Mittwoch, Februar 19, 2025

190225

Die höllische Woche geht weiter: heute hatten L. und der Hübsche beide um 8:00 im Krankenhaus anzutreten:

L. für den das saubere Röntgenbild bestätigenden Test, dass seine Lunge keine Tuberkulosebakterien absondert. Dafür musste er in der Physiotherapieabteilung extra viel Schleim produzieren und aushusten (Für die Interessierten: dafür inhaliert man 10 Minuten Salzwasser, um durch Osmose die Lunge dazu zu bringen, viel Flüssigkeit / Schleim zu produzieren, dann haucht man 10x ganz fest wie gegen einen Spiegel und dann sollte man, ich weiss nicht, wie anders sagen (aber ich war auch nicht dabei und habe die professionelle Anleitung nicht gehört), mit dem üblichen "Lungaharing-Hochbefördern" richtig gute Ausbeute haben. Oder auch nicht, dann macht man das nochmal. (Auf der anderen Seite sieht man die Bitte, sich als wahrscheinlichste Ansteckungsquelle durch eine Nachfrage beim Arzt als solche ausschliessen oder von mir aus bestätigen zu lassen, als unverzeihlichen Angriff.... die kleinen Neffen sagen danke für nix, ich bin fassungslos.)

der Hübsche: für den Vorbereitungstag für die Pulmonalvenenisolation morgen. Speiseröhrenecho und Herz-MRT, als Vorbereitung für den Hauptact morgen. (Ich bin recht uncool, die Anweisung "Mitzubringen: Dauermedikation, Krankenkassenkarte, Patientenverfügung" geht nicht so ganz mit "Keine grosse Sache, das ist Standard" zusammen. Aber gut, ich hoffe, es ist nur für uns nicht Standard)


Mein Beitrag dazu: Autofahren! Und das dann auch noch ins Cityparkhaus, das normalerweise immer bumsvoll ist und bei dem man in P3 nicht in einem Zug um die Kurve kommt, weder rein noch raus, mit unserem Schlachtschiff. Aber: einen gemütlichen Platz in P2 bekommen, die Schmerzen im Arm vom Parkticketrausangeln bis zum eigentlichen Einparken veratmet, beim Rausfahren ging es besser und das neue Parkhaus bei der Arbeit, bei dem ich einen Platz reserviert hatte, funktioniert mit Kennzeichenerkennung. Note to myself: Einfahrten und Parkplätze sind recht komfortabel, kann man machen.

Dann: Meetings, Meetings, Meetings, es ging um: neue Sachen andenken, sich von Dingen/Themen verabschieden, Sachen fertigmachen, im Moment ist das eine mittelschöne Umbruchzeit. 

Mittagessen war aus ... ich weiss nicht genau welchem Anlas heute für das ganze Team im fancy Personalrestaurant. Ich meine, das ist nun wirklich Sterneniveau!

Ich habe mit einem alkoholfreien Aperitiv gestartet (Pumpinspicesirup, Grapefruitsaft, Tonic), dann als Vegialternative zu einer extrem hübsch angerichteten "Sauren Kalbszunge" Nüsslisalat mit Ei und Croutons bekommen. Optisch unspektakulär, aber unglaublich gut. 

Die Vegialternative zu der Suppe mit Jakobsmuschel und noch irgendwas Langustiniartigem war eine Pastinakencremesuppe mit kleinen Bohnen drin, Pastinakenchips und irgenwas mit Käse frittiertem:




Statt des Weissweins wurde mir als alkoholfreie Alternative (ich meine: Mittagessen, unter der Woche, Arbeitstag, mit dem Auto heim) ein Estragon-Gurken-Getränk angeboten (Wasser mit Estragon und Gurke infundiert, Zitronensaft dazu, mit Salz abgeschmeckt). Wer wie ich "Ah, Essiggurkenwasser" denkt (ich bin stolz, dass ich es nicht laut gesagt habe), liegt nicht total daneben, aber halt nicht konzentriert und sehr frisch. Aber schon eher zum Geniessen, wie Wein, nicht zum Durschtlöschen wie Wasser.


