Slurp
Ich hatte ein wenig gegoogelt, Twitter befragt und mich dann für eine sehr faule Variante der Mirabellenmarmelade entschieden: Ich habe die Früchte gewaschen, mit einem Schwapp Wasser in einen riesigen Topf gegeben, Deckel drauf, heissgemacht, immer mal wieder umgerührt und sobald die meisten Früchte geplatzt waren, mit einem Kartoffelstampfer drin gewütet, bis keine mehr ganz war.
Weil ich immer noch keine Flotte Lotte habe, habe ich die ganze Suppe durch ein Nudelsieb in einen (tarierten) zweiten Topf geschüttet, erst mit dem Kochlöffel und dann mit dem Kartoffelstampfer so lang drin rumgerührt und gequetscht, bis nahezu nur noch Schalen und Kerne im Nudelsieb waren.
Nach Bestimmung des Nettogewichts des Fruchtmuses habe ich nach Probieren noch den Saft von 2 Limetten dazugegeben, dann die korrekte Menge 3:1-Gelierzucker (und hey: machen Sie das, wie Sie das mögen. Ich mag Marmelade mit Zucker, allerdings nicht mit zu viel, 3:1 ist für mich super. Ich mag die Konsistenz von Pektin-Marmeladen, ich mag Agar-Agar überhaupt nicht, von Zuckeraustauschstoffen kriege ich Bauchweh und Flitzekacke, aber das heisst natürlich nicht, dass Sie das genaus machen müssen), unter Rühren erwärmt, dann eine kleinere Menge in einen separaten kleinen Topf gegeben, mit einem Schwapp Aperol und einem Löffel Extra-Gelierzucker versetzt und separate einkochen lassen.
Das ging natürlich schneller als die grosse Menge.
Als ich die Aperolmarmelade abgefüllt hatte, habe ich noch einen Teil rausgenommen und mit Vanille versetzt, und als die fertig war, kochte dann auch die grosse Menge endlich.
Insgesamt wurden aus den 3kg Mirabellen einmal ordentlich Bauchweh und dann 2.7kg Fruchtmus und dann 10 verschiedenst grosse Gläser Marmelade, was mich zu dem Schluss bringt, dass es ursprünglich deutlich mehr als 3 kg gewesen sein müssen.
Erster Test heute morgen des nicht mehr ganz voll gewordenen Glases (eins mit nix extra drin): sehr, sehr fein!
Sonst so: holpriger Start in den Tag, im wahrsten Sinn des Wortes, nämlich erstmal mit Vollkaracho mit dem Kopf gegen die Gaubenkante, dann auch im übertragenen Sinne, weil Q. knapp, dann mit ohne Znüni und mit ohne irgendeinem Papier aus dem Haus ist, dann noch knapper nochmal zurückkam, und Jon, der das grosse Abenteuer draussen wittert, dann zur Tür rausgewitscht ist und das Eingefangenwerden nicht witzig fand und ich mir jetzt Gedanken mache, wie das bis zu unserem geplanten "Auswilderungstermin" nach Malta denn werden soll, nun ja.
Rest: läuft.
Immerhin geschafft, die nicht ganz so hohe Schlagzahl wie auch schon bei der Arbeit (so ist das im Dreiländereck: die Sommerferienzeit ist gefühlt ewig) mit mal früher heimgehen zu kompensieren.
Stressleveldurchschnitt: 26
Selbstbeweihräucherung: Noch mal genau überprüft, ob das Telefon aufgelegt ist, bevor ich "Du blöde Kuh, wenn Du mal was von mir brauchst, erklär ich Dir auch erstmal eine halbe Stunde, wie doof Du bist, bevor ich mir überhaupt die Frage anhöre." gesagt habe.
*Und auch wenn die Kommentare immer noch aus sind (fast wirds ein bisschen fad) möchte ich das doch kurz einordnen: es geht mitnichten darum, dass wir der Putzhilfe einen Riesensaustall hinterlassen, au contraire. Es ist zB vereinbart, dass das ganze Haus gesaugt ist, wenn sie kommt und natürlich aufgeräumt, so dass sie direkt mit dem Bodenwischen loslegen kann. Bäder, Waschbecken und Küche sind natürlich nicht blitzeblank, sonst bräuchten wir ja keine Putzhilfe, aber es ist natürlich nichts prinzipiell ekliges oder ultradreckiges mehr da, das gebietet erstens der Anstand und zweitens möchten wir alle auch in den Tagen, wo keine Putzhilfe kommt, nicht in einem versifften Haus wohnen, also sind keinerlei Spuren in den WCs, Bartstoppeln, Zahnpastaflecken, etc werden direkt nach Entstehen weggewischt, genauso wird die Küche nach jedem Benutzen geputzt. Die Putzhilfe putzt dann noch einen Tacken gründlicher und alles blitzt und blinkt einfach perfekt. Und in diesem Kontext verstehen Sie hoffentlich richtig, dass ich nicht ein klebriges Marmeladeninferno hinterlassen habe, aber andererseits auch nicht etwas potentiell ultraklebriges in einer Frisch blinkenden Küche verteilen möchte.