Montag, November 26, 2018

Reisereise

Diese Woche hat es in sich und ich eigentlich viel zu viel zu tun, um in der Weltgeschichte umherzugondeln, aber tja nu, so ist es halt und so sitze ich mal wieder im Zug zum Flughafen Zürich.
Ich glaube, ich habe meine Liebe zur SBB ja schon öfter thematisiert und ich bin mir sicher, dass die auch damit zusammenhängt, dass ich von der Arbeit her immer erste Klasse fahre und die ist praktisch wie ein rollendes Büro mit Aussicht auf Rhein und Hügel und es ist schon sehr komfortabel.
Ich bin übrigens offiziell alt, mir musste nämlich Q. auf dem Weg zum Flug nach Malta zeigen, dass die Steckdosen kein Privileg der ersten Klasse sind.


Heute laufe ich übrigens herum wie eine wandelnde Zuckerstange, ich mag die schrägen Streifen sehr. Was ich bei "ui, schau mal, eine etwas andere Manschettenlösung, das sieht ja lässig aus mit den Bändeln" nicht bedacht habe: da hängen ja Bändel runter. Und rein. In Wasser, Drucker, Shredder, Salat, Tomatensosse, Milchschaum, nicht ganz trockene Tinte, es ist nicht so wirklcih praktisch. Aber schon schön.




Der Vormittag war sehr ... voll, wie das halt so ist, wenn man gefühlt auf dem Sprung ist und alle "Nur noch mal schnell" was brauchen.
Erstaunlich unangenehmes Gesrpäch beim Mittagessen geführt (und nicht wegen der Bändel und der Salatsosse), da war ich nicht drauf vorbereitet, aber mittlerweile kann ich sowas in den grösseren Zusammenhang setzen und nehme es nicht mehr persönlich, aber es hinterlässt einen komischen Nachgeschmack.


Komisches Gefühl, dann mitten am Nachmittag mit dem Zug durch das Heimatdorz zu fahren und nicht auszusteigen (ich kenne unseren Bahnhof praktisch nur Richtung Basel, wenn ich in die andere Richtung ahre, fahre ich praktisch immer vom Nachbarort aus). Immerhin keine schwarze Katze an den Gleisen gesehen.


Ansonsten die Tradition, in grossartige italienische Städte zu fliegen und NICHTS davon zu sehen ausser dem Flughafen und der Autobahn, fortgesetzt. Nach Rom jetzt auch Venedig.
Immerhin habe ich innerlich romantisch aufgeseufzt, als ich die "Water transport"Schilder neben den Wegweisern zur Autovermietung gesehen habe.
Was ich immer wieder ein bisschen lustig finde: sobald man ab Spätherbst in Italien ein Auto mietet, bekommt man Schneeketten dazu. Übrigens mit der netten Ansage: "Die sind oligatorisch, wollen Sie welche?" (jajaja, ich weiss, dass es auch in Italien Berge hat und überhaupt Schnee, aber ich komme aus Bayern, lebe in der Schweiz, fahre regelmässig in die Berge zum Skifahren, habe seit fast 24 Jahren einen Führerschein und NOCH NIE SCHNEEKETTEN gebraucht. Aber wer weiss, vielleicht heute auf dem Weg von Venedig nach Vicenza.


Ich bin mir übrigens total dessen bewusst, dass dieser Trip (und vielleicht manche, wenn auch sicher nicht alle vorher) aus Nachhaltigkeits- und Klimawandelgründen gelinde gesagt suboptimal ist. Es gibt trotzdem Gründe dafür und es ist sicher nicht so, dass mir das alles egal ist und ich am liebsten lebendige Robbenbabies zu Frühstück verspeise. Für nächstes Jahr werden in unseren Departmentzielen auch Eco-Points erfasst; mal sehen, ob das eine Eintagsfliege ist, wie seinerzeit die "Wir reisen nicht mehr, und wenn dann nur economy" beim vorvorvorletzten Job, wo genau nur der Hübsche dann Economy nach Indien geflogen ist und keiner sonst, weil halt.




Stressleveldurchschnitt gestern: 22
Selbstbeweihräucherung: noch ein Exemplar der "Brick Me", das sich L. zu Weihnachten wünscht und das überall ausverkauft ist, aufgestöbert. L. hat da so ein Talent, sich was echt schönes zu wünschen, das dann aber grad aus ist. Und eine Idee, die wegen Verknüpfung verschiedener widriger Umstände vermutlich verspätete Ankuft von Q.s Adventskalenderinhalt abzupuffern.