Samstag, Juli 12, 2025

080725 - 110725

8 Juli:

Heute also grosser Tag: Wecker um sechs, Frühstück bei strömendem Regen in Skiunterwäsche und Wandersachen und Flipflops drüber (das magere Buffet durch den aufzubrauchenden Hummus, Trauben, Salami und Käse bereichert), dann die Kayaktaschen fertig packen, den Rest ins Auto und auf dem Longtermparkinglot gebracht. Der Bus von Kingfisher (10000000% Empfehlung) brachte uns zum Dock und das Wassertaxi (immer noch der "rainbow chaser") brachte uns durch den Regen und Nebel mach Hanson Island.

 



Via Kette wurde das Gepäck der Leute vor uns auf- und unseres abgeladen.



Camptour, unterbrochen von zwei Walsichtungen direkt vor unserer Nase, und trotz (weil) Regen und kalt bin ich so, so, so happy hier zu sein. Wir sind insgesamt 8, also wir vier, ein österreichisches Paar und ein Paar aus Ontario, dazu zwei Guides.

 

 



Wir verteilten die Zelte untereinander (der Hübsche und ich landeten in der Honeymoonsuite), richteten uns ein (nicht zu viel auspacken, weil alles feucht wird, ich war kurz nervös, weil Ls Tasche gar so leicht war, aber es ist alles dabei ) wechsel von Paddleboots auf Socken und Wanderschuhe, das war auch gut.

 Kaffee, Müsliriegel, Schwatzen, mehr Walgucken, alle tauen auf, das ist so cool.

Bald ist Zeit für frühes Mittagessen (Sandwiches und Bananenbrot, damit spätestens ist L. sold), dann ist es Zeit für Kajak-Safetyinstruction, Umziehen und Lospaddeln.

 



Küchenecke im Regen



Für mich ein sehr cooles Erlebnis: es war zum ersten Mal in meiner limitierten Kayakhistory, dass wir bei schlechtem Wetter unterwegs waren. Das bedeutet: Wind, Strömung, Nebel und Regen. Es war aber nicht schlimm, weil ich ja immer noch die Hitzewelle daheim in den Knochen hatte. Anders als beim ersten Mal Kayaken hatte ich auch überhaupt keine Angst, weder um mich noch um die Kinder. Der Hübsche und ich paddeln bewährt im Doppel, L und Q jeweils in Einzelkayaks, als ob sie nie etwas anderes gemacht hätten. Es war schon anstrengend und auch kühl (die Füsse werden beim Einsteigen nass, ich hatte Glück, meine neongelbe Regenhose hielt superdicht, die Jungs hatten weniger Glück und liefen von verschiedenen Seiten voll und sassen dann halt im Nassen. 

Das Wetter und besonders die Wellen machten es tatsächlich aufregend, hätte ich auch nicht gedacht, dass ich das mal schreiben würde. 

 

 








Wieder zurück nach gut 2, 3h zitterte ich nach dem Aussteigen richtig vor Kälte und war sehr froh, in trockene Kleider zu kommen. 

 

 

Das ist: meine wärmste Skiunterwäsche, Outdoorhose, Skisocken, Sportjacke, Fleecejacke, Wanderschuhe und immer noch frisch. 



Wie das letzte Mal: die Segeltuchhütten mit den Feldbetten sind wirklich grad bei so Wetter echt luxuriös, noch luxuriöser ist es dann, superlecker bekocht zu werden....(Appetizer: Brie mit Ahorsirup gebacken, dazu Trauben und Bruschetta, dann Cedar Planked Salmon mit Kartoffeln und Salat und Tofu-Gemüsespiessen vom Grill --> eine der Guides isst selber vegan, von 8 Gästen sind 3 Vegetarier, das ist anders als das letzte Mal)

 



Dessert (Cheesecake aus dem Glas mit Beeren) gab es mit Propancampfire am Strand, neugierig beäugt von Seehunden.

 





 

Für ins Bett gab es dann eine Wärmflasche für die, die wollten, das war richtig cool!

In der Nacht hörten wir dann immer wieder Wale pusten (oder ein und denselben) es war soooo gemütlich!

 

9. Juli

Um sieben verlangte die Natur ihr Recht und nach dem Weg durchs Camp zur Toilette war ich dann auch wach. Zähneputzen am Strand, Gesichtwaschen und Sonnencreme und schon gab es Frühstück (was für ein Luxus!): Rührei, Kartoffeln, Gemüse, Obst, PB&J auf English Muffins.

