Mittwoch, März 12, 2008

Sehr subjektiv

So, eigentlich halte ich mich aus solchen Diskussionen heraus, aber seit gestern abend rumort es im meinem Kopf und so muss es eben raus.
Kurz vorab: das hier ist meine subjektive Meinung, ich möchte niemanden angreifen, ich gehe einfach davon aus, das jede Mutter/Vater das Beste für ihr/sein Kind möchte und sich auch Gedanken dazu gemacht hat. Unfehlbar ist niemand (nein, nicht mal ich ;-)).
Meine Meinung zu Klapsen/Ohrfeigen/körperlicher Gewalt ist eindeutig: NEVEREVER.
Ich weiss aus eigener Erfahrung (beider Seiten, ich war auch mal ein Kind und ein ganz unausstehlicher Teenager), dass Kinder ihre Eltern absolut an die Grenzen bringen können. Das habe ich getan, das tut Little Q..
Aber meiner Meinung nach lernen Kinder durch Vorbilder, d.h. wie soll ich meinem Kind beibringen, dass er zwar seinen Freund nicht vermöbeln darf, auch wenn ihn der durch wiederholtes Wegnehmen seines Lieblingsspielzeugs "an seine Grenzen gebracht hat", ich ihm aber schon eine scheuern darf, wenn er zB zum zweiten Mal das Laptop enttastet hat, und mich damit an meine Grenzen gebracht hat?
Klar ist das nicht leicht und ich war, das gebe ich zu, auch schon das eine oder andere Mal nah dran, dass mir die Hand ausrutscht. ABER: dadurch, dass ich für mich weiss, das so etwas für mich einfach NIE in Frage kommt, konnte ich mich immer bremsen (bzw. anders abreagieren, autsch...).
Wenn ich aber die Einstellung hätte "Klar, ich schlage mein Kind nicht, aber wenn ich an meine Grenzen komme, dann ist es zwar nicht gut, aber es passiert halt", dann hätte ich mich vermutlich nicht bremsen können.
Und ja, ich kenne auch die Situation, dass man einem Kind vor lauter Schreck am liebsten eine batschen würde. Aber auch das habe ich nicht getan, ich habe stattdessen geheult, was ihn auf jeden Fall sehr nachhaltig beeindruckt hat.
Klapse auf die Finger/Hintern gehören für mich in die gleiche Kategorie NEVEREVER. Das heisst jetzt nicht, dass Little Q. alles darf (mit dem Messer die Treppe runterturnen) oder alles in Grund und Boden diskutiert wird. Es gibt sehr klare Regeln und Grenzen, es gibt auch Konsequenzen.
Zwei Beispiele:
Unser Garten hat kein Tor, der des Nachbarn auch nicht. Little Q. fährt im Garten öfter mal mit dem Laufrad und es juckt ihn dann schon des öfteren, abzuhauen und in den Nachbarsgarten zu fahren. Ich weiss das und es wird ganz klar kommuniziert: "Wenn du in den Nachabrsgarten fährst, kommt das Rad für diesen Tag weg." Little Q. versteht das und machmal ist ihm ein radloser Resttag den Spass wert. Dann rast er in den Nachbarsgarten, ich hinterher. Er steigt dann brav ab, gibt den Helm ab und geht zu Fuss zurück. Damit kann ich absolut leben.
Beispiel Messer: als Little Q. noch kleiner war, waren die Messer/Putzmittel etc. in abgeschlossenen Schubladen. Ich als Erwachsene habe da einfach die Verantwortung. Mittlerweile will Little Q. immer öfter mitkochen, mithelfen etc., d.h. er schiebt sich seinen Hocker an die Arbeitsfläche und könnte theoretisch auch die grossen Küchenmesser erreichen. Er weiss, dass er sie nicht haben darf, sondern nur sein eigenes Messer. Klar probiert er es immer wieder aus, aber die Konsequenz ist nicht ein Klaps auf die Finger, sondern Wegsperren des Hockers und kein Mitkochen für diesen Tag, ganz einfach.
Zum Thema "Lieber einmal den Hintern voll als Liebesentzug" muss ich ganz ehrlich sagen: das ist für mich einfach kein Argument. Was würdet ihr sagen, wenn ein Lehrer euer Kind mit dem Rohrstock verdrischt und auf eure Beschwerde hin nur meint: "Was haben Sie denn, ich hätte ihn/sie ja auch auspeitschen können, das wäre ja wohl schlimmer."
Zu guter Letzt noch meine Erfahrungen als Kind/Jugendliche: ja, meinen Eltern ist auch das eine oder andere Mal die Hand ausgerutscht und ja, ich bin ein (halbwegs) normaler Mensch geworden. ABER: ich erinnere mich sehr gut daran, dass ich ab und an mal eine Watschn (ich differenziere absichtlich nicht zwischen Ohrfeige, Klaps etc., das fällt für mich alles in die selbe Kategorie) bekommen habe, aber an keinen einzigen Grund dafür. Soviel zum Erziehungswert. Und ich erinnere mich auch nicht daran, dass sich meine Eltern dafür entschuldigt haben (obwohl sie das sicher getan haben, da es auch bei uns nur in Ausnahmesituationen vorkam). Ich erinnere mich auch nicht an den körperlichen Schmerz oder an den Schreck. Ich erinnere mich an zwei Dinge: erstens an die unglaubliche Erniedrigung eines körperlichen Übergriffs und zweitens daran, dass ich es geschafft habe, meine Eltern so an ihre Grenzen zu bringen, dass sie zu ihnen eigentlich verhassten Mitteln griffen. Das gibt einem (pubertären) Kind ein ganz krankes Überlegenheitsgefühl.