Hauptgang: Okonomiyaki mit japanischem Omelett obendrauf und "Zeug"


Highlight immer noch jedesmal: Dessertwagen zur freien Bedienung, limitierender Faktor: ein letzter Rest Anstand.

"Dubai-Hörnchen", damit ich auch mal was mit Dubai hatte. Stellt sich raus: ich mag Pistaziencreme gar nicht mal so gern., Cassis-Mousse, Lemontarte, Ile Flottante (bis aufs Dubaiding: GÖTTLICH!)

Wie gesagt, eigentlich gehen wir da eher zum Feiern von irgendwas krassem oder als Dankeschön für irgendwas krasses hin, diesmal war es eher.... anlasslos? Im Blick auf die kommende Reorg wirkte es ein bisschen schräg. Aber: super lecker.

Danach hatte ich mit L. abgemacht, er solle nach seinem Zahnarzttermin (der Arme, lauter Arzttermine an einem schulfreien Tag) am Turm vorbeikommen, er könnte mit mir mit dem Auto heimfahren. Das hat gut geklappt, auf dem Rückweg sind wir dann noch beim Ikea vorbei, 5 Hotdogs essen (L) und die lang ersehnten, frisch angekommenen Skydrag-LED-Leisten für unser Pflanzenregal zu holen (ich). (Einbau nicht ganz so easy, wie in der Anleitung, das machen wir zusammen, wenn der Hübsche wieder da ist).
Dann: noch ein bisschen arbeiten, bis es Zeit für ein anderthalbstündiges Townhallmeeting war, für das ich beschlossen hatte, vom Crosstrainer aus teilzunehmen. (Für die Frage musste ich erstmal wieder zu Atem kommen :-)).


Abendessen dann etwas, auf das ich mich lang gefreut hatte: "gerösteter Rosenkohl/Bohnenslalat mit Dressing aus karamellisierten Zitronen": optisch unspektakulär, vorbereitungstechnisch mühsamer als gedacht, geschmacklich eine echte Enttäuschung (schmeckt gar nicht nach Rosenkohl, Bohnen UND Rosenkohl sind so trocken, dass es im Hals kratzt, das war nix.)

 




Dienstag, Februar 18, 2025

180225

 OK, die Woche war ja mit Ansage höllisch, auch ohne die Erkenntnis, dass wir nach Jonnys letztem Kampf mit dem Arschkater einen Biss übersehen haben und der nun zu einem dicken Abszess an der linken Schulter geworden ist.

Wir haben also unsere eh schon sportlichen Pläne für heute über den Haufen geworfen und um halb acht beim Tierarzt angerufen. Aus Erfahrung war klar: er wird operiert werden müssen, sowas ist ohne Narkose zu schmerzhaft. Also bin ich mit dem ÖV zu meinem Schulterkontrolltermin gefahren, während der Hübsche den Kater zum Termin in der Tierklinik gebracht hat. 

Schulterfazit: alles wie erwartet, vorne geht als erstes wieder, seitlich als zweites, Rotation und hinten als letztes. Ich wurde fürs Autofahren freigegeben, Radfahren soll ich probieren ("Am besten auf einer kleinen Runde, wo Sie jederzeit absteigen und heimschieben können, wenn es zu unangenehm ist"), Skifahren ist auch ok ("es besteht keine Gefahr für die Schulter, aber wenn Sie drauffallen oder irgendeine schnelle Ausweichbewegung machen, wird das viel mehr weh tun als sonst und Sie evtl ein Stück zurück werfen") Ich nehm das als gutees Zeichen.

