030522 People-drunk
Was für ein toller Tag!
Radeln: lief gut! Ich hatte in der Früh Handschuhe und Schal an und einen Funktionspulli unter meiner Regenjacke, das war gut, an allen anderen Stellen habe ich ganz schön gefroren. War aber gut, so konnte das Knie gar nicht so anschwellen. Zurück dann nur im Pulli (jaja, auch mit Hose und Schuhen), das war sehr angenehm! Mit dem Ebike ist die Fahrt an sich ja weder richtig lang noch richtig anstrengend, die bisherigen Baustellen sind alle weg und die neuen sind nicht besonders störend. Ich habe die Reichweite RICHTIG ausgereizt (es war nicht ganz aufgeladen) und kam mit nur 1km übrig zu Hause an (wäre kein Drama gewesen, wenn es nicht gereicht hätte, ich hätte ja jederzeit die Unterstützung runterdrehen können, dann hätte es weiter gereicht.
Büro: ich kann das von letzter Woche nur wiederholen: ich wusste gar nicht, WIE sehr ich all diese Menschen in echt um mich herum vermisst habe. Ich habe nicht nur langjährige Kollegen umarmt (haha, wer hat gedacht, die Schweizer-Dreifach-Küsserei würde mit Corona aussterben? Es wird nicht nur dreifach geküsst, sondern sogar vorher richtig fest umarmt), begeistert mit jedem, den ich nur ansatzweise kannte, auf dem Gang geschwatzt, sondern auch mit Leuten, die ich noch nie gesehen habe, einfach weil wir zur gleichen Zeit am selben Ort waren, geredet. Und den Kantinenleuten SCHON WIEDER gesagt, wie sehr ich sie vermisst habe und wie toll es ist, Essen gekocht zu bekommen. (Sie haben eine Engelsgeduld, allen neu zu erklären, wie das mit dem Badge bezahlen schon immer funktioniert, nur kann es keiner mehr)
Es gibt wieder Essen für alle, incl Anweisungen:
Es ist lustig, wir haben von der Standortleitung ja mit auf den Weg bekommen, vermeintliche oder tatsächliche optische Veränderungen der letzten zwei Jahre bei Erstkontakt einfach nicht anzusprechen, ich wurde dafür heute 3x gefragt, ob ich geschrumpft wäre und "dem Bein geht es wohl noch nicht ganz gut, hm?", weil ich... nach letzter Woche heute zum zweiten Mal seit jemals eben Sneaker im Büro anhatte und nicht wie sonst immer recht hohe Absätze. Das ist next Level, heute bin ich erstmal froh, dass ich es mit dem Rad hin und zurück geschafft habe.
Es ist übrigens schon nicht so, dass wir jetzt alle stumpf zu dem zurückkehren, was wir vorher gemacht haben, dazu haben die letzten zwei Jahre auch anders zu gut funktioniert. Ich musste sehr lachen, als wir heute die Logistik für ein Steering Comittee Meeting mit einem externen Partner geplant haben. Früher (TM) wäre es überhaupt keine Frage gewesen, dass man das F2F vor Ort macht, das bedeutet Transatlantik-Flüge für ca 50% der Menschen und innereuropäische Flüge für nochmal 40%, egal, wo man es macht. Die externen Partner geiern seit über zwei Jahren auf "aber nächstes Mal dann vor Ort, wie schön", unsere Antwort ist eher so "....mhmm, let's see, wenn es die Regelungen und Infektionszahlen erlauben" gewesen. Das gilt jetzt ja nicht mehr, aber von uns möchte KEINER für ein halbtägiges Meeting mehr als 20 MInuten anreisen (das wäre ich, ich würde zu meiner Kollegin in den Turm radeln), von den anderen .... möchten ALLE zu uns kommen. Mhm. Wir werden sehen, wie das wird.
Katzen: huh, da hat uns Sansa heute ein bisschen nervös gemacht! Sie ist ja sonst immer wieder mal daheim und eher in kurzen Portiönchen draussen unterwegs, auch nie wirklich weit (also: in den letzten ein, zwei Jahren). Heute ist sie, kurz bevor unsere Putzfrau kam, verschwunden und den ganzen Tag nicht wieder aufgetaucht. Der Hübsche hat sie auf dem extended Heimweg nicht getroffen, ich habe dann, nachdem ich das Rad an den Strom gehängt hatte, eine ausgiebige Runde gemacht (laut Uhr nochmal an die 8000 Schritte) und war schon ein bisschen arg besorgt, als sie mich, während ich mich mit einem Kollegen (und dessen Hund unterhielt, von einem Baum aus mehr oder weniger ansprang. (An dem Baum waren der Hübsche und ich vorher schon dreimal vorbeigegangen). Sie hatte offensichtlich einen tollen Tag, dunkelgraue, dreckige Pfoten, viel Grassamen im Fell und noch keine grosse Lust, heimzugehen. Phew.
Q. kam vom Ausflug aus dem Technorama zurück, war wohl super. Morgen geht es zu unserem früheren Arbeitgeber in einen Produktionsbetrieb, beziehungsweise: der Betrieb ist noch der gleiche, die Firma ist die, bei der wir uns mit ganz viel Absicht nach der Doktorarbeit so ziemlich als einzige im deutschsprachigen Raum NICHT beworben haben, die dann aber unseren eigentlichen Arbeitgeber gekauft haben. Man kann abschätzen, WIE gut wir diese Zeit mittlerweile verarbeitet haben, anhand folgender Aspekte: ich habe Q. angeboten, ihm eine Liste an Fragen zu geben, die er stellen könnte, damit es kein awkward silence gibt. zB:
Wie kommt es, dass Sie diesen Standort hier noch nicht wie alle anderen in der Schweiz geschlossen haben und die Leute entlassen haben? oder
Wie läuft es denn eigentlich in Sachen SHE, ist das hier besser und sicherer als auf Ihrem Hauptstandort? oder
Wie läuft es so mit der totalen Rückwärtsintegration und russischem Öl und Gas?
Q. wollte übrigens keine Fragenliste.
Der Hübsche hingegen hat das Einverständnisformular für Q. unterschrieben und nicht "Hahahaha, still here, better job than ever!" druntergeschrieben, aber mit recht viel Kugelschreiberdruck da Logo-Quadrat ausgemalt und ganz trocken gemeint: "Das macht sie immer wahnsinnig, wenn man das macht. Mit dem Logo macht man keine Witze."
Nun ja.
Jetzt werde ich mein müdes Bein in der Badewanne ein wenig ausruhen, das hat es verdient.
Gegessen:
Marmeladenhefezopf
Samosas mit Reis, Dal und Gurkenrajta und Salat
ein Workshop-Luxemburgerli
Zitronentortellini mit Kräutersosse und so
Gelesen: "Nebenan"
Gesehen: "Ozark"
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