Donnerstag, April 23, 2015

Martin wer?

Heute ist ja anscheinend Welttag des Buches (und des deutschen Bieres und des Urheberrechts) und da passen die anderthalb Geschichten, die ich Ihnen heute zu erzählen habe, thematisch ganz gut.
Also: seit mir mein Schwiegervater vor vielen Jahren "Die dunkle Seite des Mondes" in die Hand drückte, habe ich alle Bücher von Martin Suter gelesen. Nicht alle gleich begeistert ("Der Teufel von Mailand" war eher so mittel), aber alle gern. Am liebsten (nach "Die dunkle Seite des Mondes") mag ich aus Gründen "Small World, dann "Lila, Lila"und auch Ein perfekter Freund" ist grossartig.
In "Lila, Lila" fand ich den kleinen Twist sehr nett, dass der Verleger/Lektor des vermeintlichen Autors im Buch von ihm möchte, dass er alle Helvetismen aus dem Text entfernt. Ich stelle mir vor, dass das auch mit den den Suter-Manuskripten so passiert und ich weiss nicht, ob es Absicht ist oder durchgerutscht, dass immer noch in jedem Buch ein paar wenige drin sind (sei es "das Tram" oder ein "Cüpli" oder ein "Apero").
Zur Zeit lese ich gerade das neuestes Buch von Martin Suter, nämlich "Montecristo"". (Ich bin so ungefähr bei der Hälfte und egal, wie sich die Geschichte auflösen wird: ich traue mich jetzt schon zu sagen: wer Suter-Bücher mag, wird auch das mögen.). Und irgendwie kam ich beim Mittagessen mit Kollegen letztens so ins Reden (ich glaube, wir kamen irgendwie auf Geldscheine und Fälschungen, was ein Thema des Buches ist), ich fing an, von dem Buch zu erzählen und landete irgendwann bei der Helvetismen-Geschichte in "Lila, Lila" und es spricht wohl für meine Begeisterung fürs Thema, dass es so lang ging, bis ich merkte, dass die Blicke meiner Kollegen immer glasiger wurden und sie nicht so richtig bei der Sache zu sein schienen. Ich wusste nicht genau, wo der Punkt war, an dem ich sie verloren hatte und fing hinten an: "Also, ihr kennt das Buch, oder? "Lila, Lila"?" Taten sie nicht. Ebensowenig wie "Small World", "Ein perfekter Freund", nicht mal die Verfilmungen. Heieieie, ganz schlimm wurde es, als ich dann meinte: "Aber, also, Martin Suter, den kennt ihr schon, oder?" Antwort: "Martin wer?"
Heieieieiei, und deshalb muss ich morgen mit einer Tasche Martin-Suter-Bücher ins Büro gehen und die mal verleihen.
(Und jetzt noch die halbe Geschichte: das Ganze hat mich so verstört, dass ich am Nachmittag ewigs lang versuchte, eine Mail an die Adresse "Martin.suter@firmawoicharbeite.com" zu schicken und ganz lang nicht schnallte, dass der Kollege, den ich meinte, zwar Martin heisst, und auch einen sehr schweizerischen Nachnamen hat (auch noch die gleiche "Farbe"), aber halt nicht Martin Suter ist.)


Dieser Artikel enthält Affiliate-Links

5 Kommentare:

rage hat gesagt…

ich mach für die firma von uns am montag auf der facebook-site jeweils die rubrik unnützes wissen. an einem dieser montage hatten lou reed, john irving und tom wolfe geburtstag. (und uschi glas.) ausserdem war der xxx. jahrestag einer schlacht von karl dem kühnen.

am mittagstisch unter kaderleuten hab ich salopp in die runde gefragt. rate….

dunski hat gesagt…

Als Schweizerin glaube ich ganz fest, dass die natürlich mit Absicht da drin sind, die Helvetismen... (zu dem Thema könnte ich jetzt lang und breit.., da war mal die heftige sz Diskussion mit einer Dame aus Freiberg usw..)
Lustig, dass Du auch über die dunkle Seite des Mondes auf Suter gestossen bist.

dunski hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Nicole hat gesagt…

Ich mag sie auch alle! Das neuste kenne ich aber noch nicht...
Herzlich Nicole

Sigrid hat gesagt…

Mein erster Suter war auch "Die dunkle Seite..." - empfohlen bzw. geschenkt von der Buchhändlerin in der Familie.
"Small World" kenne ich auch noch. Bei den anderen muss ich bisher passen. Wieder etwas für die Merkliste für den tolino.