 



 

Der Wetterbericht war ein bisschen anders als am Abend vorher, nämlich viel, viel Wind am Nachmittag. Die Strömungssituation eingerechnet (durch alle die kleinen Inselchen hier und Ebbe und Flut und Wind ergeben sich richtig sportliche Strömungskanäle) wurden die Paddelpläne angepasst. Wir machten uns auf den Weg zur anderen Seite der Insel und meine Güte: bei Sonne und ruhigem Wasser ist es halt schon nochmal einfacher zu paddeln! 

 








Es war so, so, so schön, alle happy, alle guter Dinge, alle bei der Sache. Ich war mir ja anfangs nicht 100% sicher, wie das für die Jungs sein würde, allein unter Erwachsenen, aber: super. Q ist ja eh easypeasy mit Leuten, L liebt es, Strand- und Meeresgetier zu finden und versteht sich richtig gut mit Kole, dem zweiten Guide, dessen zweite Tour jemals wir sind. Er ist dementsprechend superjung,  aber sehr cool. L schwatzt mit ihm über Training, Kayakskills (möchte jetzt auch "Edging" lernen), Videokamera und Japan (Kole hat japanische Wurzeln und geht im Winter für länger.)

Lunch an einem einsamen Strand, sehr lecker, sehr entspannend (Quinoasalat <3). Auf dem Rückweg wurden wir dann auf einmal von zwei Seelöwen sehr nah begleitet, das war einerseits cool, andererseits schon ein bisschen .. nah.


Die Kinder haben die meisten Teile eines Wolpertingerskeletts gefunden und zusammengebaut




Der Wind war nicht so wild, wie befürchtet, wir "segelten" also entspannt auf der Strömung zurück ins Camp. Trockene Füsse waren schon sehr, sehr nice, dann Kaffee und Cracker mit Ziegenkäse,  habe ich erwähnt, wie luxuriös das ist? 






Die Weisskopfseeadler sind so ubiquitär, wir schreiben sie schon gar nicht mehr auf die "Was wir heute gesehen haben" Liste

Der Zipfel links ist "daheim"


Gemütlicher Schwatz mit Kaffee, auf einmal ein Blow und ALLE stürzten (No running in the Camp!) zum Strand, gerade rechtzeitig, um einen (den?) Humpback nochmal "bubblenet feeding" zu sehen. Dafür macht er einen ringförmigen Vorhang aus Blasen, die Fische fühlen sich gefangen, er taucht mit offenem Maul unten rein und senkrecht nach oben. Man sieht das erst an einem Blasenkreis und dann kommt eben das riesige Maul aus dem Wasser...)

Bisschen aufs Wasser gucken, während das Dinner vorbereitet wird, dann: Essen!





Finde das Kind.

Wie letztes Mal: Udon-Nudeln mit jeder Mange frischem Gemüse in Thai-Kokos-Erdnusssosse, entweder mit Tofu oder Chicken, als Nachtisch Applecrumble.

L. war zum Canpounder ernannt worden (oder hatte sich selber dazu ernannt), nämlich Dosen mit einem hammerartigen Ast plattklopfen. Drei ineinandergestopfte Lachsfosen für den Lunch am nächsten Tag waren dann aber zuviel und wurden nicht platt, sondern untrennbar mit dem Hackstock verbunden. Nach mehreren Befreiungsversuchen wurde das unterbunden und es werden keine Dosen mehr geklopft. 

Früh ins Bett, mit dank Wärmflasche warmen Füssen noch eine Stunde gelesen und zu Walgepuste und Seehundbabygejammer eingeschlafen bis morgens. 

10. Juli

Es versprach ein sonniger Tag zu werden, nach Pancakes, Obst und Würstchen für die Nichtvegis machten wir uns auf den Weg.



Insgesamt waren wir über 8h unterwegs, mit Walsichtung dass ein bisschen arg nah zu Beginn, unzähligen Seeadlern, Seelöwen, Seehunden, einem Kingfisher, winzigen Vögel, deren Namen ich vergessen habe, und Lunch am Stran von Orcalab (gucken Sie mal, es gibt Live BIld und Ton), einer Forschungsstation, die Orcafamilien anhand ihrer Rufe, die sie mit Hydrophonen aufnehmen, erforschen. So konnten sie zB Springer,  ein Orcaweibchen, das verloren gegangen ist und ohne Familienanschluss gestorben wäre, zurück zu ihrer Familie bringen und sie wurde wieder aufgenommen.