Und eines noch: nur weil man es sich für sich selber nicht vorstellen kann, muss man nicht von vornherein ausschliessen, dass es Eltern gibt, die auch ohne den berühmten Klaps auskommen bzw. diesen unterstellen, das nur zu verschweigen oder als besserwisserischere Heile-Welt-Klugscheisser zu bezeichnen.

So, das musste raus. Und nochmal: ich weiss, das ich nicht perfekt bin. Ich schreie Little Q. auch ab und zu an, obwohl ich weiss, dass es nichts bringt, ich haue auf den Tisch und reagiere irrational. ABER, und dazu stehe ich, geschlagen/geklapst etc. wird hier nicht. NIE.

So, jetzt könnt ihr die weltfremde, besserwisserische Weichspülermutter steinigen ;-)

15 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nein, nix steinigen! Du hast feste Prinzipien und schaffst es als eine der wenigen, die auch durchzuziehen und darum zieh ich meinen Hut ganz tief vor Dir!
Es ist wie schon so viel gesagt, so eine schmale Gratwanderung. Du bist so gefestigt, daß Du Deine Prinzipien durchziehst und argumentierst, dass man einen Klaps nicht schönreden kann. Was ja auch stimmt.
Aber meinst Du, dass diejenigen, die ihren Kindern (vor Schreck oder aus Angst) schonmal einen Klaps gegeben haben, minderwertigere Eltern sind? Du hast die idealen Bedingungen: ein Kind auf das Du Dich voll und ganz konzentrieren kannst, einen Job, eine (nehme ich an) gefestigte Partnerschaft, das sind Faktoren, die Dir eine gewisse Ruhe geben. Wenn diese Faktoren bei manchen durcheinander geraten, IST DASS NATÜRLICH KEIN GRUND ES AN DEN KINDERN AUSZULASSEN! Aber hat man nicht auch als Eltern die Nische, dass man einen Fehler macht und zusammen mit dem Kind die Situation neu beleuchtet und Wege daraus findet?
Ach es ist schwer und ich les meinen Kommentar nicht nochmal durch, sondern poste ihn jetzt....
(Danke für die Mail von eben!)

Anonym hat gesagt…

nix steinigen:)

allerdings fühle ich mich an einer stelle falsch verstanden: ich habe das bsp. mit dem "lieber einmal authentisch einen klaps, als emotional erpressen" als aufmekrsam machen auf die verbale gewalt gegenüber kindern benutzt. ich finde die diskussion über gewalt in der kindererziehung einfach manchmal sehr scheinheilig. da werden kinder auf die übelste art und weise verbal angegriffen, gedemütigt oder emotional erpresst und da sagt keiner was. und was ist mit den kindern, die zb hart am arm gepackt werden und in ein anderes zimmer gebracht werden für die "auszeit". ist das nicht auch schon form körperlicher gewalt? mir ist wichtig, dass in der diskussion berücksichtigt wird, dass es unglaublich viele facetten von gewalt in der erziehung gibt und nicht nur über die eine, offensichtlichste oder naheliegendste disskutiert ist, während die anderen, unscheinbareren facetten, ausgeblendet werden.

