Samstag, Januar 04, 2020

041020: Cooking down memory lane

Also. Wir hatten ja früher nix, also auch keinen Hauswirtschaftsunterricht (also: den gabs schon, als freiwilligen Wahlunterricht, aber der war bei der Handarbeitslehrerin, mit der ich ein schwieriges Verhältnis hatte, und ausserdem war ich mit Theatergruppe, Orchester, dann Tanzen, Trampolin, Klarinette, Klavier und diverse Kammermusikgruppen dann doch ausgelastet), und so konnte ich beim Ausziehen: Spiegeleier, Schinkennudeln, Mayonnaise und Geflügelsalat (für eine Vorgangsbeschreibung vor allem theoretisch, wie auch Fahrradreifenflicken), Avocadocreme,  Schnitzeln, Semmelknödel, arme Ritter, Zwetschgendatschi und Marillenknödel. (und damit bedeutend mehr als der Hübsche, sei an dieser Stelle gar nicht wertend angemerkt), den Rest habe ich mir aus Kochbüchern und durch Ausprobieren selber beigebracht. (Was ich immer noch nirgends gefunden habe: das Rezept für "Bleicher Johannes", das war ein Dessert, das es bei meinen Grosseltern gern mal gab, eine weisse, schaumige Creme, irgendwie waren auch mit Aprikosenmarmelade zusammengeklebte (?) Löffelbiskuits involviert und es gab eine alkoholfreie Variante für dieKinder, und "Selchsuppn", das war eine weisse Suppe mit Croutons drin (immer angebrannt), irgendwie ausgekocht aus eben Gselchtem, aber naja, das hat sich ja eh irgendwie erledigt.)
Zu den ersten Rezepten, die ich mir selber beigebracht habe, gehört eine vegetarische Gemüselasagne. Der Hübsche hat ja aktuell auch den Vegetarismus/ Veganismus für sich entdeckt, und wir sind einerseits am Durchprobieren von Fleischersatzstoffen (vor allem für die Kinder, für mich und auch den Hübschen mittlerweile muss nichts so tun als ob), aber weil die alle irgendwie so mittel sind, ist dem Hübschen eingefallen, dass ich FRÜHER ja IMMER diese eine Lasagne mit ohne Fleisch, aber scharf und irgendwie mit Zucchini? gemacht habe. Ich erinnere mich noch ziemlich gut dran, wie ich auf der Suche nach einer vegetarischen, aber nicht langweiligen Basis für eine Lasagne in einem ... Pastabuch eine scharfe Sosse mit Zucchini (der Inbegriff von langweilig), Mais, Paprika, Tomaten und Chili gefunden habe und daraus eine Lasagne gebastelt habe. Ich habe das persönlich in "ewig her", also vor Basel, das muss dann in der Münchner Wohnung gewesen sein... einsortiert. Dort hatte ich ungefähr vier Kochbücher, eins davon so ein blaues "Pasta"-Kochbuch, aus so einer Reihe, wie sie für, ich glaube 10 Mark beim Hugendubel im Ausgangsbereich lagen. Das habe ich heute noch, aber ..... da ist kein solches Rezept drin. Ich mache Pasta Puttanesca und die Limettenspaghetti mit Lachs und Sellerie immer noch so wie da drin, ich glaube auch, Bolognese, aber DIE Sosse ist da nicht drin. Beim Durchforsten meiner etwas unmässigen Kochbuchvorräte entdeckte ich ein zweites Pastakochbuch dieser Art, aber auch da: nix.
Egal, ich habe diese Lasagne oft genug gemacht, ich habe sie auch aus dem Gefühl hinbekommen, der Hübsche und ich fanden sie immer noch lecker (die Kinder bekamen klassische Lasagne mit "Pflanzenfleisch", damit haben sie sich auch abgefunden). Was definitiv anders ist als FRÜHER: ich habe seit geraumer Zeit einen Raspelaufsatz für die Kenwood-Küchenmaschine, da habe ich die Zucchini heute mit geraspelt, anstatt wie FRÜHER auf der Ikea-Vierkantreibe, und ausserdem haben wir keine fertigen Lasagneplatten mehr im Haus, sondern ich habe sie aus dem Pastamaker rausgelassen.
Während ich also so mit dem Hübschen zusammen am Abschmecken war, meinte er: "Hast du das eigentlich nie gebloggt, das Rezept?" und ich dachte mir: "neeee, oder?". Tja, was soll ich sagen: doch, habe ich. 2007. Und FRÜHER war noch weit vor Basel und München, sondern tatsächlich einer meiner allerersten eigenständigen Kochversuche ganz daheim, so mit ungefähr 17. Und jetzt weiss ich auch wieder, wie das Kochbuch aussah: es war ein Hardcover, mit einem eher rose-farbigen Hochglanz-Umschlag, eben auch "PASTA", aber nicht das blaue vom Hugendubel, das habe ich mir gekauft, nachdem ich ausgezogen war, weil ich das rosefarbige nicht mitnehmen konnte.
Anyway: schmeckt heute noch, den Kindern immer noch nicht und man braucht viel mehr Salz als man glaubt und mittlerweile denke ich: Rotwein täte der Sosse besser als weisser. Aus dem Gedächtnis habe ich heute viel mehr Zucchini rein und das Basilikum vergessen. Geht auch.


Sonst so:
Weihnachten in Schachteln verpackt. Das fanden die Katzen viel spannender als 2 Wochen Baum mit Glitzertralalala zur freien Verfügung.
Sauna
Schulzeug

Gegessen:
Waffeln (hatte L. gestern abend zum Frühstück gewünscht)
Bratkartoffeln mit Essiggurken (also: separat, nicht mitgebraten)
Lasagne

Gelesen:
den ersten "Cyrus Haven"-Band aus (macht Lust auf mehr, der Psychologe mit der ultradramatischen Backstory und sein Teenie-Sidekick mit analogem, auch wenn ich tatsächlich die letzte Schlaufe des Whodunnit schon vorher wusste)
"irrfahrt" (beides affiliatelinks) (aktuell trudeln all meine Vorbestellungen ein, das ist immer eine schöne Überraschung)

Gesehen:
"Messiah" fertig (joah. Ich nehme mit: ich bin zu zynisch und abgebrüht und realistisch und zu wenig auf der Suche für jeden Kult. Mich hat der Möchtegernmessias mit seinen Kalendersprüchen, den weichgespülten, ausweichenden Antworten und dem "Mein Pantene"-Haar nur unglaublich aggressiv gemacht. Heidenkind galore).
Als veritabler Ausgleich: "Vikings" angefangen.