Der Hübsche war beim Tierarzt so schnell, dass ich es gar nicht mehr zu ihnen geschafft habe (liegt an der selben S-Bahn, nur die andere Richtung, aber halt auch schon an unsere Bahnhof vorbeigefahren war, als er mich anrief. Der Weg vom Tierarzt zum Bahnhof ist aber so verwinkelt, dass er mit dem Auto so lang runter brauchte, wie ich mit der Bahn für3 Stationen. Dann: ganz unprätentiös meine erste Autofahrt seit Ende November. Ich kanns noch, aber es war ar nicht so doof, das vor 6 Wochen noch nicht zu machen, de linken Arm oben zu halten ist tatsächlich noch nicht 100% komfortabel.

Der KAter wird operiert, um drei können wir ihn abholen. Ich habe also bis drei alle meine Termine auf "von daheim" umgestellt, der Hübsche die Termine nach drei, ich habe nämlich heute abend noch einen Verhandlungstermin und einen Essenstermin, den ich halt doch persönlich wahrnehmen sollte.

Daheim wurden dann 10 Kilo Crowdfarming Orangen geliefert, eine Mischung aus normal grossen und RIESIGEN. Die erste habe ich noch postautokalt direkt verspeist. Sooooo gut!

Nach einem sehr schnellen Mittagessen (ich wollte eigtl den Rosekohlbohnensalat aus der Kaptncook app von heute machen, aber die Putzfrau ist erst 20min vor dem nächsten Meeting verschwunden, also wurden es superschnelle Spaghetti (mit Tomaten, Pilzen, Knoblauch, Frühlingszwiebeln)) dann zwei Teammeetings (wir sind in der Phase: "Wir können euch wg der Konsultationsphase mit den Arbeitnehmervertretungen NIX sagen, aber habt ihr noch Fragen?"), dann: erste Autofahrt allein seit Ende November. Erfreulich unspannend. Good news: Jonny braucht keinen Kragen, darf morgen wieder raus, wir müssen neben Schmerzmitteln und Antibiotika nur die Wunde saubermachen /Kruste abmachen. Keine Nähte, kein Kragen, keine Drainage.

Dann: ab in den Shuttle mit lauter Feierabendheimkehrern, zu einem Verhandlungsmeeting mit externen, danach das Abendessen. Und ich bin so, so, so müde......


Wunschlistenfrage:

Warum wurde aus dem Mental Health Walk ein Rage Walk?

Haha, das hängt davon ab, welche Stimmung im Vordergrund steht (und wie das Wetter so ist).


Montag, Februar 17, 2025

170225

Nicht gut geschlafen (wie auch, ich habe bisher noch nie mehr als Soundsnippets von Alice Weidel gehört, die Frau ist wirklich Alptraummaterial.

Aber: immerhin vom Weckerläuten aufgewacht, nicht schon eine Stunde vorher wachgelegen (nur zwischendrin).

Der Arm schmerzte ziemlich und war auch nicht richtig beweglich. Das Wochenende mit viel im Auto und in der Küche sitzen rächte sich (wäre ich mal mit auf die Hunderunde gekommen oder rechtzeitig zum Backenhelfen angereist!). Das wurde auch vom Phyisomann bestätigt, und, holla, der versteht seinen Job wirklich. Am Ende der halben Stunde (respektive ein bisschen mehr, weil so viele Absagen wegen krank kommen) hat der den Arm wieder bis hinter Scheitelmitte hochbekommen (nicht schmerzfrei, aber hey, egal). Morgen ist wieder Orthopädenkontrolle, ich werde also davor ordentlich aufwärmen müssen.

Sonst: Q. hatte später Schule, ich habe also an L.s Schreibtisch gearbeitet, das ging auch ganz gut (für wenn er in Japan ist, werden wir den grossen Bildschirm und die Dockingstation dort hin umziehen, dann hat Q. seine Ruhe vor mir (uh, ich kriege nächste Woche ein neues Laptop, ich muss dran denken, für alle Fälle die Dockingstation mitzunehmen, für den Fall, dass die auch getauscht werden muss).

