Freitag, September 12, 2025

120925

 Heute richtig gut geschlafen, mei, ich war halt auch müde. Jonny war gestern abend nochmal raus und hatte sich nicht mehr IM Haus blicken lassen, dafür aber auf einem mit Kissen versehenen Stuhlstapel auf der Terrasse eingemümmelt das Regenwetter betrachtet und kam dann erst zum Frühstück rein.

Die Kamera hatte ausserdem einen vorbildlich dicken Igel aufgenommen, der um eins auf die Terrasse gewackelt kam und sehr interessiert durchs Katzentürchen gespäht hatte.

Frühstück: Brot von gestern mit dem letzten Quittengelee, wenn ich mich recht entsinne :-), aber ich habe, das ist auch ein interessantes Geschäftsmodell, als nächstes ein Glas Zwetschgenmarmelade, das ich dafür bekommen habe, dass ich 5, 6, 7 Kilo schon fertig geerntete Zwetschgen freudestrahlend in Empfang genommen habe. 

Dann: Eröffnen der Fenchelteesaison für dieses Jahr, die erste grosse Thermoskanne für die Arbeit gekocht, angetrunken, ein paar Emails beantwortet, dann ging es ab zur Physio. Läuft immer besser, ich denke wirklich, Ende Jahr ist die Schulter wieder wie neu (vielleicht sogar besser, die linke Schulter war die letzten Jahre weniger beweglich als die rechte, auch vor dem Velounfall).

Dann: schnell einkaufen gehen (ich höre jetzt für längere Sachen wie Einkaufen und längere Kochsachen, Wäscheabhängen, so Zeug, Angela Merkels Memoiren als Hörbuch, skurrilerweise auf Englisch (sehr britisches Englisch) aus abstrusen Gründen und natürlich auf 1.4facher Geschwindigkeit. Ich bin gerade bei Rostock-Lichtenhage und bisher höre ich das wirklich gern. Sie ist auf jeden Fall eine intelligente Frau und kann sich ausdrücken und hat ein Gefühl für... was ist relevant und was ist wichtig und kann sich selber und ihre eigene Wichtigkeit sehr gut einsortieren und abschätzen. Alles eine absolute Wohltat nach dem echt schlimmen, schlechten Matthew Perry-Hörbuch, das mir Friends für immer verleidet hat. Hatte der keinen Lektor? Wie oft kann man wiederholen, dass man 55 Vicodin am Tag genommen hat? Ja, ok, willst du einen Preis dafür? Wie viele Superlative kann man unterbringen? Es sind immer die besten Freunde der Welt, der beste Film der Welt, die schlimmsten Schmerzen der Welt (verschiedene, aber alle imemr nur von ihm auszuhalten), die dümmsten Doktoren der Welt, die besten Schauspieler der Welt, die jung sterben, die schlechtesten, die noch leben, er war das verlassendste Kind der Welt, hat am meisten Geld der Welt verdient, meine Güte. Ich würde nicht mal sagen, das ist das schlechteste Buch der Welt, es ist einfach ein schlechtes. Von einer ziemlich unsympathischen selbstverliebten, selbstmitleidigen, selbstsüchtigen Person geschrieben, die sich für den Mittelpunkt des Universums hält. Meine Güte. Also. Angela Merkel ftw!)), der Wagen war interessant gefüllt, weil unser Lieblings-Malbec auf 50% reduziert war und es hübsche Aperol-mit-Aperol-Spritz-Glas-Pakete gab. Naja. Ist ja bald Wochenende.

Dann: Arbeiten. Ich beobachte an mir selber, wie sich eine Routinenveränderung anbahnt: die Bürotage nehmen zu und ich finde es, anders als im letzten Job, nicht schlimm, sondern gut, auch wenn ich die Homeofficetage durchaus zu schätzen wusste und weiss. Es scheint sich auf eher 4 als die verpflichtenden 3 Tage/Woche im Büro einzupendeln. Damit einher geht die veränderte Sportroutine, wo mir v.a. das Schwimmen Spass macht, aber ich bleibe auch an der Yogasache dran (die ist schwierigier zu planen, weil die Mittagsslots nicht nahtlos in unsere üblichen Mittagspausenzeit passen und gerne von Meetings angeknabbert werden. Ich geniesse aber umso mehr den Freitag daheim, in dem ich (und ALLE anderen) das liegebgebliebene, für das man Ruhe braucht, aufarbeite und konzentriert vor mich hinwerkle. Ausserdem fungiert der Tag als Gelegenheit für Meetings, die unbedingt dringend sein müssen, weil sich die meisten Leute den Freitag tatsächlich meetingfrei halten und deshalb für dringendes relativ leicht verfügbar sind. Spannend!

Zu Mittag die erste Kürbissuppe des Jahres, ich verwerte alle eingefrorene Müllsuppe und habe kurz (bis ich halt die übrige Kürbissuppe einfriere) richtig Platz im Gefrierschrank. Schmeckt super!

Nicht so super schmecken die "Americano"-Trauben, die ich aus Forschergeist gekauft habe. Ich habe von meinem allerersten Chef unter andere gelernt, dass im Tessin eben "Americano"-Trauben angebaut werden und der Wein daraus super speziell schmeckt und deshalb im Volksmund auch "Chatzesaich" heisst ("Katzenpisse"), weil er so schmeckt (und ich weiss jetzt nicht, ob das das deutsche oder schweizerische "schmecken" ist. Ich hoffe, letzteres, weil: wer wüsste ersteres schon?). Diese INfo wurde wieder aufgerührt durch Herrn Raus Trauben- und Weinrecherchen mit Uhudler-Verkostung. Heute hatte der Coop also "Americano-Trauben" und... wow. Ich habe bis heute mittag vor dem ersten Probieren gedacht, der widerliche Geschmack von allem "grape"-flavoured Produkten in den USA (Jelly, Soda, Bonbons) wäre einem Aromahersteller auf Koks zu verdanken, aber nein: diese Americano-Trauben schmecken genau so. Örks! Keine Ahnung, wie dieser Geschmack vergoren dann wirkt, aber ich weiss jetzt, dass ich nie freiwillig "Chatzesaich" probieren werde. 

Nun ja.

Nachmittags dann weitergearbeitet, wieder kaum einen Absprung geschafft, aber dafür viel Arbeit. Als der Hübsche sich zur Narbenbehandlung aufmacht, mache ich mich an ein Sportründchen, dann Duschen und eine frühe Pizza für Q., der hat sich nämlich für die Maschinistenausbildung bei der Feuerwehr interessiert und zack, hat heute Übung. Nun ja.

Der Hübsche und ich eröffnen (nach Fencheltee eine logische Folge) die Rotwein-zur-Pizza-Saison (Malbec, kein Chatzesaich), und dann ist Wochenende. Puh.


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