Karin hat gesagt…

Liebe Frau Düne,
nein, ich halte sicher niemanden für minderwertig.Und wenn es denn passiert ist, muss ich auch nicht Harakiri begehen. Einen Klaps dannaber als unausweichliches Erziehungsinstrument hinzustellen, finde ich aber auch nicht richtig.
Deswegen habe ich auch gesschrieben: alles sehr subjektiv, keiner der Blogeltern, bei denen ich lese, ist, überspitzt gesagt, ein Fall für die Supernanny.
Mich hat nur erschreckt, wie viele Leute tatsächlich der Meinung sind, ein Klaps wäre in Ordnung.
Ja, ich weiss, dass es mir sehr gut geht. Aber ganz ehrlich, die Situationen, in denen man/ich seine Grenzen gerät, sind nicht die, in denen man vom liebenden Partner voll unterstützt wird, gerade ein Erfolgserlebnis nach dem anderen im Job hat und mit dem friedlichen Kind bei bester Gesundheit und absolut ausgeschlafen ein Puzzle macht. Das ist ja leicht. Nein, es sind die Momente, in denen der (liebende) Partner nicht da, krank, nervig ist, man von faulen, unverschämten Kollegen gemobbt wird, seit Wochen nicht mehr als zwei Stunden am Stück geschlafen hat, krank ist und das Kind nur Mist im Kopf hat. Und ja, solche Tage gibt es auch in meinem "perfekten" Leben. Das sind die schwierigen Tage, die mich an Grenzen bringen.
Und ja, ich bin stolz drauf (wenigstens) diesem Prinzip treu geblieben zu sein.

dawomagi hat gesagt…

Ich bin 100%ig bei Dir. Ich wurde auch ohne Klapse und Co erzogen und ich würde Elina niemals auf die Finger hauen, auch dann nicht wenn sie mich an meine Grenzen bringt und das tut sie gerne mal. Wir hatten auch schon die Situation, dass sie auf die Straße rennen wollte. Ich habe geschrieen, ja das gebe ich zu, und als Konsequenz musste sie den Rest des Weges an meiner Hand laufen aber ich wäre niemals auf die Idee gekommen ihr eine Ohrfeige zu geben. Und ich sage auch, Klapse und Co wird es hier nicht geben, so sehr kann ich mich gar nicht verlieren.

LG
Daniela

Karin hat gesagt…

@Ami: ich denke, im Grund sind wir uns eigentlich einig.
(Am Arm packen und ins Zimmer sperren gibt es bei uns auch nicht).
Klar, verbale Gewalt gibt es auch, die kenne ich auch zu Genüge, um so etwas meinem Sohn nicht anzutun.
Ich hatte mich mit dem Zitat auch nicht so sehr auf dich bezogen als auf Herrn Schwaner, der vom Liebesentzug durch seine Mutter schrieb. Das ist für mich wie Pest und Cholera gegeneinander aufrechnen.

Karin hat gesagt…

@dawomagi: juhuu ich bin nicht allein ;-)

stadtfrau hat gesagt…

von mir wirst du garantiert nicht gesteinigt. auch bei uns wird nicht geklapst und gehaut, das ist irgendwie meine grenze.
aber ich muss zugeben: nicht erst einmal habe ich mein kind am arm gepackt und in sein zimmer "geschleift" oder einen schrei losgelassen - bevor was schlimmeres passiert, denn an der grenze war ich schon öfters. und da hat frau ami auch wieder recht: das ist auch eine form von gewalt.

aber du hast es gut auf den punkt gebracht: sich die option offen zu halten "wenn der klaps passiert ist es auch nicht schlimm" ist nicht der richtige weg, auch ich glaube, dass der klaps dann schneller passiert.