Arbeit war erstaunlich entspannt, respektive: wir löschen routiniert Brände. Die Grippesaison ist wild...

Dann: ein zutreffendes, ehrliches, aber jetzt nicht alle Brücken total abbrennendes Abschiedbriefchen für das Jöbli geschrieben und einer Kollegin und dem Hübschen zum Probelesen gegeben.

Ragewalk mit dem Hübschen (holla, ist das kalt mit Gegenwind draussen), Jonny, den Troll, 2x vor der Hecke des Arschkaters getroffen, Restemittag gegessen (der Hübsche hat eine echt schlechte Avocado aus der Crowdfarmingbox erwischt, upsi.), weitergewerkelt, dann ein Sportründchen eingelegt, bis endlich alle daheim waren. 

Jetzt: Montagspizza und dann noch eine Folge was auch immer, je nach Commitment der Kinder.

Morgen geht der Irrsinn dieser Woche los, mit "Frau Brüllen kauft für viele Millionen ein" (Wir gehen in das Lieblingsrestaurant von irgendjemand und naja, ich hatte mit was anderem gerechnet. Meine (Vegi)Optionen sind entweder Rösti mit Spiegelei, Rösti mit Raclette (Spiegelei dazu kostet extra), Spaghetti mit VEGANER Tomatensosse, Spaghetti Aglio e Olio (weiss nicht, warum das NICHT vegan angeschrieben ist). Ich glaube, das letzte Mal, wo das Angebot so aussah, war auf einem Leichenschmaus im Waldviertel, ungefähr 1990. Ok, und in der Rotisserie bei uns im Dorf, aber das ist halt auch auf Grillfleisch spezialisiert.

Sonst: es gibt jetzt erstmals einen Nespressokaffee mit "zugesetztem Koffein", das ist natürlich endich mal was für mich, geht mir weg mit Decaf tralala. Noch dazu den eh schon immer heissgeliebten "Dunkehija"-Kaffee, jetzt eben mit 60% mehr Koffein. Grad mal bestellt, morgen früh wird getestet, wie ich auf Raketentreibstoff laufe. 


 Wunschlistenfrage:

Darf Q eigentlich auch wählen? Bzw. will er? Weil: du bisher "nur" von dir und C. geschrieben hast und es mich interessiert, wie das bei nicht in Deutschland geborenen Staatsangehörigen funktioniert....

Also bitte: das hier ist MEIN Blog, nicht Q.s, deshalb steht hier gar nicht so viel über "Was macht  Q?" oder "Was will Q.?" Q. könnte, wenn Q. wollte, ein eigenes Blog schreiben, darüber, was Q. macht und Q. will. Dann: ich habe hier geschrieben und verlinkt, wie das mit Wählen für Auslandsdeutsche geht, da steht das alles drin. Findet man ganz leicht auch selber.

Sonntag, Februar 16, 2025

160225

Was für ein schönes Wochenende! Wir waren zu einen aus so vielen Gründen etwas späten Weihnachsmtsbrunch in Nierstein eingeladen. Die Kinder hatten andere Pläne und so sind der Hübsche und ich allein am Samstagmorgen den Rhein abwärts entlang gefahren. In Nierstein wie immer: Gefühl von willkommen, von daheim, von aufgehoben sein. Es hat sich da eine Gruppen von Menschen lokal und via Internet gebildet, die sich in losen Abständen und leicht wechselnder Besetzung treffen, mittlerweile eine richtig lange gemeinsame Geschichte hat (es wurde natürlich ausgepackt, wie Q. als Kleiner immer durch die Fenster auf die Terrasse geklettert ist), und Gottseidank sehr ähnlich tickt. Gerade in Zeiten wie diesen ist so ein safe space halt schon Gold wert. Es gab leckersted Essen, blaue Margaritas mit selber gemachten Blue Curaçao, trotzdem haben wir gut geschlafen.

