto und ohne Hilfe festzusitzen.

 Also zurück zu Europcar, aber halt kleiner. Ein SUV/Jeep/Allrad-Auto möchte ich unbedingt, weil: Westfjorde. Ich fand also den Suzuki Jimny (or similar), der sieht aus wie ein richtiger Jeep, nur in klein. Allerdings steht in der Beschreibung nicht 4WD dabei, wie bei vielen anderen (viel teureren) Autos. Ich habe also gegoogelt und Wikipedia sagt, Jimnys gibt es nur noch MIT 4WD. 

Zur Sicherheit schreibe ich die Kontaktadresse bei Europcar an und lande beim Service in Kloten /CH. Dort wird mir gesagt: "Wenn 4WD nicht in der Beschreibung steht, hat es auch kein 4WD". Hmpf.

Ich schaue weiter und es wird immer teurer und unjeepiger und dann steht beim Q5 auch nicht 4WD und das hat der definitiv.

Ich suche mir also die Kontaktadresse von Europcar Keflavik raus und frage nochmal nach. Bryndis antwortet mir: "Of course the Jimny has 4WD and is perfectly suited for F-roads".

Ich frage nochmal nach, ob auch "or similar" 4WD haben ("Yes, of course") und ob das auch so ist, wenn in der Beschreibung NICHT 4WD steht ("I don't know, why it does not say 4WD when entering the booking tool via the .ch page, but it definitely has 4WD and is listed like this on our .is page"

Also: Baby-Jeep Jimny it is, ich habe die Konversation mit Bryndis der Buchung beigelegt. Nur für den Fall.

Ansonsten: fast schon entspannter Arbeitstag mit ein evtl etwas verfühtem "Lessons learned from flu season 2022/23"-Meeting, in der Schweiz sieht die Influenza-Entwicklung nämlich so aus:



Upsi.


Jetzt: Ferien. (Wir fahren am Sonntag mittag, das wird alles sehr, sehr entspannt. Muss es eh, der Hübsche hat immer noch Herzflimmern, es ist ein bisschen doof.)


Passend zu meiner Shopping-Spree:

Die Kaltmamsell fragt (sich), wovon die Leute so leben. Bei mir ist das einfach und langweilig: von meinem Gehalt (Schweizer Pharmaunternehmen, 20 Jahre Berufserfahrung, nicht 100% geradlinig, d.h. Branche gewechselt, zwischendrin Teilzeit; Gehalt besteht aus Fixanteil und jährlichem Bonus, der sich wiederum aus einer abenteuerlichen Kombination aus Gehaltsstufe, Departmentleistung, Divisionsleistung und Konzernleistung zusammensetzt). Der Hübsche und ich haben ein gemeinsamens Konto, auf das alles rauf und von dem alles runtergeht. Wir sind in der mehr als komfortablen Lage, dass wir vermutlich auch mit einem unserer beiden Gehälter auskommen würden, ohne uns einzuschränken. Was dann wegfiele, wäre das enorme Sicherheitsgefühl, das einerseits durch das angesammelte Finanzpolster herrührt als eben auch von der Tatsache "Wenn einer von uns warum auch immer morgen nicht mehr arbeiten kann, ist das finanziell kein Drama." (Absolute Summen zu nennen zögere ich übrigens, weil Gehälter und Kostenstruktur in D und CH absolut nicht vergleichbar sind und ich davon ausgehe, dass das ungläubige Staunen meinerseits über deutsche Gehälter andersrum genauso stattfinden würde und das möchte ich nicht anfeuern.)

Hintergründe bei uns: wir haben unser Haus 2007 gekauft zu sehr guten Hypothekenzinsen. Abgezahlt ist es nicht, in der Schweiz ist es so, dass sich abbezahlen steuerlich überhaupt nicht lohnt, bevor man in Rente geht. In mir jault es immer, weil "MAN SOLL KEINE SCHULDEN HABEN!!!", aber wir machen es wie alle Schweizer und werden das en bloc abbezahlen, wenn wir in Rente gehen, auch wenn es mich verrückt macht, parallel Hypothekenzinsen zu bezahlen und Geld auf das Abzahlkonto zu packen. Wir haben dank elterlicher Unterstützung unser Studium ohne parallel arbeiten zu müssen oder Bafög beendet und sind dementsprechend ohne Schulden ins Arbeitsleben gestartet. Und halt beide auch in hochbezahlten Berufen, so dass wir die Anzahlung fürs Haus aus eigenen Mitteln leisten konnten und nach Start ins Erwerbsleben (= Start Dissertation) nicht auf elterliche Unterstützung angewiesen waren.


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