Mittwoch, Januar 20, 2010

Ja, dürfen die das denn?

Fragt Frau Kollegin zu recht.
Seit 4 Jahren, 5 Monaten und 4 Tagen (es lebe der Ticker ;-)) kenne ich nun zunächst Au-el und seine Mami (und ich sags Ihnen, eine Freundschaft, die damit beginnt, dass man vor der anderen in die Bedienung der elektrischen Milchpumpe oder aber in die Geheimnisse von warmen Brustumschlägen eingeweiht wird oder aber zu Toilettengängen en detail befragt wird, die hat einen festen Boden ;-) Da ist einem nichts mehr peinlich.), dann lernten wir seinen Papi und der Reihe nach seine kleinen Schwestern kennen.
Nachdem wir ja in unseren Basler Zeiten nur 10 Fussminuten voneinander entfernt wohnten, trafen wir uns immer häufiger, wir starteten gemeinsam in das Abenteuer "Jetut sind wir Mütter". Aus einer Zufallsbekanntschaft wurde eine enge Freundschaft, nicht nur bei den Kindern (mit niemandem kann Little Q. so gut streiten wie mit Au-el), sondern gerade bei uns Frauen. So war das schlechte Gewissen den Au-els gegenüber einer der Hauptpunkte gegen unseren Wegzug aus Basel. Aber unsere Freundschaft hat auch diese grössere Entfernung (15 Autominuten oder eine gute halbe Stunde mit den ÖVs) überstanden. Zu Little Q.s Wocheneinteilung gehört ganz fest: Mittwoch ist Au-el Tag. Und ich weiss, dass ich mich in der allergrössten Not blind auf sie verlassen kann.
Tja. Und nun steht seit einigen Monat ein Umzug im Raum, mittlerweile mit konkretem Datum. Und diesmal geht es nicht nur um 10 Minuten, nein, es geht um die Ostschweiz (Ein Kollege hat zu meinen Anfangszeiten in der Schweiz zum Thema kleines Land und 40000 Kantone und Mentalitätsunterschiede etc. gesagt: "Hinter Winterthur beginnt der Balkan." Also, sie ziehen dementsprechend schon ordentlich in den Balkan), d.h. um zwei Stunden mit dem Auto, wenn alles gut geht. Mittwoch = Au-el-Tag, diese Gleichung wird in Zukunft wohl nicht mehr aufgehen. Ich verstehe die Gründe für den Umzug sehr gut. Wenn auf der einen Seite Traumjobs für beide Elternteile, sogar mehr Geld, mehr Freizeit gegenüber auf der anderen Seite höllische Arbeitszeiten ohne Aussicht auf Besserung oder aber mehr Lohn und somit eine praktisch alleinerziehende Mutter von drei Kindern stehen, dann verstehe ich die Entscheidung. Weh tut es trotzdem. (Was sagt das über mich aus, dass es mir vor sieben Jahren nicht ansatzweise so schwer viel, aus München wegzugehen und Familie, Schulfreunde und Kommilitonen weit zurückzulassen?) Ich hoffe sehr, dass wir auch diesmal einen Modus finden, unsere Freundschaft aufrechtzuerhalten. (Müssen wir ja, wir sind ja wechselseitig Paten der Kleinsten) Immerhin wohnen ihre Eltern hier in der Nähe, zur Not treffen wir uns halt mit denen ;-)
Und es ist wirklich sehr schade, dass die gemeinsamen zwei Wochen Elba, die als Schlusspunkt der Zeit hier in der Basler Region gedacht waren, nun ins Wasser fallen, weil sie dort zu der Zeit partout keine Ferien genehmigt bekommen...

6 Kommentare:

rage hat gesagt…

du weisst gar nicht, wie sehr ich dich verstehe. ich habe zwar keine so enge freundschaft mit einer anderen familie wie du. aber ich habe in diesem ort, wo ich jetzt sechs jahre gewohnt habe, enorm viel aufgebaut und mich erstmals seit jahren wieder so richtig zu hause gefühlt. es wird mir sehr wehtun, das alles hier zu verlassen. und doch freue ich mich auf das neue.

übrigens ist mir als kind ja das gleiche passiert, ich musste auch von euch da hin ziehen, wo die au-els hinziehen. dialektmässig wird das erst mal schwierig. :-)))

My hat gesagt…

Ich kann dich gut verstehen.

So ist es uns mit unseren besten Freunden und Trauzeugen gegangen.
Vor 6 Jahren der Umzug in die Walachei des Ostens.
Die Freundschaft ist geblieben, nur leider sehen wir uns max. 3 Mal im Jahr - dazwischen Telefon.

Für Little Q. tut es mir am meisten Leid.

LG
my

Anonym hat gesagt…

Ihr schafft das. Ganz bestimmt. Eine Freundschaft wächst ja auch an solchen Herausforderungen. Und zwei Stunden Fahrzeit sind doch perfekt für ein Wochenende, da muss man nicht gleich einen ganzen Urlaub planen.

Trotzdem kann ich mir denken, wie dir/euch zumute ist. Vielleicht fängt ja die Au-el-Mami auch an zu Bloggen, dann ist man sich ja irgendwie doch na, stimmt's. *tröst*

phreni hat gesagt…

ich wünsche euch, dass ihr euch trotzdem recht oft sehen könnt. und gebt ganz schnell gemeinsame herbstferien ein. ;-)

Mam hat gesagt…

Ich bin mir auch sicher, dass ihr das schafft. So eine tolle Freundschaft besteht trotzdem weiter, wenn auch wahrscheinlich leider mit weniger persönlichen Treffen. Aber ihr findet da sicher einen Rhythmus, oder findet vielelicht einen Punkt in der Mitte, dann hat jeder nur eine Stunde zu fahren und dann lässt sich doch schneller mal machen.

Liebe Grüße, Andrea

frau kollegin hat gesagt…

und skype gibt's ja auch. (das war die aufbauarbeit)

trotzdem. ich finds fürchterlisch.