Heute morgen dann Schnee und Kuchen zum Frühstück, dann eine gemütliche Heumfahrt zu unseren Jungs, die auch ein tolles Wochenende hatten. 
Die nächste Woche wird so anstrengend, da tat es sehr gut, die Glücksreserven ordentlich aufzuladen.
Daheim alles in Butter: weder Katzen noch Kinder verhungert oder verwahrlost.
ich bekämpfe das dann doch aufziehende Kopfweh mit viel Kaffee und Ibuprofen, wir werfen eine Waschmaschine an, hängen gemeinschaftlich trockene Wäsche ab und lassen das Wochenende ausklingen.
Wir schauen eine Folge "Battlestar Galactica" (ich fürchte, trotz anfänglicher Begeisterung wird das kein Durchmarsch werden wie zB "Agents of Shield", sondern zäh), klären, wer heute abend TV-Debatte gucken möchte.
Ich probiere ein neues Kaptn Cook-Rezept aus meiner Favoritenliste: Brokkoli-Paprika-Pfanne mit Erdnusssosse und alle mögen es, das ist auch was, was ich vor einigen Jahren noch nicht geglaubt hätte.
Jetzt noch ein kleines Katzenründchen, eine Dusche im heimischen Bad, auf die ich mich sehr freue, dann eine Runde gegen niedrigen Blutdruck (der Hübsche sagt, ich dürfe den Fernseher nicht anschreien....), und dann starten wir in eine höllische Woche.

Wunschlistenfrage:
Trägt Ihr Ehemann noch das Aktiia-Armband? Wie sind seine Erfahrungen damit?
Ich habe ihn gefragt (ok, ersteres weiss ich ja) und: ja und super. (Ich sags mal so: all das steht hier und hier. Mehr Info wirds dazu nicht geben, so spannend ist das auch wieder nicht.)

Samstag, Februar 15, 2025

150225








Freitag, Februar 14, 2025

140225

Fangen wir mit einem Nachtrag zu gestern /zum Tbc-Thema an, natürlich aus gegebenem Anlass: Bitte sparen Sie sich Tipps und Mutmassungen zu Ansteckungswegen oder -möglichkeiten. Sie können mir und uns und dem OBERARZT DER KINDERINFEKTIOLOGIE AM UNISPITAL halt schon glauben, dass wir nicht alle ganz doof sind und Sie vom Schiff aus jetzt da irgendwas krasses rausfinden, an was keiner von uns gedacht hat. Wenn Sie Detektiv spielen wollen, lassen Sie doch bei sich selber einen Tuberkulosetest machen.

Hier sonst so: Fassungslosigkeit ob der Reaktion auf Anfragen zu potentieller Ansteckung (ich bin überrascht, dass ich überrascht bin), am Nachmittag dann die gute Nachricht aus dem Kinderspital: das Röntgenbild ist clean, damit steht dem Japanvisum nichts im Weg. (All die Punkte von gestern und die Notwendigkeit, innerfamililiäre Ansteckungsquellen abzuklären, um für kleine Cousins eben sichergehen zu können, bleiben natürlich bestehen.)

So.

Dafür eigentlich ganz gut geschlafen, der Arm hat recht weh getan, aber ich hatte ja morgens eh Physio. (Lustig: das "auspeitschen" des Arms, also die Übung, wo der Physiomann meine Hand hält und dann den Arm wie so ein Crossfitter das dicke Seil wie eine Peitsche wobbeln lässt, wurde mir als "Laufen" auf der Garmin-Uhr angerechnet). Good news: das Halskratzen und Matschigkeitsgefühl ist wieder weg. Einfach so.

Beide Kinder verschwanden in die Schule, ich an den Schreibtisch, es gab ein paar Sachen zu klären, ein paar Feuer zu löschen, ein paar Dramen zu sortieren.

