Montag, März 13, 2017

Hicks

Bisher habe ich Stories über Hustensaftmissbrauch ja eher auf den manchmal darin enthaltenen Alkohol und viel Placebo-Effekt geschoben bzw. halt "das gilt aber nur für Codein-Tropfen und die nehm ich nur, wenn es wirklich nicht mehr geht".
Heute war ich dann beim Werksarzt wegen "Ich habe seit 12 Tagen Husten, der wird NULL besser, es kommt nix dabei rum, das Atmen und das Husten tut weh und ich kann nicht lang am Stück reden geschweige denn laufen, habe ich Lungenentzündung und wenn nicht, kann ich wieder Sport machen?" und bekam nach einer eingehenden Untersuchung die Diagnose: "Erkältungshusten, das geht manchmal bis 6 Wochen.". Was man da machen kann? Geduld haben (Ha. Ha. Ha.), kein Ausdauersport, Bepanthen inhalieren (also nicht die Creme, sondern eine Dexpanthenol-Lösung, börks) und ... Hustensaft nehmen. Und weil es so fies ist (vor lauter Aufregung bin ich dort in einen veritablen Hustenanfall ausgebrochen, der wohl überzeugend klang), darf ich nicht nur, wenn ich möchte, dreimal am Tag zum Inhalieren vorbeikommen, sondern für ein oder zwei Tage richtig viel von dem dextromethorphanhaltigen Hustensaft nehmen. Bisher hatte ich meine leicht euphorischen Zustände beim Notfalldoping mit Pretuval C (meine Variante von Wick Daymed mit der unglaublich blöden Werbung von der Mutter, die "nicht freinehmen kann") auf eine ordentliche Portion Placebowirkung, die fiebersenkende Wirkung und den leckeren Geschmack zurück geführt. Jetzt aber, wo ich 4mal am Tag eine Menge, die knapp zwei Portionen Pretuval C entspricht, schlucke, hui, da fühle ich mich tatsächlich dizzy.
Ich finde das gar nicht mal sooooo angenehm (kein Vergleich zu meinem ersten Opiaterlebnis, als ich gegen die Nierenkoliken in der Schwangerschaft mit Little L. Petidin gespritzt bekam und für Stunden das Gefühl hatte, in einer grossen warmen, blauen Schale in der Sonne zu dösen, so sieht also mein Happy Place aus), also habe ich das Beste draus gemacht und mich mit dem "Mix der Woche" via Spotify über die Noise Cancelling Kopfhörer (die Fasnacht ist vorbei, alle  Kollegen sind wieder da. Mit all ihren Geräuschen.) wenigstens in die Nähe dieses Happy Place verfrachtet und im Akkord Risk Assessments zum Thema "Elemental Impurities according to ICH Q3D" nach vorgefertigtem Template geschrieben.


Für alle, die sich Sorgen machen: die Flasche, die ich bekommen habe, reicht laut Pharmawiki für zwei ordentliche Räusche und das Zeug schmeckt so ekelhaft, dass ich kein grossese Suchtpotential für mich sehe.

4 Kommentare:

McMurdo hat gesagt…

Hallo Frau Brüllen, gute Besserung - lang anhaltender Husten ist so unangenehm. Übrigens: die Grafik der Lilypie-Zeitachse ist für Little Q. und Little L. vertauscht.

Frau Brüllen hat gesagt…

Danke! Das mit den zeitachsen sieht btw nur so aus, das sind nämlich nur die monate seit dem letzten geburtstag (fast 12 für l und eben 7 für q)

McMurdo hat gesagt…

Sorry, ich dachte, es seien Jahre - würde ja auch irgendwie hinkommen. Aber meinen Besserwissermodus sollte ich gelegentlich ausschalten 😶

Frau Brüllen hat gesagt…

Kein Problem, ich war auch erst verwundert, aktuell passt es ja tatsächlich perfekt in beide Richtungen. :-)