Montag, Januar 28, 2019

28.01.2019: Ciao, bella!

Ich mag ja Zugfahren, ganz besonders in der Schweiz, ganz besonders 1. Klasse und ganz besonders abends, wenn es echt leer ist. Leider merkte ich gestern ungefähr 10 Sekunden nach der Abfahrt, dass ich ein lebenswichtiges Utensil daheim vergessen hatte: meine heissgeliebten noise cancelling in-ears (Affiliatelink). Nicht nur schauten sich die einzigen beide Mitfahrer im ganzen 1. Klasse-Abschnitt Videos mit Ton an, nein, mir fiel auch siedendheiss ein, dass ich versprochen hatte, mich am Dienstag abend auf der Rückreise in eine TC einzuwählen und das ist in einem vollen Auto mit ohne Kopfhörern auch eher schwierig.
Ersteres Problem löste sich nach laute Räuspern, zack, war der Ton weg, zweiteres löste ich für 16.90CHF. Um 23:00h hat im Zürcher Flughafen nur noch der coop pronto offen, aber neben allem möglichen zu essen hat der auc Kopfhörer, sogar in drei verschiedenen Farben. Vom Ohrgefühl eher so: Kieselsteine in die Ohrmuschel gerammt, aber meine Güte.

Ich weiss ja mittlerweile, dass ich in Hotelzimmern für nur eine Nacht sehr schlecht schlafe, besonders, wenn der Wecker am nächsten Morgen schon um 5 klingelt, ich versuche es mittlerweile schon gar nicht mehr. Ich hatte ein Lavendelbadesalz dabei, habe in der Wanne noch lang gelesen, noch länger im Bett und bin dann irgendwann nach Eindösen und immer wieder Aufwachen doch tatsächlich vom Wecker aus eine Traum gerissen worden und zwar hatte ich gerade einen Bekannten begleitet, der nach der Geburt seines dritten Kindes ein Zicklein kaufen ging. Das war da Familientradition, jedes Kind bekam zur Geburt eine weisse Babyziege. Erschien mir im Trum auch strange, aber viel weniger als jetzt.

Es ist offiziell: ich kann gar nicht anders, als überpünktlich sein. Es muss irgendwo eine Dimensionsspalte geben, anders kann ich mir es nicht erklären. Ich habe meine Aufstehzeit wunderbar rückwärts gerechnet von Boarding, Frühstück, Bummel durch den Dutyfree-Laden, Sicherheitskontrolle, Auschecken, fertigmachen, schminken, duschen, zähneputzen, wachwerden und sogar vergessen, dass das Hotel am ganz anderen Ende des Flughafens ist und trotzdem war ich um 6:00 am Gate. (Boarding 6:50h).

Skurrile Besetzung übrigens auf dem early bird Flug nach Rom. Vor mir eine ältere Dame, die auf dem 1:05h dauernden Flug dreimal ihre Kölnisch-Bewässerung auffrischte, neben mir ein junger, sehr nervöser Italiener, der für irgendeine Prüfung lernte (Basic Betriebskostenrechnung, mit taschenrechner, die Aufgabenstellung und Lösung war auf englisch und es war nicht sooooo kompliziert, ausserdem mit multiple choice) und andererseits anscheinend sehr gern meinen Fensterplatz gehabt hätte. Ich hätte vielleicht (der Sonnenaufgang über den verschneiten Alpen war schon sehr grossartig) sogar getauscht, aber nachdem er sich ohne zu fragen über mich drüber lehnte und mir den Ellenbogen in den Solarplexus rammte, weil er ein Handyfoto von Sonnewolkenbergeschnee machen wollte, und das anscheinend ganz normal und keiner Entschuldigung wert fand, hätte ich dann eher doch nicht mehr getauscht. Und bestand auf meiner Armlehnenhälfte.

Sonst: im Schneeregen im vollbesetztn Kombi über die italienischen Berge. Geht so.
Aber am Meer ist es wie immer traumhaft schön, ich habe viel über Ökotoxdaten gelernt und das Beste ist: trotz unserer mittelentspannten Diskussionen die letzten Wochen reden noch alle mit mir, ich bekam ein paar Schulterklopfer und ein schiefes Grinsen.


Via Whatsapp Q.s grossartiges erstes "Nicht mehr Primarschule"-Zeugnis gefeiert.

Ich habe erst unter der Dusche festgestellt, wie kalt mir war, aber jetzt freue ich mich sehr, dass wir wie gehofft zu "Nikolino" gehen und ich werde die beste Fischsuppe der Welt dort essen.
Wenn ich schon die Golden Blogger verpasse....

Gegessen:
Birchermüesli und trockenes Laugengipfeli zum Frühstück, Penne alla arrabiata in der Truckerkneipe zu Mittag, NIKOLINOS FISCHSUPPE!

Gelesen:
Maria Kallio 8. Ganz. (Ich kann ja nicht schlafen und im Auto problemlos lesen)

Stressleveldurchschnitt gestern: 18
Selbstbeweihräucherung: dem Impuls widerstanden, mich für meine harte Linie die letzten Wochen zu entschuldigen.