Dann: Einkaufsründchen, Ragewalk mit dem Hübschen, auf dem Rückweg habe ich dann noch die bestellte Valentinstagtorte abgeholt. Da hatte unsere Patisserie-Abteilung nämlich eine Aktion gestartet, wo man eine Torte in weiss-rosa-Herzform bestellen konnte. Ich hab das leicht unterzuckert gelesen und direkt bestellt. Heute morgen hatte ich dann einen Anruf auf dem Firmenhandy vom "Chef-Patissier", allein das: wie cool ist das, sich so melden zu können?, der mir erklärte, wo ich meine Torte abholen könnte, der angegebene Ort hat nämlich freitags immer zu). Das war dann ein bisschen lustig, weil die Torte anscheinend trotzdem an dem zuen Ort stand, aber jemand den Schlüssel hatte und sie dann da geholt hat. Erst auf dem Rausweg habe ich gesehen, dass der Abholername auf den Papieren ein anderer als meiner war, aber dieselbe Torte und dann habe ich für den Rest des Weges meinen engrained Qualitymindset depriorisiert und naja, Damien, ich nehme an, du hast meine Torte bekommen. Wie gut, dass keiner von uns eine Personalisierung mitbestellt hatte. 

War lecker: harter blättriger Boden, so wie die Cremeschnittenböden, Blutorangen-Kokosfüllung, Vanillesahne, die Bölleli sind gefüllte Windbeutelchen mit roten Zuckercrunch.


Dann: Mittagessen (Salat mit Käsebrot und Guacamole) mit Q. und dem Hübschen, ein paar letzte Feuer austreten, dann Abendessen für heute (PIZZATAG!) und für die Kinder morgen (sie haben sich Texmex-Auflauf gewünscht, der Hübsche und ich sind ja unterwegs) vorbereiten, Koffer packen für eine Wochenendreise (schon deshalb ist es super, dass ich wieder gesund bin!)

Irgendwann zwischendrin: Kaffee und Kuchen, das ist richtig lecker (ich denke ein bisschen an Damien).

Kale-Chips (Gemüsekorb!), Pizzaabend, Buch, Bett, Weckerstellen für morgen früh und Reisereise!

 Wunschlistenfrage von gestern:

Zum Thema "potenzielle neue Tätigkeit": von welcher Art Aufgaben in der Firma möchten Sie mehr, von welchen weniger (wenn man das überhaupt so allgemein schildern kann)? Was kennzeichnet eine Arbeitsumgebung (thematisch, personell, ...), die genau richtig ist? Erleben Sie in den Jahren, die Sie schon im Berufsleben stehen, Verschiebungen in ihren persönlichen Interessen, die Ihnen eher neu sind (und sie vll. auch überraschen)?

Das finde ich eine richtig gute Frage, deshalb habe ich die Antwort auch auf heute verschoben, wo sich das ganze Tbc-Thema ein bisschen gesetzt hat.

Mehr: Probleme lösen (aber halt Probleme, die welche sind, nicht welche, die wir uns selber machen), gern technische Probleme, weniger reine Compliance-Probleme, Lösungen finden, Sachen vereinfachen und verbessern, mit Produkten arbeiten, nicht mit Prozessen, mehr "was" und nicht so viel "wie" (wie die Kinder gern sagen "Liefere statt lafere"), mehr konkret als konzeptuell, Leute von den richtigen Sachen überzeugen

Weniger: Konzepte entwerfen, Ways of Working implementieren, Preisverhandlungen, Marketing, Sachen kaufen oder verkaufen (die letzten drei Sachen mache ich eh nicht, aber möchte ich auch nie machen)

Thematische Arbeitsumgebung: Technisch und nah am Produkt (Produktion, MSAT, Process Development, Product Strategy), nicht so sehr Support- oder Netzwerkfunktionen

Personelle Arbeitsumgebung: KollegInnen mit einem ähnlichen Arbeitsethos, eine offene, transparente Kommunikation untereinander, wo man über Themen diskutieren kann, ohne dass einem ein Strick daraus gedreht wird, Vorgesetzte, die Vorgesetzte sind und nicht stattdessen mein Freund sein wollen (Ich kann sehr wohl mit Vorgesetzten befreundet sein, aber sie müssen trotzdem noch die Rolle der Vorgesetzten erfüllen und ihren Job machen.), die ihren Job gut machen und erkennen, wenn ich meinen gut mache, die erkennen, ob ich Coaching oder Hilfe brauche, die nicht meinen Job machen wollen. Ein Team, dessen Identität nicht hauptsächlich aus "WIr sind die besten, alle anderen sind doof" besteht. Nur "Wir sind die besten" wäre ok.

