170321 Pyrrhus-Sieg
Vorbei mit der guten Morgenerziehung bei den Katzen, aber zwe Tage schlafen bis 5:50h ist ja auch genug, da kann man gern wieder mit fünf anfangen mit geweckt werden.
Ich bin tatsächlich auf dem Weg zu einer Morgensportlerin, vielleicht ist das ein Weg aus dem Dilemma eines early birds mit Abendmeetings, ich kann ja eben erst abschalten, wenn alles erledigt ist, also zwischendrin mal Pause machen, ist für mich keine Option.
Heute also wieder kurz vor sieben nach Birchermüesli, Kaffee und Bauchmuskeltraining auf den Crosstrainer geschwungen, ordentlich gekeucht und geschwitzt, dann frisch geduscht für einen letzten Tag am Küchentisch, weil ja ab Montag Q. hoffentlich wieder in die Schule gehen kann. Quatsch, "VORletzten", Quatsch, "vorvorletzten Tag", weil es ist ja IMMER NOCH NICHT ANSATZWEISE FREITAG.
Zwei grosse Themen hatte ich für heute mit jeweils zwei Zielen:
1. Thema: eine Riesentabelle für unser Squad fertigstellen und nutzbar für die Vorstellung am Dienstag zu machen
1. Ziel: fertig kriegen, mit dem Squad abstimmen check
2. Ziel: jemand anderes präsentiert das am Dienstag. Ich habe ja nun überhaupt kein Problem damit vor grosser Runde zu präsentieren, aber halt am liebsten schon auch Themen, die ich mag und wo ich stolz auf das bin, was ich vorstelle, oder, wenn es nicht so toll ist, es wenigstens mit dramatischen Bildern und Witzen zu pimpen. Dieses Thema ist nichts von alledem, sondern einfach tödlich langweilig. )Ah, beim Nachdenken ist mir aber grad ein Witz für die letzte Zeile der Tabelle eingefallen. Wenn alle bis zum Schluss durchhalten, dann gibt es eine Belohnung.) Wir sind 7 Leute im Team, davon 2 extrem extrovertiert, eine je nachdem, der Rest ist sehr schweigsam. Der Hübsche fragte heute: "Ah, dann sind Eure Meetings also Dialog vor Publikum?" und ja, von diesem Standpunkt her bin ich praktisch bereit zum Podcasten. (Lol, as if) Naja, dementsprechend sind es immer die gleichen zweieinhalb, die in grosser Runde präsentieren, und zwar nach Einigung und Absprache im Team, aber ich finde das nur so mittel, weil ich schon das Gefühl habe, mich in dern Vordergrund zu drängen, obwohl das definitiv nicht so ist. Heute also stand die Frage wieder im Raum und ich wünschte mir, ich hätte des Hübschen Tipp zum Schweigenaushalten schon vorher gehabt: "Einfach in einem anderen Fenster was aufmachen, was dich echt interessiert, dann schalte dich stumm, und lies einfach. Irgendwann kommt dann schon was." Ich habe die Entscheidung mal auf morgen vertagt, aber ich bin nicht besonders optimistisch.
2. Thema: Den Hintergrund einer mir zugeteilten Aufgabe klären
1. Ziel: Thematisch klären, um was es geht: check
2. Ziel: deutlich machen, dass das WIE in diesem Fall echt nicht geht (check), dass ich ausserdem die falsche Ansprechpartnerin bin (check) und dass ich das definitiv nicht machen werden (hahahaha, voll in die Hose gegangen, ich war sehr verwundert, mich selber sagen zu hören, dass ich das halt jetzt in Gottes Namen unter Protest mache, aber definitiv mich mit der Lösung des Problems nicht befassen werde, weil ICH kein Problem habe.)
Naja, geht so, vom Erfolgsfaktor her.
Sonst: ich habe das Gefühl, in den allermeisten von uns steckt verschieden tief vergraben ein Querdenker oder eher Verschwörungstheoretiker. Wenn ein bestimmter Level an Ungemach, gepaart mit Hilflosigkeit und gefühlten Gutinformiertsein erreicht ist, springt er raus, wetzt die Mistgabeln, stülpt den Aluhut auf und erklärt den kinderbluttrinkenden "Da oben" den Krieg. Und da ist es tatsächlich egal, aus welchem politischen oder gesellschaftlichen oder Bildungslager man kommt, ich habe das schleichend bei den verschiedensten Menschen, denen ich wie auch immer im Internet über den Weg laufe oder schon teils sehr lange folge (echte Menschen treffe ich ja nicht), beobachtet. Den letzten Stein des Anstosses gab bei vielen das Aussetzen der Impfung mit dem AstraZeneca-Wirkstoff. Tatsächlich ist Twitter und Instagram (zumindest in den Stories) seitdem für mich unerträglich, weil ich tatsächlich keine mentalen Ressourcen und zeitliche Kapazität habe, dagegenzuhalten, auf der anderen Seite aber auch nicht drüber weglesen kann, wie Leute die ich, wie sage ichs, eigentlich sehr schätze / einmal sehr geschätzt habe? solchen populistischen Bullshit von sich geben, der mit einem minimalen Schritt zurück gefährlich nah an "Die da oben wollen uns nur einsperren und mit Masken entmenschlichen" ist. Ich möchte die tatsächlichen Äusserungen gar nicht wiederholen oder zitieren, das macht mich einfach sehr, sehr traurig, da so viele Leute zu verlieren, die mir tatsächlich mal was bedeutet haben.
Naja, Gottseidank habe ich so viel Arbeit, da ist gar nicht viel Zeit zum traurig sein.
Gegessen:
Letztes Birchermüesli
Salat mit chevre chaud, Brot
Süsskartoffelstrudel mit Joghurtdip und Chicoree-Orangensalat (mit L. gekocht, das wird jetzt durchgezogen)
Gelesen "Das Geheimnis von Zimmer 622" (Let's see, bei den Joel Dicker Büchern ging es immer relativ lang, bis ich entweder total gehooked war oder mir eingestehen konnte, dass das echt fad ist und vermutlich nicht mehr anzieht)
Gesehen: "Das Team" (lol, NOCH 2 Folgen, wie lange wollen sie denn das noch auswalzen?), "Agents of Shield" (wir sind mit den Kindern mit "Life in Pieces" durch, das ist wirklich schade) und "You"
Stressleveldurchschnitt gestern: Akku war leer, passt ganz gut
Selbstbeweihräucherung: Immerhin alles ordentlich erledigt bekommen, mit der Vermarktung respektive dem unangenehme Tasks loswerden muss ich noch besser werden
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