Dienstag, Juni 18, 2019

180619: Leichter. Alles

Das Radeln ist diese Woche super, obwohl ich bisher drei der vier Strecken auf der eigentlich nicht so schönen vom Bahnhofsbüro geradelt bin. Ich kann übrigens mittelstolz vermelden, dass ich nach nur drei Jahren endlich kapiert habe, welche Strecke der Kollege, der das wie seine Westentasche kennt, mir mit einer Engelsgeduld versucht beizubringen. (Ich meine "Und dann schaut es aus, wie wenn du direkt ins Coop-Lagergelände fahren würdest, aber glaub mir, da kommst du durch, ich glaube, es ist sogar legal", das war nicht soooo selbsterklärend, aber nach ausführlicher Beschreibung im ersten Jahr ("Und dann kommen so wellblechartige Garagen, da dann links"), Zeichnungen im zweiten Jahr, mit Google-Maps und -streetview abfahren dieses Jahr hat es endlich geklappt.
Auch sonst ist alles ... leichter. Wer hätte das gedacht. Mit weniger Ballast auf der Seele wird die Arbeit zwar nicht weniger, aber sie fühlt sich leichter an.
Zum Mittagessen spontan mit einer Kollegin abgemacht, die ich auf den neuesten Stand bringen musste, aber dafür hatte ich eigentlich keine Zeit und essen müssen wir ja beide. Im Prinzip sind wir beide super im schnell reden, zuhören und essen (es ist immer sehr toll, wenn man mit Leuten ähnlicher Schlagzahl unterwegs ist, da ist dazwischenreden und Sätze vervollständigen und mit Händen und Füssen kommunizieren, wenn der Mund grad voll ist, nicht unhöflich, sondern... passt einfach), aber mit heissem Kaffee und relativ dramatischen Neuigkeiten (aus ihrem Bereich, nicht meinem, ich sitze noch so ein bisschen gemütlich auf meinen Neuigkeiten, von denen bisher nur 4 oder 5 Leute bei der Arbeit wissen und daheim meine drei Jungs. Und eine Schwester. Naja, vielleicht auch doch mehr Leute, als ich dachte) war es dann doch zu viel für meine Koordination und ich schüttete mir eine ordentliche Portion Cappuccino in den Schoss. Eigentlich farblich perfekt passend, aber sah den Rest des Tages halt doch ein bisschen nach "Ups, bisschen Pipi daneben gegangen" aus.
Aber: nicht so schlimm, ich sass den ganzen Nachmittag in Meetings, die tatsächlich sehr, sehr spannend waren. "Das, was jetzt kommt, MUSS hier im Raum bleiben. Die Slides werden danach gelöcht und wenn Eure Linemanager was wissen wollen, schickt sie zu mir.". Holla.
Daheim dann ein Kind mit Mühe aus einer ausgiebigen Wasserschlacht mit den Nachbarskindern gepflückt (das ist DIE perfekte Zeit im Jahr. Es fühlt sich an wie monatelange Sommerferien) und zum erste Dorfschwimmbadbesuch aufgebrochen. Es war noch sportlich kalt (der Rhein hat 17Grad, das Becken ist ein bisschen wärmer, aber noch keine 20Grad), aber was will man machen, irgenwann MUSS es halt sein. Abendessen in der Badi, gemütlich durchs abendliche Dorf nach Hause radeln, morgen um 12 ist Notenschluss (das grosse Kind zieht immer noch mehr super mündliche und letzte Testnoten aus dem Rucksack und ist so stolz! Das kleine hat morgen den letzten Test (Reptilien) und ist sehr nervös, aber auch sehr fit. Gibt ja genügend Eidechsen zum Bestimmen hier.)
Vor dem Schlafengehen durfte der Hübsche dem Grossen noch den lange gezüchteten Undercut kurz schneiden, Q. hat dafür ein bisschen zu störrische Haare, die auch noch irre schnell wachsen und nicht genug Stylingdisziplin und so rennt er immer rum wie ein Knackwurschthund*

Okeee, bisschen styling und ein anderer Winkel beim Fotomachen wäre vielleicht besser. Oder das Kind hat sich unter den Haaren in den letzten Jahren unbemerkt sehr krass verändert. So schaut der doch nicht aus!

Ich freue mich jetzt auf eine Dusche (ganz besonders, weil ich eine neue Bodycreme anfange, die sehr gut riecht ja, so einfach und materiell bin ich gestrickt, aber mei, ist halt auch schon schön, wenn man sich so einfach selber eine Freude machen kann) und dann machen wir "Designated Survivor" fertig. Leider mal wieder so eine Serie, die nicht genau weiss, was sie eigentlich sein will. Endzeitterror-Drama wie 24 oder Homeland oder doch lieber Westwing? Hmpf. Naja.

Gegessen:
Zopf mit Powidl
Mezzeteller
Caesars-Salad

Getragen:
VOR dem Cappuccinoincident

Gelesen:
Stephanie Mailer

Stressleveldurchschnitt gestern: 21 (hat sich nach mehr angefühlt)
Selbstbeweihräucherung: alles wie im Flug erledigt

*kennen Sie, oder? So hiessen Bobtails bei uns früher. "Man muss an beide Enden eine Knackwurscht halten und da, wo es schnappt, ist vorne"