Verschiebungen: Ich habe ja lange gedacht, ich würde nie aus dem Labor rauswollen, dann wollte ich das doch sehr gern. Genauso dachte ich, ich würde nie aus dem Betrieb rauswollen, dann war es doch sehr gut. (Jetzt würde ich allerdings gerne wieder näher Richtung Betrieb, also vllt gibt es da ein Optimum). Was ich früher nie gedacht hätte: ich mache (nicht immer, aber regelmässig) gern Fieselarbeit und freue mich dann wie ein Schnitzel, wenn ich nach langer Recherche etwas finde (ich erinnere mich an die 300 Seiten Gebäuderisikoanalyse auf Italienisch, die ich durchgarbeitet habem um rauszufinden, ob nun Stickstoff oder Druckluft verwendet wird und warum). Oder aber auch nur abhaken kann, dass ich zB drölfzig Batchrecors reviewed habe oder einen 150 Seiten-APQR en detail. Das darf man aber nicht weit streuen, weil sonst hat man das als Stempel auf der Stirn und kriegt nur noch so Zeug und da wird man dann natürlich irre.



Donnerstag, Februar 13, 2025

130225

 What a day.

Gestern abend hatten der Hübsche und ich einen sehr schönen Abend, ich meine, wir können jetzt sagen: "Wir haben Matteo schon gesehen, als er noch in kleinen Basler Clubs gespielt hat". Ich meine: wirklich Club, wo man schnell noch Vereinsmitglied werden muss und in eine winzigen Kellerraum auf Bierbänken sitzt. Es war auch spannend, das an sich recht professionelle Programm in einem noch nicht 100% finalen Status zu sehen. Manche Witze waren ... für das Publikum zu viel und ich glaube, das ist eine gute Sache, das vorab mal zu testen und dann evtl noch anzupassen :-). War cool, aber ich bin halt Bierbänke auch nicht mehr gewohnt, ausserdem bisschen matschig und dann sehr müde.



Heute dann: wie immer Büro, jahreszeitlich passend immer noch sehr grippelastig, morgens war es lauwarm, mittags schneite es dicke Flocken, dann regnete es und dann war es nur noch kalt. Mittagessen mit alten Kollegen aus Produktionszeiten, das war super.

Am frühen Nachmittag hatte ich dann eine Verabredung mit L. und dem Hübschen in der Infektiologie des Unikinderspitals. Place to be auf dem Hoch der Grippewelle, yay! Wir haben uns Masken am Eingang genommen und wurden dann vom Arzt direkt gelobt, dass das zwar allein wegen des positiven Tb-Tests nicht nötig wäre, aber halt die Leute beruhigen würde. Ich wollte halt v.a. einerseits mein Halskratzen nicht verteilen, andererseits mir von all den kniehohen Seuchenherden dort nichts einfangen.

Der Termin war tatsächlich sehr interessant, ich fand es allein schon unglaublich, dass der Oberarzt, bei dem wir binnen einer Woche einen Termin bekommen haben, total ruhig insgesamt fast zwei Stunden Zeit für uns genommen hat, ALLE unsere Fragen (und das waren viele, ich bin ja seit Dezember im Tuberkuloserabbithole verschwunden) zu beantworten, uns direkt heute noch einen Röntgentermin klarzumachen und noch einen weiteren Termin für nächste Woche, während in der Klinik die Hölle los war, überall Kinder geheult und gezetert haben, gestresste Eltern rumgewuselt sind und naja, ich allein durchs Dortsein gestresst war.