Anonym hat gesagt…

Liebes kleine Brüllen, deinen Beitrag kann ich voll und ganz unterschreiben! Ja, es geht, man kann Kinder ohne Gewalt großziehen (ja, meine liebe Pädagogenmutter, die du mich windelweich mit dem Stock geschlagen hast - was hat es gebracht?). Wir schaffen das seit knapp 16 Jahren und haben, darf man der Verwandt-, Lehrer- und Bekanntschaft glauben, drei wohlerzogene, fröhliche und sich selbst und uns vertrauende Kinder. Es ist schwierig, manchmal sehr schwierig und viel, viel Arbeit, aber es lohnt sich! Je älter sie werden, desto mehr zahlt sich die Arbeit aus und umso leichter wird es. Darauf bin ich ein bißchen stolz. Lieben Gruß, Susel
P.S. Mal schreien ist erlaubt, sagt der Kinderarzt meines Vertrauens! Und mit der Hand auf den Tisch hauen läßt man schnell - aua!!! ;-))

phreni hat gesagt…

ich bin in vielen (allen?) punkten mit dir einig. ich habe tobias allerdings auch schon einen klaps gegeben. den hat er zwar nicht mitgekriegt, aber ein schlechtes gewissen hatte ich trotzdem. für mich ist es klar: ich weiss, es KANN mir passieren. aber im prinzip darf es das nicht. WENN es passiert, dann ist es mein fehler. ich habe mal einen artikel gelesen, dass ein kind 3 ohrfeigen (klapse etc, für mich auch dasselbe) vertragen kann in seinem leben. das fand ich nicht schlecht. eben von wegen: eigentlich nein, aber es kann allen eltern mal passieren und wenn es eben nur 3 mal passiert, kann ein kind das wegstecken. ich glaube, ich habe auch 3 ohrfeigen von meinen eltern gekriegt. absolute ausnahme und für mich in dem moment schlimm, hat meine beziehung zu ihnen nicht geprägt.
auf die finger patschen würde bei tobias übrigens gar nix nützten, das fände er wohl eher komisch.

letzten ist mir bei tobias rausgerutscht "wenn du damit nicht aufhörst, gibts *en watsch ad ohre*". ich weiss nicht mal mehr, was passiert war. tobias hat angefangen zu heulen, weil er die vorstellung so schlimm fand. ich hätte ihm keine ohrfeige gegeben und habe mich auch bei ihm für die androhung entschuldigt. ich fand es auch einschneidend und irgendwie berührend zu merken, dass das für tobias echt schlimm wäre.

Anonym hat gesagt…

Keine Schläge, keine emotionale Erpressung.

Seit über zwölf Jahren.

Dafür massig Fransen am Mund, ziemlich oft die Luft angehalten, in Kissen gebrüllt, auf den Tisch gehauen, geweint, gezweifelt und beinahe weggelaufen.

Vielleicht habe ich ja besonders brave Kinder, aber so rückblickend gibt es keine Situation, die den berühmten "kleinen Klapps auf die Finger" gerechtfertigt hätte.
Schlagen ist das Auspielen körperlicher Überlegenheit und in meinen Augen niemals gerechtfertigt und schlicht armselig, sei es noch so grandios begründet.

Anonym hat gesagt…

DANKE FÜR DAS TOLLE POSTING!

100% d'accord. Auch ich erinnere mich an eine Mutter, die mich völlig überreitzt gegen eine Wand geschubst hat, für was auch immer. Und dachte immer: wer soll mich jetzt trösten? Zu wem kann ich gehen, wenn nicht (mehr) zu meiner eigenen Mutter?

Bis jetzt hat es mich noch nicht einmal in den Fingern gejuckt, erlebe bei anderen Müttern ab und an, dass sie sogar schon austilden, wenn dem (2 Jahre alten) Kind wirklich aus Versehen das Apfelsaftglas umkippt. So what? Oftmals ist das nur ein Kanal, um eigene Spannungen/Dissonanzen loszuwerden. Ich finde körperliche Maßnahmen so schlimm wie Liebesentzug

Wir handlen das so: Ich sanktioniere klar, wo es sein muß. Wenn Klein H einfach nur schlechte Laune hat und Sachen durch die Gegend wirft, wird er durchgekitzelt. So.
Jetzt bitte eine Ladung Weichspülerkloppe nach Norddeutschland.

