Donnerstag, März 27, 2025

270325

Erstaunlich gut geschlafen, trotzdem mit schmerzendem Arm aufgewacht. Naja. Es ist nachts nicht mehr so kalt, die Katzen sind viel draussen (und dementsprechend dann den Tag über müde, Jonny schlief von halb siebenbis nach zwei in L.s Bett), ausserdem habe ich auf der Kamera von heute nacht eine Maus (in Jonnys Maul), einen Igel (auf der Terrasse) und ein blitzschnelles Wiesel (vor dem Haus) gesehen.

Beim Radeln dann mit nur einem Paar Handschuhe ok warm an den Händen, mit nur Jeans kalt an den Beinen, mit noch keiner Zeitumstellung verstörend hell, ich war mir nicht sicher, ob ich nicht vllt den halben Arbeitstag verschlafen hätte.

Arbeit dann: seit heute haben wir unsere AI Strategie ausgerollt, das wurde mittags verkündet. Schon seit morgens nervte aber Gemini in jeder einzelnen Google Anwendung (wir haben das gesamte Office-Paket von Google) mit Hilfsangeboten. Ich war dabei einen TWIMC Letter an eine Regierungsbehörde zu schreiben (musste mich sehr zurückhalten, keine lmgtfy-Links einzubauen, weil.... meine Güte!) und andauernd poppten Hinweise auf, dass man mir helfen könnte, zB einen Interview Thank you Letter oder einen Rollout Letter für eine App, die es Leuten erlaubt, Hologramme von sich selber zu amchen oder eine descriotiuon of a new line of organic cotton teddy bears.. Das fällt jetzt unter "Everyday AI" und jajajaja, ich sehe durchaus Möglichkeiten und Nutzen, aber aktuell wirkt es halt noch sehr wie Karl Klammer auf Koks und mit ADHS.

Dann habe ich mal wieder den Fehler begangen und eine vermeintlich pragmatische Lösung versucht für einen bei uns bisschen nervigen Prozess. Ach, ist ja egal, hier kommt kein Karl Klammer, der mir anbietet, das hier kurz zu fassen, deshalb schreibe ich das jetzt in lang: Manchmal (gar nicht so selten) müssen wir erklärende TWIMC-Letter an Behörden schreiben, die manche produktspezifische oder firmenspezifische oder was auch immer Besonderheiten nochmal gern separat ausserhalb unserer Standarddokumente spezifisch erklärt haben wollen. Das ist einerseits ein bisschen nervig, weil halt Extraaufwand, andererseits, meine Güte, wenn sie das brauchen, um ein Approval zu erteilen, dann machen wir das halt. Solche Briefe werden immer von zwei Personen unterschrieben, die die entsprechende Fachkenntnis und den entsprechenden Arbeitsvertrag (also: mit unserem Basler Headquarter) haben, weil das halt der Briefkopf ist und jedeR nur im Namen seines Arbeitgebers unterschreiben kann (vereinfacht erklärt, bitte da jetzt kein Compliance-Issue draus konstruieren). Vor einigen Jahren haben wir Teile von globalen Funktionen nach Kanada ausgelagert, die sind also nicht mehr in Basel angestellt, sondern bei unserer kanadischen Tochtergesellschaft. Dementsprechend können die KollegInnen von dort, auch wenn sie dem Produkt zugeteilt sind und gleichberechtigt in unseren Produktteams arbeiten, nicht für das Basler Headquarter unterschreiben. Dafür gibt es dann Stellvertreterregelungen, dass KollegInnen in Basel mit der gleichen Funktion, aber Basler Vertrag, solche Briefe mit uns unterschreiben, auch wenn sie mit dem Produkt nicht direkt was zu tun haben. Der Brief, den ich da heute fertig machte, muss spätestens morgen bei der Behörde sein (alles bisschen knapp, bis heute morgen war ich davon ausgegangen, dass es als Antwort auf eine dreizeilige Email auch eine (mehrzeilige) Email tut, aber nein, die Kollegen in dem anfragenden Land bestehen auf einem "official global statement". Unter dem Zeitdruck und der Zeitdifferenz zwischen hier und Kanada und zurück dachte ich: ach, das ist so ein no brainer content und es kam auch über commercial rein, ich frage einfach den Kollegen von commercial, ob er das mit mir unterschreibt, der ist ja recht pragmatisch. Er war auch einverstanden, ich habe also die Hilfe von Koks-Gemini standhaft abgewehrt und einen sehr formellen Brief geschrieben, unterschrieben und dem Kollegen weitergeleitet zum Unterschreiben. Der war dann schockiert, weil "das muss doch über einen Approval Prozess gehen". Darunter versteht er (und gesamt commercial anscheinend) einen Upload in irgendein Dokumentensystem, approval durch drölfzig Stellen und dann erst kann das geschickt werden. Ich habe ihn gefragt, was seine Unterschrift unter so einem Brief denn bedeuten würde, wenn kein Approval, dann wurde es ein bisschen wild und er meinte, wir müssten das auch in Zukunft so machen (und das ist ja schon ein bisschen abenteuerlich, wenn jemand von commercial jemand von Quality in einem GMP-Umfeld erklären will, dass man nicht so larifari arbeiten könne). 

Ich habe dann (musste ein bisschen an die Zeit mit kleinen Kindern denken) zwei Möglichkeiten zur Auswahl gestellt: entweder ich mache das auf unsere Art und Weise und hole mir die Unterschrift der Basler Vertretung der Kollegin aus Kanada (hätte ich von Anfang an machen sollen) und schicke es heute abend noch ab oder er kann seinen 18stufigen Approval Prozess in welchem System auch immer, zu dem ich keinen Zugriff habe, machen, dann wäre ich aber raus und er könnte mit dem anfordernden Land klären, wann das Dokument dann bei ihnen wäre. Raten Sie mal. 

Meine Güte. Für diesen Task hatte ich alles in allem 30 Minuten eingeplant und ganz sicher keine Telefonate, "aber erst nach 18h". Learning: lieber den bekannten, bisschen nervigen Prozess als einen vermeintlich pragmatischen, wo man jemand braucht, den man nicht einschätzen kann.

Der Rest der Sachen heute war dann aber vergleichweise schnell erledigt, also kam ich trotzdem noch pünktlich im Hellen zum Gemüsekorbabholen und nach Hause radeln. Yay!

 Nicht Pak-Choi, sondern das andere, was fast genauso heisst und fast genauso schmeckt, richtig viel dünne Lauche, Mangold, ein grosser Sack Rucola und Asiasalat, ein Eichblattsalat, Karotten, Kartoffeln, DIE EIER, ein grosser Sack Pflücksalat gemischt, Sellerie, Schwarzwurzeln und Süsskartoffeln. (Ich habe ein bisschen Bammel, wie viel das wird, wenn erst mal richtig Erntezeit ist). Ich sehe: viel grünen Salat (den Pflücksalat und die Kartoffeln gab es direkt mit Spiegeleiern zum Abendessen), einen mindestens mit karamellisierten Schwarzwurzeln dazu, Lauch-Süsskartoffelcurry, Ramen mit dem Pak Choi, eine Mangold-quiche und Karotten gehen eh immer weg. Sellerie: mal sehen.


Magnolienstatus daheim (auf der Nordseite): die vor ein paar Jahren gerettete Sternmagnolie ist angewachsen, würde cih sagen.

Die riesige im Garten gegenüber wird in den nächsten Tagen traumhaft aussehen!



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