Donnerstag, Oktober 27, 2022

271022 Me, contemplating wardrobe choices

 Bis heute morgen um 12:14h dachte ich, ich hätte kleidermässig einfach alles perfektestens im Griff. Ich hatte ja heute Grippeimpftermin um 9:12h und nicht nur, weil in der Email drinstand "Bitte denken Sie beider Kleiderwahl daran, dass der entsprechende Oberarm gut erreichbar ist", sondern auch, weil ich noch in guter Erinnerung, wie ich einmal NICHT dran gedacht hatte und mit dem Wissen um eine ungefähr 100 Kollegen lange Schlange vor der Tür, das figurbetonte Strickkleid im Impfzimmerchen ganz ausziehen musste und in unangenehm wenig Kleidung vor dem Impfarzt sass. Und danach wieder ins Kleid reinmusste, was nicht besser geht, wenn man an die lange Schlange vor der Tür denkt.

Ich hatte noch gestern abend überprüft, ob sich das neue hauchdünne Shirt von Intimissimi (ich habe da auf Empfehlung zwei Sets von Hemdchen und U-Boot-Ausschnitt-Shirts in Mettwurstfarben aus Modal / Kaschmir gekauft, die sich in den Händen wie gesponnenes Elfenhaar anfühlen und wenn ich sie trage, muss ich mich aktiv konzentrieren, mich nicht wundzukratzen, weil sie sich für mich anfühlen, als würde ich die rauhe Seite eines Glitzischwamms, der in Juckpulver getaucht wurde, also habe ich nochmal genau geschaut und es gibt welche mit weitem Halsausschnitt, super dünn, und 100% aus Baumwolle oder, wie sie sagen,  "Invisible Supima") über die Schulter runterziehen lässt und ja, tut es. Ich habe sogar ein richtiges Lob vom Impfarzt bekommen, weil ich die Email gelesen habe (naja, das und halt die Kleidersache, nech) und soweit war alles gut. 

Als Hose zu dem Set aus dunkelblauen Hemdchen und Shirt hatte ich eine offwhite Skinnyjeans angezogen, die ich schon ewig nicht mehr angehabt hatte und für die ich morgens noch anerkennende Worte vom Hübschen geerntet hatte, dazu Ankle Boots in verschiedenen Blautönen und ich kam mir richtig gut angezogen vor. Genau bis 12:14, als ich nach dem Mittagessen mit einem Kollegen in der Schlange an der bumsvollen Cafeteria stand, weil ja im Moment lauter F2F-Workshops sind und ALLE MENSCHEN, mit denen ich JEMALS gearbeitet habe, da sind, und mir ein Kollege aus einem früheren Projekt auf die Schulter tippte und mit ganz leiser Stimme meinte: "Du, ich muss dir was sagen! Weisst Du, dass Deine Hose, also, hinten, ich sag mal, noch nicht ganz, aber ziemlich gerissen ist?" und naja, was soll ich sagen, nein, ich wusste es nicht, und "nicht ganz" war ganz schön untertrieben. Dunkelrote Unterbuxe, sehr schöne übrigens, was auch gut war, weil naja, sie hat mehr Airtime gekriegt als vorgesehen.

Es war nicht das erste Mal, es war nicht mal das zweite Mal, ich fürchte, es war nicht das letzte Mal. Immerhin heute am Tag VOR dem wichtigen Gespräch.

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