Also. Tuberkulosetests sind schwierig und nicht 100% schwarz weiss. Je nach Vorgeschichte eines Patienten ist ein postives Resultat ein starker oder weniger starker Indikator für eine Infektion (Standardsatz für fast alles "global schon, bei uns in der Schweiz aber nicht", so zB: "Ist Tuberkulose denn überhaupt noch ein grosses Problem?"), bei einem gesunden Schweizer Teenager ein eher nicht so starker. Aber: drei nicht negative Tests sind auch für den gesunden Schweizer Teenager nichts, was man wegwischen kann. Also ist die Arbeitsphypothese nun: er hatte Kontakt mit jemandem, der Tuberkulose hat(te) und ansteckend war. Wann das war? Keine Ahnung. Wer das war? Keine Ahnung, grösste Wahrscheinlichkeit, wenn man nicht zB in einem Asylzentrum arbeitet, und bei Kindern: die Familie und dort Personen, die aus welchen Gründen auch immer viel husten. Wenn man nämlich einen Grund für Husten hat, kann man eine dazukommende offene Tuberkulose tatsächlich verpassen, weil man das nicht als erstes vermutet ("Zumindest nicht bei uns in der Schweiz"). Und, anders als ich dachte, stirbt man nicht immer an Tuberkulose. ("Auch zu Sissis Zeiten sind die Leute in die Berge in die Sanatorien gezogen und manche sind auch zurückgekommen!").

Dementsprechend können wir anderen drei uns auch als infiziert betrachten. Ein Test macht keinen grossen Sinn, weil: Therapie würde genau gleich aussehen wie bei L., nämlich keine. Und zwar aus folgendem Grund: Wenn man diese Bakterien in sich trägt, hat man im ersten Jahr eine Wahrscheinlichkeit zu erkranken von 5%, für das gesamte weitere Leben von nochmal 5% (höher, wenn man ein Kind ist oder ein alter, schwacher Mensch). Man könnte eine Chemoprophylaxe machen, d.h. 3 Monate Spezialantibiotika nehmen, die zwar ok verträglich sind, aber durchaus die Leber belasten und zum Anfang noch Blutkontrollen erfordern. Damit sollte man für 10-15 Jahre Ruhe haben. Empfohlen ist das aber nicht, es reicht, wenn man sich der potentiellen INfektion bewusst ist. Wichtig wird die nur dann, wenn sie ausbricht (das merkt man, dann ist die Behandlung deutlich langwieriger) oder aber, wenn man irgendeine Krankheit bekommt, die es erfordert, das Immunsystem zu supprimieren, zB eine rheumatische Erkrankung, oder eine Chemotherapie.

Also. Aus gesundheitlicher Sicht wurde abgeklärt, dass L. definitiv keine aktive Infektion hat (ungewollten Gewichtsverlust, krasser Husten für mehr als drei Wochen, Nachtschweiss so krass, dass man die Kleider wechseln muss), mehr braucht es nicht.

Aus Austauschsicht braucht L. irgendeinen Beweis dafür, das wird hoffentlich das heute aufgenommene Lungenröntgenbild (Morgen kriegen wir Bescheid). Zur Sicherheit und für potentielle Rückfragen wird er nächste Woche noch zu einem Test gehen, wo überprüft wird, ob seine Lunge eben Bakterien ausscheidet, damit wird aber auch nicht gerechnet.

Das wars dann jetzt erstmal..... hätte ich jetzt auch drauf verzichten können auf dieses Lernerlebnis, aber eben: richtig viel gelernt.

Jetzt bin ich wie immer nach sowas unglaublich müde, aber wir haben auf dem Heimweg immerhin drangedacht, unsere Briefwahlzettel abzuschicken. 


Für die Wunschliste bin ich heute zu müde, aber das kommt dann morgen.