J

Anonym hat gesagt…

Wir haben ja schon in dem anderen Blog festgestellt, dass wir einer Meinung sind. Danke auch von mir für diesen deinen Beitrag. Ich bin eine sonst eher stille Mitleserin auf dem ein oder anderen Blog in euren Rolls. Bei dieser Diskussion konnte ich nicht still bleiben, weil es mich echt verblüfft hat, wie hier mal wieder die Polarisierung greift (will sagen, erst durch den Streit vertiefen sich eigentlich vorher kaum vorhandene Gräben, jeder zieht sich ganz weit auf seine Seite der Diskussionsstandorte zurück, viel weiter, als er ursprünglich stand). Ich kann deinen Beitrag voll unterschreiben und ich habe auch nicht die sonnigsten Voraussetzungen zum gelassenen Erziehen, will sagen, zwei Kinder im fettesten Trotzalter und wenig familiäre Unterstützung vor Ort, selbst noch halbzeitberufstätig.Aber ich bin wie du der Meinung: dass mir nie die Hand ausrutschen soll, ist mir so tief verinnerlicht, dass ich mir bislang noch keine Situation vorstellen kann, in der ich diese Grenze überschreiten würde. Ich schließe dennoch auch nicht aus, dass es mal soweit kommen kann. Aber ich würde das nie und nimmer erklären und legitimieren wollen, sondern es nur als Ausdruck des eigenen Unvermögens hinnehmen müssen. Und ich bin weit davon entfernt, perfekt und ohne Launen zu erziehen.
Einen schönen Tag!
Anne

Rosa hat gesagt…

Ich möcht einfach nur sagen, dass ich mich über diese Worte freue. Du hast das schön geschrieben, ich merke, dass es Dir nicht nur Worte sind, die da stehen, weil sie sich schön lesen sollen. Eine gewaltfreie Erziehung ist sehr mühsam, Konsequenz ist ja dennoch nötig. Und ich finde, dass Du da vorbildliche Wege gesucht und gefunden hast.

Danke für diese Denkanstöße :-)

Anonym hat gesagt…

Nix mit Steinigen. Aber ich gebe zu, dass ich Jule auch schon mal gewatscht habe. Sie hat mich gebissen, völlig unvermittelt, ich stand am Herd, mit voller Wucht in den Po. Man, tat das weh. Sogar eine halbe Stunde später noch. Ich habe mich voll im Reflex umgedreht und habe ich eine gewatscht. Zum Glück nicht doll, ich habe mich selber sehr über mich erschrocken... Und hinterher eine gefühlte Ewigkeit damit zugebracht, mein Kind zu trösten und mich zu entschuldigen. Ja, das habe ich wirklich gemacht (sie übrigens nicht ;o) sie war da aber ja auch gerade erst 2,5 Jahre alt)...
Ich bin aber trotzdem (oder gerade deshalb) ein Verfechter davon, Kinder absolut gewaltfrei zu erziehen. Und ohne Klapse gut zu finden-ich bin ganz fest der Meinung, dass verbale Gewalt oder Liebesentzug oder emotionale Erpressung wesentlich tiefere und dauerhaftere Wunden hinterlassen als ein KLaps auf die Finger. Ein Klaos ist hinterher vergessen und meistens ist die Sache hinterher erledigt- Beschimpfungen vergisst man nicht so leicht...
Ein Befürworter bin ich trotzdem nicht und wir handhaben es ähnlich wie Du. Alles bis in alle Ewigkeiten ausdiskutieren muss halt auch nicht sein. Aber es gibt da ja zum Glück ein gesundes Mittelmaß, wie ich finde.
Die diskutierte Sache mit dem Messer lösen wir übrigens ganz einfach: Mit den scharfen Messern dürfen unsere Kinder unter unserer Aufsicht schneiden, ebenso Stecker in die Steckdosen stecken oder Nudeln ins Kochwasser schmeißen. Dardurch ist der Reiz des Verbotenen wohl wesentlich geringer...

Anonym hat gesagt…

frau brüllen... du schreibst mir aus dem herzen. mir gehts genau so.
schlagen, klapsen oder was auch immer kommt für mich überhaupt nicht in frage. aline kommt jetzt erst langsam in die trotzphase, so richtig schlimm ist es bei uns noch nicht, aber schlagen gibts einfach nicht.

wenn ich in meinem job ein kind schlagen würde, wäre ich ziemlich schnell arbeitslos. warum soll ich dann mein eigenes kind schlagen, welches ich (zugegebenermassen) mehr oder jedenfalls anders liebe als meine kids?!

ich finde deine haltung toll!

LG
rapunzelmaus