Donnerstag, Januar 10, 2019

Donnerstag, 10. Januar 2019: TWIMC und schon wieder Spülmaschine

No Jonny-Story, Jonny hat verschlafen. War anscheinend sehr müde nach seinem langen Tag im Schnee gestern.
Hier liegt immerhin nach dem hochdramatischen Schneegestöber inclusive Wintergewitter und Sturm gestern noch eine ganz dünne Schneedecke, dazu ist es schön kalt, genau das Richtige, um mich schon morgens glücklich zu machen.
Wie nahezu jeden Tag (ich führe da ein bisschen Buch drüber, weil meine zwei Diasporakollegen und ich eine Meinung dazu haben müssen, ob unsere offiziellen Schreibtische im Turm noch Sinn machen. Jeden Morgen dort oben seufze ich «Aber die Aussicht!», weil das ist halt wirklich grandios. Andererseits sehe ich vom Bahnhofsbüro mit ein bissche Kopfrecken ins Pinguingehege des Zoos, das ist auch nicht ganz schlecht.) wandere ich vormittags ins Bahnhofsbüro (ich liebeliebeliebe die Kälte!), nur um beim Quetschen durch die Vereinzelungsschleuse die Nachricht zu bekommen, dass das Meeting abgesagt wird. Dafür hatte ich dann Zeit für einen Aufwärmkaffee mit den Kollegen.
Der Rock hat zwei Probleme: einen sehr weichen Bund, d.h wenn man irgendwo hängenbleibt, rutscht er einem schneller vom Po als man glauben möchte (Sie ahnen, warum ich das weiss?) und keine Taschen. Aber: ich trage immer hohe Stiefel dazu, in denen kann ich zB Handy und Lippenstifte  unauffällig transportieren

Zum ersten Mal den Auftrag bekommen, eine MAH-declaration according to EU variation guideline für die Behörden zu schreiben (*winkt zu Frau Rabe*) und Gottseidank habe ich erstmal eine Rundumfrage bei den Kollegen gestartet, ob sie sowas schonmal gemacht haben. Ich sah vor meinem inneren Auge nämlich eine Art Doktorarbeit mit dröflzig Millionen Daten und so, aber es stellten sich zwei Sachen raus: 
1. Ich muss das UNTER-, nicht notwendigerweise ganz selber schreiben.
2. Es ist keine Doktorarbeit, sondern ein sehr formales 3 Zeilen langes Statement.

Und weil ich immer schon mal einen TWIMC*-Letter schreiben wollte, habe ich das als mal schnell geschrieben. Und mich bei meinen grossartigen Kollegen bedankt, die trotz selber deutlich mehr zu tun als Däumchendrehen sofort konstruktiv und hilfreich geantwortet haben.

Hat dann aber nix geholfen, weil, ach, es ist kompliziert und in der noch ausstehenden Diskussion habe ich dann viel Möglichkeit, meine Negotiation- und Copingskills zu üben. (Zum Beispiel: nicht die Augen rollen, nicht viel und prustend schnaufen, "however" statt "but" sagen, "flip it"-übern, naja, oder halt Baldrian nehmen).

Bisschen ernüchtert gewesen über die Reakton auf mein vorweihnachtliches laaaaaanges, ausführliches Erklärmemo für Kollegen aus der Galenik: "Ah, danke, wir haben jetzt eh den Grund gefunden, Laborfehler." Hm. Hm. Hm. (Aber hey: viel über die Entwicklung eins meiner alten Produkte gelernt so zwischendrin. Und über Lyovials)

Sonst so: endlich mein letztes Owei gefangen, das noch für die Meltan-Challenge gefehlt hat (PokemonGo, wie Sie sicher ahnen), den Sichlor hatte ich ja schon entwicklungsbereit, Knogga auch fangbereit und jetzt muss ich noch ein bisschen mit dem Traumato laufen. Halleluja!

Gegessen: Joghurthimbeerengranola (bald sind die Himbeeren alle. Seien Sie gespannt, was dann kommt), Salatteller zu Mittag (ich hatte mich die ganze Woche auf das rote Vegi-Curry gefreut, aber dann gabs das gestern, wo ich in der anderen Kantine war. So ein  Mist. Und die "Kartoffel-Randenbratlinge" sind echt superfad, da zahle ich lieber den teuren Abwiegesalat. Der war aber sehr lecker!), und Graupen mit Feta-Spinat zum Abendessen und das kam so: eigentlich wollte ich frishes Brot für Brotzeit und Salat auf dem Rückweg vom Spülmaschinenkauf mitnehmen (s.u.), dann hatte ich aber den Geldbeutel vergessen und ich kann zwar eine Spülmaschine ohne jedes Ausweisdokument auf Rechnung kaufen, aber ein Brot natürlich nicht. Und auf zweimal Laufen hatte ich keine Lust, also fragte ich die Kinder, auf was sie stattdessen Lust hätten. Antwort war: Spiegelei mit Spinat (naja, Kinder ohne, ich mit), Toast und Rohkost (für die Spinatverächter). Soweit so gut, während mein Spinat also mit Knoblauch schmurgelte, holte ich die Eierschachtel aus dem Kühlschrank und es war das Äquivalent des letzten Blatt Klopapiers drin: ein einziges Ei. Daneben lag immerhin noch eine Packung Pizzateig, also gab es Pizzaschnecken für die Kinder und ich warf etwas Feta und Tomatenwürfel in den Spinat, Couscous dazu war aus, aber hey, ich mag ja Graupen auch sehr gern.

Gelesen: "Becoming" (Bus, Bus, Badewanne, ich bin be ca 2/3), Filingdokumente, Master Batch Records

Gekauft: Kaffee (ich habe, glaube ich, bisher keine einzige Limited Edition von Nespresso verpasst. . Ausserdem wurde es leer im Kaffeeschrank.) und Spülmaschine. Keinen Moment zu früh, die alte macht nämlich jetzt bei jedem Spülgang E15 (Wir hatten in meinem vorletzten Job den running gag, dass die Kalkulationen für egal welches Produkt bei einem Kunden immer eine Kilopreis von 36.80CHF ergaben. Mit Küchengeräten ist es auch so: egal, was kaputt ist, im Elektroladen vor Ort kostet es 2000CHF (ausser der Backofen, der war noch teurer. Dafür war der Kühlschrank günstiger. Auf der anderen Seite der Grenze). Wir haben mittlerweile schon so viel dort gekauft, dass ich auch ohne Geldbeutel, ohne jeden Ausweis auf Rechnung dort einkaufen kann. Fragwürdiger Ruhm.) Endlich wieder MIT Innenlicht, das hatten wir in dem Vorgängermodell der aktuellen, das ist echt ein grossartiges Feature. Dann noch mit Salzbehälter in der Tür, finde ich jetzt eher mittelpraktisch, aber mit der Enthärteranlage müssen wir eh kaum noch nachfüllen, da isses egal. Ach ja: Und mit einem Gruselsieb, das vernünftig zu reinigen ist und einer Ablaufpumpe, die aus fest verschraubten Teilen besteht, nicht so ein larifari-Zusammenstecksystem

Stressleveldurchschnitt gestern: 14
Selbstbeweihräucherung: niemanden den Kopf abgebissen. 

*"to whom it may concern". Ich weiss nicht, ob das alle so wie bei uns einfach twimcletter aussprechen oder ob man normalerweise "tidabbljuaiämsii-letter" sagt.