Ein paar Minuten im Wald haben wir eine über 2000 Jahre alte Zeder besucht (L. hat alles gefühlige dann damit beendet, dass er meinte, er müsse jetzt wirklich mal Pipi und an den Baum wäre vermutlich nicht ok?)






Auf dem Rückweg mäanderten wir durch winzige Passagen und zwischen Felsen hindurch bis zum Camp. Dort noch eine kleine Extrarunde, weil "unser" Humpback schon wartete, dann zurück ins Camp.








Erstmals war das Wetter so, wie ich es vom letzten Mal in Erinnerung hatte: strahlende Sonne, T-Shirt warm, und ich bloggte diesen Tag in frischem Shirt, mit Blick auf die Johnson Strait und eine Runde Delphine,  die auf und absprang (ich hatte bisher gedacht, das und Tümmler wäre dasselbe, ist es aber nicht. Tümmler = Porpoises, Delphine: Dolphins, unterscheidbar an der Finne und dem Buckel vor der Schwanzflosse).





Dinner gab es heute am Strand (Gnocchi mit Gemüse und dann Carrot Cake mit Frosting), Schwätzchen, Gruppenbild, das war sehr lustig 

11. Juli

Geschlafen habe ich heute wie ein Baby, mit Wärmflasche als Bonus, weil ich, tadaaa, schon vorher warme Füsse hatte. 

Heute hatte ich es dann endlich geschafft,  meinen Wecker abzustellen und war tatsächlich etwas ungehalten, als der Hübsche mir um 7:10h guten Morgen wünschte (ich schlafe hier sooooo gut. Also: weiss ich also, einsame Insel in Kanada, Zelt, kein Handyempfang, 20km Kayaken am Tag, dann schlafe sogar ich)

Frühstück heute: Granola, Joghurt, Früchte, Brot, dann ab aufs Wasser. Heute nur kurz, wir haben nicht mal Snacks eingepackt, was ich irgendwann bereut habe. Heute war der Tag, an dem der Hübsche und ich die Kinder aus den Singlekayaks geworfen haben und in unser Double gesetzt haben. Ich war viel weniger erschöpft, als ich gedacht hätte, basierend auf dem letzten Mal und Island, also wollte ich mal sehen, wie ich mich ok einem Single schlagen würde. Die Jungs waren not amused, aber gut. Es lief erstaunlich gut, ich hatte das Gefühl, ok mit der Gruppe mithalten zu können und hatte echt keine Mühe oder Sorgen, dass ich kippen würde oder so.

 

Es wurde dann  ein bisschen ungemütlich, weil kalt und neblig und dann auch noch Regen, aber wir haben sowohl Weynton als auch Stubbs Island umrundet. Pünktlich, als wir rum waren und durch die schmalen Passages zwischen den Plumper Islands zurück cruisten, hörte der Regen auf, wir sahen Tümmler, Seehunde, Seelöwen, jede Menge Adler und natürlich so viele Humpback whales.

 







 

Im Camp waren dann alle froh über warme Kleider, es gab Suppe und Cookies zu Mittag (so cool: ich mag das Essen es total gern,  aber auch die Kids, die vor sechs Jahren bei Quinoasalat und Kalebeansoup noch die Zähne hochgezogen haben,  haben richtig reingehauen, das ganze Camp über.

Dann wurden die Zelte ausgeräumt, ausgefegt, die Küche ausgeräumt, all das Equipment, das mitkommt, zusammengeräumt und alles, was mitkommt, kam an den Strand. Wir sahen bei  Aufräumen, eine Hirschkuh an den Strand kamen, Eichhörnchen,  Nerz, Mäuse, alle vermeintlich drauf wartend, dass wir endlich weg sind.

 



Binnen notime hatten wir alle zusammen das Wassertaxi beladen, auf dem Weg sahen wir nochmal zwei Humpbacks und dann....

 waren wir auch schon in Port McNeill.

Wir wurden mit dem Bus abgeholt und zum Black Bear Resort gebuckelt, wo wir uns vor allem auf eine heisse  lange Dusche freuten.

Spannende Frage: Gibt es die angekündigte Möglichkeit, dort Wäsche zu waschen?

Und wir konnten das klären: es gibt zwei Münzmaschine und zwei Trockner und Münzen kriegen wir auf die Kreditkarte verrechnet.

Es wurde also die erste von 2 Maschinen gestartet, dann der Reihe nach duschen, Wäsche in den Trockner umziehen, dann war es auch schon Zeit für das Abschlussdinner im Devils Bath.

Was für ein Hammertrip!!!!





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